Fanfic: Return to Innocence- Kapitel 2 (1)

„Ähhh... na ja...“


„Wozu bist du eigentlich der Chef hier, wenn deine Bediensteten sich einen schönen, faulen Tag machen und du dich hier mit diesem Quatsch abmühst?“


Ich wusste, dass er mit „Bediensteten“, die Helfer meinte, die Enma Daio mir zur Seite gestellt hatte. „Ich halte nicht viel davon, andere die Arbeit erledigen zu lassen, die ich selbst tun sollte. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob sie hiermit nicht überfordert wären.“


Mein Prinz verengte die Augen. „Kommt es mir nur so vor, oder suchst du wirklich krampfhaft nach einer Ausrede, um nicht mit mir trainieren zu wollen?“


„Nein Vegeta, ich.... Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?“, fragte ich etwas hilflos.


Er seufzte. „Vom Regieren hast du wirklich keine Ahnung! Überlass das mal einem Profi.“ Damit ging er zurück zur Tür, trat einen Schritt aus dem Zimmer heraus und brüllte dann zu jemandem, den ich nicht sehen konnte: „Hey, du da! Ja du! Beweg deinen Hintern hier rüber aber ein bisschen flott!!“ Dazu hatte er den gefährlichsten Blick, den er auf Lager hatte, aufgesetzt und ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie der arme Kerl, den mein Prinz gerade angesprochen hatte, vor Furcht zitterte. „Komm Kakarott! Wir gehen.“


Zögernd erhob ich mich, nicht sicher ob ich seinem Befehl wirklich gehorchen sollte, oder ob ich mich lieber mit den Papieren auf meinem Schreibtisch befassen sollte. Ein Blick zu Vegeta, der in seiner üblichen stolzen Haltung dastand und ganz offensichtlich auf mich wartete, erleichterte mir die Entscheidung aber ungemein und der Papierkram zog den Kürzeren.


In diesem Moment erschien so ein kleines Kerlchen, ängstlich geduckt: „Ja, Herr?“


Mit einer Kopfbewegung deutete Vegeta auf den Schreibtisch und meinte dann: „Kümmere dich um das da!“ Sein Ton war zwar ruhig und kühl, aber der Ausdruck in seinen Augen versprach jedem den Tod, der es wagte zu widersprechen. Ohne eine Antwort abzuwarten und ganz offensichtlich an Gehorsam gewöhnt setzte sich Vegeta in Bewegung und ich folgte ihm als wäre nicht ich, sondern er hier der Boss. Innerlich staunte aber über die Selbstverständlichkeit mit der er die Sache geregelt hatte. Es war so routiniert rübergekommen. Wahrscheinlich hatte er auf Vegeta-sei auch Besseres zu tun gehabt, als sich mit dem Papierkram der Staatsangelegenheiten zu befassen. Und wieder einmal tauchte die Frage auf, warum er wohl so jung gestorben war.




Verdammt!


Ich saß auf einem großen Stein und ließ meine Blick gedankenverloren über die große, grasbewachsene Ebene schweifen. Der Wind fuhr sanft durch meine Haare und sie wiegten sich leicht hin und her, erlaubten ihm mit ihnen zu spielen. Ich legte meinen Kopf auf mein angewinkeltes Knie, schlang die Arme darum und fluchte erneut unterdrückt. Wie hatte das geschehen können? Argh, ich könnte diesen Baka umbringen... wenn er nicht schon tot wäre. Wieso er und nicht ich?


Nachdem ich es vor einem Monat geschafft hatte, ihn zu überzeugen, dass andere sehr wohl seine Arbeit im Büro übernehmen konnten, hatten wir täglich miteinander trainiert. Ich hatte spüren können, wie ich nach und nach stärker wurde, bis ich am Ende mit ihm gleich gezogen hatte. Endlich! Nach so langer Zeit, hatte ich ihn eingeholt. Wäre ja auch noch schöner, wenn der Prinz ewig hinter seiner Unterklassenratte zurückbleiben würde!


Ich erinnerte mich noch gut an dieses unglaubliche Triumphgefühl, das mich durchflossen hatte, als ich ihn zum tausendsten Mal zu Boden geschlagen hatte und es dieses Mal tatsächlich so ausgesehen hatte, als würde er nicht mehr aufstehen.




* Goku hörte das Lachen seines Prinzen. Triumphierend, spöttisch. „Was ist los Kakarott? Schon müde?“


/Nein! Das darf nicht sein..... ich kann nicht gegen ihn verlieren..... ich wäre es nicht länger wert, sein Trainingspartner zu sein!/ Er spürte wie sich sein Herz bei dem Gedanken zusammenkrampfte und seine Finger gruben sich in den erdigen Boden. Kein Training mehr, das bedeutete, keine gemeinsame Freizeit. Vegeta würde morgens aus dem Haus gehen, ohne ihn zu beachten und würde abends wieder kommen, etwas essen und dann ins Bett fallen- ebenfalls ohne ihm Beachtung zu schenken. Wenn Goku ihm Gesellschaft leisten wollte, würde er ihn zurückweisen, denn der Prinz gab sich ja nicht mit Unterklassenkriegern ab, vor allem jetzt nicht mehr, wo er der Stärkere von beiden war. Das wiederum bedeutete, dass ihm Vegetas Nähe versagt werden würde (was mit hundertprozentiger Sicherheit sein sofortiges Ende bedeuten würde[2]) und außerdem konnte er so seinem Prinzen nicht helfen, seine Albträume siegreich zu bekämpfen.....


Langsam, in einer gewaltigen Kraftanstrengung stemmte sich Goku wieder hoch und versuchte seine letzten Reserven zu mobilisieren. /Nein, mein Prinz. Um unser beider Willen kann ich mich nicht geschlagen geben, auch wenn dein Stolz das gerne hätte!/


Bisher hatte er es immer irgendwie geschafft, selbst in unmöglichen Situationen, wo er eigentlich physisch schon am Ende war, immer wieder das entscheiden Fünkchen Kraft zu finden und den Sieg davon zu tragen.


Er konzentrierte sich, wie noch nie zuvor in seinem Leben, suchte verzweifelt nach einem Fünkchen Energie und plötzlich war es, als wäre eine Tür in seinem Inneren aufgestoßen worden. Goldenes Licht umhüllte ihn plötzlich und Goku spürte wie ein schier unglaublich Macht seinen Körper durchfloss. Er hatte seine verborgenen Reserven gefunden.


Mit ungläubig aufgerissenen Augen beobachtete Vegeta, eben noch siegesgewiss, wie sich Gokus Haare einen Moment lang Gold färbten und seine Augen einen grünen Farbton annahmen.


/Nein, das kann nicht... wie beim Blutmond von Vegeta-sei.... ein Supersaiyajin??? Meine Unterklassenratte??/


Doch dieser Augenblick, in dem von dem jüngeren Saiyajin eine unglaublich starke Aura ausging, ging vorüber, seine Haare und seine Augen färben sich wieder schwarz und Vegeta wollte gerade aufatmen, als Goku mit einem lauten Aufschrei auf die erste Supersaiyajinstufe sprang.*




Das war nicht fair! Ich war der Prinz der Saiyajins. Es war mein Schicksal gewesen diese Stufe zuerst zu erreichen. Was also hatte Kakarott mir voraus? Warum war er mir zuvorgekommen?


Mit einem frustrierten Schnaufen ließ ich meinen Schwanz einmal wütend hin und herpeitschen. Ich konnte es einfach nicht glauben. Warum zum Teufel Kakarott und nicht ich?!??


/Okay, fassen wir noch einmal zusammen. Kakarott ist mit einer geringen Kampfkraft geboren worden, deshalb wurde er fortgeschickt. Er ist unter schwächlichen Menschen aufgewachsen und hat sich so allerlei schlechte Eigenschaften dort angewöhnt. Zum Beispiel dieses ständige Gequatsche von Freundschaft. Er ist verweichlicht und viel zu sanft für einen Krieger. Kakarott ist der Typ, der sich ohne zu zögern für die Menschen, die er liebt (Bei diesem Wort lief es mir eiskalt den Rücken runter. Wie ich es verachtete! Liebe.... wer brauchte sie schon?!) opfern würde und der immer gab und niemals nahm. Dieser Baka würde nicht töten, es sei denn er wurde dazu gezwungen./


Entnervt griff ich mir an den Kopf. Dieser Mann hatte nicht nur ein oder zwei Schwächen, nein, er war eine einzige Schwachstelle. Heilige Mondgöttin, wie hatte er es trotzdem geschafft, dieses legendäre Level zu erreichen?


Seit diesem Vorfall vor zwei Tagen mied ich ihn und er verstand einfach nicht, warum ich ihm aus dem Weg ging. Er schien fast ein wenig verletzt ob meines Verhaltens zu sein, aber das kümmerte mich nicht.


‚Ach wirklich nicht?’


Ich wurde mein ganzes Leben lang nur darauf gedrillt der Stärkste von allen zu sein und dieser Krieg hatte mir auch nicht gerade eine normale Kindheit ermöglicht. Schnell war klar gewesen, wenn nicht ich, dann würde es keiner schaffen, den Schergen Freezers Einhalt zu gebieten. Beim Blutmond, wieso schaffte er dieser Kerl mir immer wieder die Stirn zu bieten und mir immer einen Schritt voraus zu sein?


Eine Hand auf meiner Schulter riss mich aus meiner Versunkenheit und erschrocken ließ ich instinktiv meinen Schwanz in die Richtung peitschen, in der ich ihren Besitzer vermutete. Natürlich traf ich auch.


„Autsch! Vegeta, warum hast du das getan?“


Ich seufzte leise. War ja klar gewesen. Nur Kakarott war mutig- oder dumm, kam wohl auf die Sichtweise an- genug sich an mich ranzuschleichen und mir den Schreck meines Lebens zu verpassen. „Weil du mich erschreckt hast, Baka!“, fuhr ich ihn an und er rieb sich verlegen mit einer Hand den Hinterkopf. „Oh, wirklich? Und ich dachte, du bist stets wachsam...“ Mein drohendes Knurren ließ ihn dann doch inne halten und seine Wortwahl überdenken.


Langsam erhob er sich aus seiner hockenden Position und schwebte dann um mich herum. „Komm! Ich möchte dir etwas zeigen.“


„Was könntest du mir wohl zeigen, das mich interessieren würde?“


„Och, komm Vegeta. Sei nicht immer so grummelig. Ich weiß, das auch du eine sanfte Seite hast.“ Er zwinkerte mir zu und flog dann in ruhigem Tempo voran.


Ich starrte ihm entgeistert nach. Was war das denn jetzt gewesen?? Nicht sicher, was ich davon halten sollte, rappelte ich mich auf, stellte fest, dass meine Glieder vom langen Sitzen ganz steif geworden waren und beeilte mich dann ihm zu folgen. Was immer seine Überraschung für mich war, ich war dann doch eine Spur zu neugierig, um es nicht erfahren zu wollen.


Wir landeten an einem See, der auf den ersten Blick wirklich nichts besonderes war. Das Wasser war klar und blau, aber das war hier nichts besonderes. Jeder See, den ich bisher gesehen hatte, sah so aus. Er lag mitten auf der Lichtung eines verträumten kleinen Wäldchens und es lag eine merkwürdige Stimmung in der Luft. Mir
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