Fanfic: AWG - 15 - Schwächen
Chapter: AWG - 15 - Schwächen
Kapitel 15 – Schwächen
Inmitten des Kraters scharten sich die Massen um den kleinen weißen Kampfplatz. Die Menge tobte und schrie, war vollkommen außer sich. Das holografische Bild verschwand. Als die Wärter den Verlierer auf eine Bahre hoben, mussten sie vorsichtig sein dem gefallenen Saurid nicht eines der losen Gliedmaßen abzureißen.
Der Kampf war zu Ende, ein wolfähnliche Gestalt hatte ihren Widersacher fast vollkommen zerfetzt und leckte genüsslich über die blutverschmierten Krallen. Während er die Zähne bleckte und sich feiern ließ. Seine zerzauste Mähne stand nach allen Richtungen ab, der Saurid hatte ihm einige Haarsträhnen Wegeschliffen, aber das hatte er teuer bezahlen müssen.
Man brachte ihn zu den anderen Verletzten in eine unterirdische Höhle, neben den Stalaktiten waren Betten und Krankenstationen aufgebaut. Das Turnier lift noch nicht lange, deshalb waren erst wenige der Liegen belegt. Trotzdem war bei den wenigen die dominierende Farbe rot und die Verletzungen waren schwerwiegend.
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Genervt wechselte Chibi Radditz von einem Fuß auf den anderen, während der Gürtel um seinen Bauch festgezogen wurde „Elender Schwanz!“ fluchte er leise. Wegen dem Teil musste er mit diesem komischen Umband kämpfen das fast seine ganze Uniform verdeckte. Der Gurt war aus stabilem Material und würde seinen Afenschwanz vollkommen bedecken, man würde das pelzige Organ nicht einmal bemerken. Chibi Radditz grummelte und blickte sich um. Ob ihn jemand vielleicht komisch ansah? Alles was er erkannte waren diese Fremden die noch immer in den Schlangen standen.
Etwas besorgt betrachtete Taanipu ihren Sohn, der dem Kampf naiv entgegenfieberte. Sie hatte das Gefühl etwas sagen zu müssen... vorsichtig hob sie die Hand und legte sie auf den kleinen Kopf. Fragend sah Radditz sie an... Sie zerwühlte die schwarzen Haare und gab ihm einen Klaps. Ohne zu zögern sprintete der Kleine los auf die Kampffläche.
„Pass auf dich auf!“ flüsterte Taanipu tonlos und verschränkte die Arme
„Pass bloß auf dich auf!“
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Der holografische Ansager verschwand und erklärte den Kampf für eröffnet. Chibi Radditz stand auf der einen Seite und blickte seinen Gegner mit durchdringendem Blick an. Ihm gegenüber stand ein ebenfalls nicht sehr großer Kämpfer. Er sah recht unbeholfen aus – fast schon dicklich, eben ganz und gar kein Kämpfer-Typ. Seine Haut war strahlend blau und seine Augen glichen denen einer Schlange, kleine schwarze Schlitze vor einem grellen Untergrund. Er zwinkerte Chibi Radditz zu, aber seine Augen schlossen sich nicht horizontal sondern in der Vertikalen.
Einen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte der Fremde, Äskulap und stürmte auf den Jüngeren zu. Er versuchte es zunächst mit roher Gewalt und schlug und Trat ziellos in die gegnerische Richtung. Aber er erzielte damit keinen Erfolg. Chibi Radditz parierte jeden einzelnen Schlag, wich aber immer weiter zurück.Der kleine Saiyaner wurde erst darauf aufmerksam als er bereits mit dem hinteren Fuß gegen die Begrenzung der Kampfzone stieß.
Er beschloss zum Angriff überzugehen, mit einem gut platzierten Tritt brachte er Äskulap ins Straucheln. Er hatte doch nicht mit Gegenwehr gerechtet. Noch blinder wurde er und schlug verstärkt in die Richtung des Kleinen. Ein paar Mal erwischte er die Wange sodass blutige Striemen an Chibi Radditz sichtbar wurden. Dieser steckte kräftig ein, konterte aber immer öfter mit gezielten Tritten.
Einer der Schläge kam anders, er zischte mit unglaublicher Geschwindigkeit an der Saiyaner-Nase vorbei, der Kleine konnte spüren wie die Luft buchstäblich durchschnitten wurde. Als ob Äskulap plötzlich eine dritte Hand hätte, schoss etwas frontal auf das verdutzte Kind zu. Dann spürte er einen stechenden Schmerz durch seinen ganzen Körper strömen. Es pulsierte dumpf, überall... die Arme, die Beine, den Magen und sogar durch die Fingerspitzen.
Chibi Radditz fand sich auf dem Boden. Benebelt krabbelte er wieder auf die Beine und spie außerhalb des Ringes. Seine Augen zogen sich wieder zusammen und er sah seinen Gegner diesmal noch ernster an als zuvor. Äskulap ging wieder in Kampfposition, er blinzelte erneut. Diesmal ergriff der Saiyaner die Initiative und jagte auf ihn zu. Wieder wurden heftig Tritte ausgeteilt und ein paar Mal landete die Blauhaut unsanft auf ihrem Hintern...
Die Menge wurde langsam unruhig und schließlich buhten die Ersten „Schluss mit dem Kinderkram!!“ Die Forderungen waren eindeutig. Die Zuschauer wollten Blut.
Die Augen zu Schlitzen verengt, beobachtete Chibi Radditz das Getose. Alle warfen die Fäuste in die Luft und feuerten die Kämpfer an, andere sahen eher gelangweilt aus... Pling! Er schoss wieder los, diesmal zog er ihm beide Beine weg und landete sicher auf dem Bauch seines Gegners.
Das unnatürliche Blinzeln des Fremdes war ihm einfach zuwider. Mit seiner Handkante wollte er ausholen aber dieses seltsame Blinzeln... angewidert blickte er zur Seite und verzog das Gesicht „Bäh!“
Darauf hatte Äskulap gewartet, blitzschnell überwältigte er seinen Gegner und presste ihn nun mit dem Rücken auf den harten, kalten Boden. Der blaue Kämpfer rammte den Ellbogen zielstrebig in Chibi Radditz Magen. Seine Augen traten hervor und er spuckte in hohem Bogen Blut nach oben. Ein dünner Strahl streifte Äskulaps Gesicht. Wieder blinzelte er unangenehm. Dann sauste der Ellbogen wieder hinab. Und noch einmal.
Die Menge war außer sich und sparte nicht an Lobeshymnen auf den eiskalten Äskulap „Mehr!!“ „Mach ihn fertig!“ schrieen sie und lachten laut und lauter.
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Noch einmal schnellte der spitze Knochen nach un-NEIN! Diesmal nicht! Chibi Radditz packte den Arm mit beiden Händen und drückte ihn langsam wieder nach oben. Eine dicke Schweißschicht bildete sich auf seiner Stirn und überall an seinem Körper pochten kleine Adern wie wild „Grrrr“ knurrte er verbissen und Stück um Stück schob er den gefährlichen Knochen von sich weg. Er strengte sich an so sehr er nur konnte und immer mehr Adern pochten an seiner Schläfe, seinen Händen und seinen Armen. Seine Muskeln schwollen an. Er traute sich fast nicht zu atmen so angespannt war er.
Dann schob er mit aller Kraft den Fremden von sich, so dass er sich selbst befreien konnte.
Beide waren jetzt etwas angeschlagen und wankten schon leicht als sie sich erneut gegenüberstanden.
Ihre Körper hoben und senkten sich hektisch... Chibi Radditz war noch etwas mehr außer Puste, aber er wollte nicht aufgeben. Er rannte auf Äskulap zu, stoppte im letzten Augeblick und blickte erstaunt über dessen Schulter. „Hä?“ wandte sich der Blauling um- BOOF! Traf ihn ein weiterer Tritt diesmal in die Magengegend. Ein weiterer Schlag traf ihn auf die eigene Nase. Im selben Augenblick holte Chibi Radditz weit aus und versetzte ihm einen saftigen Tritt, der ihn schließlich aus dem kleinen weißen Ring beförderte, wo Äskulap, sich den Magen haltend, unsanft auf den Boden klatschte.
Noch immer ging sein Atem schwer und langsam kehrte auch der Schmerz wieder in seine Glieder zurück, dennoch hielt der kleine Saiyaner sich wacker ^^ und posierte Stolz in der Mitte des Kampfplatzes. Endlich ertönte das vertraute Surren und eine Kapuzengestalt erklärte ihn offiziell zum Sieger dieser Partie und schließlich schleppte sich der kleine Saiyajin erschöpft aus dem Rampenlicht und verschwand in der tobenden Menge. Schon machten sich die nächsten Kämpfer bereit...
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In einem der zahllosen unterirdischen Gänge, weit, weit abgelegen von all dem Trubel, im Gefangenentrakt befand sich eine besonders gut bewachte Zelle. Ihre Tür war wie all die anderen aus massiven Material und praktisch mit Ki nicht zu zerstören. Des weiteren befanden sich rund um die Uhr zwei Wachen in unmittelbarere Umgebung sowie sechzehn weitere in den benachbarten Gängen. Scheinbar wurde hier ein sehr wertvoller Schatz aufbewahrt.
Eine der Wachen erlaubte es sich, etwas näher an das kleine Gitterfenster zu gehen und durch das Fenster zu blicken. Er hatte eine reißende Bestie erwartet oder sich zumindest einen atemberaubenden Anblick versprochen, aber alles was er sah war... eine zusammengekauerte Figur in einer Ecke des kleinen Raumes.
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Die Gestalt atmete schwer und mittlerweile war es ihm auch egal, ob man ihn beobachtete und zu welchen Zweck scherte ihn auch nicht mehr. Es war scheinbar eine Unendlichkeit vergangen seit man ihn hierher verschleppt hatte... Tage, Wochen, Monate? Er hatte es vergessen. Ohne Tageslicht oder sonstige Maßstäbe wurden Stunden zu Tagen und Tage zu Stunden.
Seine Augen hatten sich nach einiger Zeit an die Dunkelheit gewöhnt, er konnte allmählich sogar wieder leichte Farbunterschiede entdecken. Die dunkle, schuppige Haut schimmerte in blassem Blau wie es für seine Rasse typisch war und seine hellen Fingernägel reflektierten ab und zu einen Schimmer von außen. Momokos Onkel vermisste sein Zuhause und er vermisste seine Familie.
Eines Tages waren diese Fremden auf Canassa eingefallen und hatten ihn mitgenommen. Ohne plausiblen Grund – als er fragte hatten sie ihn bewusstlos geschlagen. Aber das war nicht die Regel, seither hatten sie ihn besser behandelt. Er bekam diese kleine Unterkunft und täglich mehrere Mahlzeiten. Es war nicht mal schlecht, aber er hatte Heimweh und sehnte sich nach Licht.
Er raunte verärgert und stieß mit dem angewinkelten Fuß ein Tablett von sich weg. Sein Mund fühlte sich unbeschreiblich