Fanfic: Wer bin ich? 11

blauen Flecken übersäht. Nun versicherte sich SonGohan jedes Mal wenn er in den Gang zurück kam, das er noch atmete. Am Ende der Schicht eilte er zurück zu der Stelle, hievte sich den Ohnmächtigen auf den Rücken und schaffte es gerade noch den Stollen zu verlassen, bevor dieser von den Wächtern verschlossen wurde. Niemand dachte daran ihn aufzuhalten, weshalb auch? Man lachte ihn nur aus, und lies ihn schließlich mit den anderen Gefangenen in den Schlafsaal.


‘Das braucht schon eine ordentlich Portion Mut, einem bewaffneten Wächter ein Bein zu stellen. Wenn er es nicht getan hätte, dann hätte das Uhrviech mich wohl zu Tode gepeitscht. Nach der Tracht Prügel die er sich dafür abholen musste, war ihn aus dem Loch, hier hoch zu bringen, doch das Mindeste was ich tun konnte.’


Wenn er nur daran dachte was mit dem Riesen passiert wäre wenn er nach der letzten Schicht den Tunnel nicht verlassen hätte... Es war unter den Arbeitern allgemein bekannt, wieso die Minen Schächte, einer nach dem anderen, abwechselnd geschlossen wurden. Tote Sklaven, wurden nicht weggeräumt, sondern liegen gelassen, und nach fünf Arbeit Schichten lies man dann die Yenakker von einem Gang in den Nächsten. Diese Beseitigten jede Art von Abfall, ob tot oder weniger tot, innerhalb weniger Stunden. Nach dem Schicht Wechsel, wenn die Lichter im Schlafsaal wieder gelöscht wurden, konnte man die Schreie der Gefangenen hören, die dumm genug waren sich einschließen zu lassen, weil sie glaubten, wenn die Wächter die Gänge versiegelten, könnten sie einen Weg nach draußen finden. Aber an den Yenakker kamen sie nicht vorbei. Es waren einfach zu viele. Und was für unheimliche Biester. Abscheulich.


SonGohan schüttelte sich bei der Erinnerung an das einzige mal, da er einen gesehen hatte. Es schien das seine eigenen Artgenossen ihn zerfleischt hatten, weil er zu alt geworden war um weiter in der Gruppe zu jagen. Jedenfalls hatte SonGohan das zu verstehen geglaubt als er die Wächter darüber reden hörte. Und Yenakker waren keine Kannibalen. Sie hatten den Kadaver nicht aufgefressen, wie die der am Tag zuvor verstorbenen Sklaven, und so wurde der Körper des Raubtiers in der nächsten Schicht von den Gefangen weg gebracht. Gute drei Meter war es lang. Seine Form, aber vor allem seine Rasierklingen scharfen, eine Spanne langen, gut zweihundert Zähne, erinnerten SonGohan an einen Alligator. Doch war das Viech über und über mit dickem, zotteligem Fell bedeckt, und seine seltsam kurzen Beine endeten nicht etwa in Klauen, sondern in Schaufeln, wie die eines Maulwurfs. Nur mit schärferen Krallen.


Mit eiserner selbst Disziplin, ohne die er nun wohl direkt auf dem Boden eingepennt wären, stemmte SonGohan sich am Pritschenrand hoch und setzte sich ans Fußende des schmalen Lagers. Grummelnd zog er nun erst den rechten, dann den linken Fuß auf sein jeweils gegenüber liegendes Knie, und wickelte vorsichtig die Bandagen ab die er um seine Fersen und Zehen gebunden hatte. Die Fuß Solen waren wundgescheuert, an einigen Stellen sogar vereitert. Logisch, er konnte den Verband ja nie wechseln! Die paar Streifen Stoff die er hatte waren so ziemlich das was von seinem Hemd noch übrig war, seine Schuhe hatte ihm eine anderer Arbeiter geklaut. Und so wie es aussah würde seine Hose wohl auch nicht mehr lange durchhalten.


“Was soll`s. Dann habe ich endlich wieder etwas Verbandszeug.” seufzte er.


Die meisten hier liefen sowieso nur im Lendenschurz rum, wenn sie sich überhaupt mit irgendwas bedeckten. SonGohan war das eigentlich ziemlich egal, etwas wie ‘Scham’ konnte sich keiner hier leisten, aber das sicherste war noch immer, das am Leibe zu tragen was man besaß, was einem von der Außenwelt noch blieb.


Sein Blick fiel auf die Sandalen des immer noch bewusstlosen Riesen.


‘Die wirst du auch bald los sein, mein Freund. Das dünne Leder hält hier drin keine drei Tage.’


Nun besah er sich den anderen noch einmal genauer. Wehrend seiner, am Ende dann doch ziemlich kurzen Reise, hatte er überrascht festgestellt, dass viele intelligente Lebensformen der nördlichen Galaxie, den Menschen, und auch sich selbst untereinander, verblüffend ähnlich waren. Zwei Arme, zwei Beine, ein aufrechter Körper, und was oben rein ging kam unten wieder raus. Die exotischste Rasse die im bekannt war, blieben also die Namekjaner, bisher die einzigen die ohne jegliche Nährstoff haltige Nahrung überleben konnten.


‘Von seiner Größe mal abgesehen... besonderes ist an ihm wirklich nichts. Vielleicht ist ja tatsächlich ein Mensch? Mein Opa ist ja auch ziemlich imposant!’


Beim Gedanken an seine Familie musste er wieder seufzen.


‘Na mal sehen: etwa zwei Meter-dreißig groß, ich schätzte er ist an die hundertfünfzig Kilo schwer, und alles Muskeln. Der erinnert mich an wen. Hmmm... Na klar! Nappa, das explodierte Kopfkissen! Der war doch auch so ’n Fleischberg! Hatte aber viel weniger Haare. Der hier sieht mehr aus wie... ein zerstreuter Professor. Die paar graubraunen Haarbüschel an der Seite. Na ja, ich sehen bestimmt auch nicht viel besser aus. Mama bekäme doch glatt nen Herzinfarkt, da geh ich jede Wette!’


Als würde die ständige Beobachtung in kitzeln, begann der Hüne sich zu rühren. Er grummelte etwas von ‚dreimal verdammter Schinderei’ und den ‚Eisgletschern von Sices’ dann machte er die Augen auf.


„Na? Wieder unter den Lebenden?“ fragte SonGohan.


„Bestimmt nicht.“ knurrte der andere und fuhr sich mit einer Hand (na, eher einer Pranke) über die Stirn „Das ist doch die Hölle, oder?“


„Könnte man meinen.“ gab SonGohan ihm recht „Aber tot sind wir nicht. Noch nicht. Du bist neu hier, stimmt`s?“


Der andere ging nicht auf die Frage ein.


„Du bist doch dieser Bengel von vorhin. Wo sind wir hier? Das ist doch nicht mehr die Mine.“


„Ja, genau der bin ich, aber eigentlich ist mein Name SonGohan. Das hier ist der Schlafsaal der Arbeiter, ich hab dich her gebracht.“


„Wieso?“ fragte der Riese misstrauisch.


„Weil ich dir mein Leben verdanke, darum. Da wollte ich deines nicht einfach so wegwerfen.“


„Mit Absicht habe ich den Schuppen Teufel bestimmt nicht umgeworfen, das lass dir gesagt sein! Und was heißt hier ,mein Leben wegwerfen’? Da braucht es schon mehr als ein paar Schläge auf den Kopf um mir das Licht auszublasen!“


„Ob mit Absicht oder nicht, du hast mir das Leben gerettet.“ beharrte SonGohan auf seiner Meinung „Und auch wenn der Wächter dich nicht getötet hätte, die Yenakker hätten das bestimmt und mit Vergnügen für ihn erledigt.“


„Yenakker?“


„Erkläre ich dir ein ander Mal. Jetzt brauch ich erst eine Mütze voll Schlaf. Rück mal ein Stück rüber!“


„He! Nun warte doch mal! Ich bin wirklich erst heut hier gelandet. Was... was sollen wir eigentlich hier?“


„Erz abbauen.“


„Das hilft mir auch nicht weiter.“


„Mir genauso wenig.“


Mit einem lang gezogenen Gähnen streckte er sich Kopf an Fuß, neben dem anderen aus.


„Wie heißt du eigentlich?“ fragte er noch.


„Cuthalri.“ antwortete dieser.


„Gut Cuthalri. Es ist besser du schläfst dich aus, die nächste Schicht beginnt in etwa fünf Stunden. Vor der Arbeit bekommt jeder der in den Stollen kommt eine Essens Ration, dann werde ich dir alles sagen was ich weis. Bis dahin, gute Nacht, oder auch guten Tag, so genau weis ich das nicht mehr.“


„Fünf Stunden... das ist nicht gerade viel.“


„Dann nutz sie aus. Ach noch was... Du solltest deine Sandalen ausziehen und dich zum schlafen drauf legen, sonst sind sie morgen nicht mehr da.“


„SonGohan?“


„Hmmm...“


„Wie lange bist du schon hier?“


„Ich glaube... etwa zwölf Tage.“


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