Fanfic: Die letzten der Cetra

darauf zu. Erst sah er nur Konturen eines Körpers, die immer wieder umflossen wurden und undeutlich wurden, doch plötzlich erkannte er.


Mitten in einem Ausläufer des Lebensstroms, hilflos treibend, einsam und keine Ruhe findend...


Er trat auf den Strom zu und versuchte sie zu betrachten. Sie war wunderschön wie eh und je, dieses mysteriöse Mädchen aus den Slums mit den tiefgrünen Augen, den langen braunen Haaren...


"Aeris," dachte er und rieb sich die Augen, um die Möglichkeit einer Täuschung auszuschließen. Doch er hatte sich nicht getäuscht: Sie war hier, das Mädchen das er all die Jahre nur in seinen Träumen und Erinnerungen gesehen hatte, die er vermißte und immer wieder gespürt hat.


Doch all dies war nun ohne Bedeutung, nur das sie hier war und er sie sehen konnte.


"Ob sie noch lebt?" dachte er und ging noch einen Schritt auf den sprudelnden Strom zu. Langsam glitten seine Hände über ihre nackte Haut, griffen fester zu und er spürte, wie sie zögerlich aus dem Maelstrom glitt, der sie nicht loslassen wollte. Mit einem letzten, sanften Aufkochen glitt sie heraus, direkt in Clouds Arme. Er fühlte die Wärme ihres Körpers, ihr pochendes Herz...


"Sie ist im Leben," dachte er und schluckte.


"Ich hoffe nur, es ist keiner dieser Träume..."


Mit ihr im Arm glitt er wieder ins Wasser, ihre Nase und den Mund gegen das Wasser schützend schwamm er langsam auf die Wasseroberfläche zu.


Schließlich tauchte er auf, und ging an einem kleinen Strand am Rande des Sees an Land.


Er legte sie in den Sand und betrachtete und befühlte sie. Langsam streichelte er ihre Finger, ihre Arme und ihr Gesicht, er lauschte ihrem Atem. Er fühlte sich befreit und glücklich umarmte er sie. Es würde aber sicher noch eine Weile dauern, bis sie erwachen würde.


"Vieleicht gut so," dachte er und stellte auf einmal fest, das er sehr müde war.


Er zog einen Schlafsack aus seinem Rucksack, überlegte es sich jedoch anders und wickelte Aeris damit ein.


"Sie braucht ihn sicher eher als ich..."


Er selbst lehnte sich an den Felsen, und mit dem Blick auf Aeris schlief er ein.




In der alten Stadt




Cid, Tifa und Vincent liefen langsam den Steinweg hinunter, der zur alten Stadt führte. Tifa sah sich etwas um, und plötzlich hörte sie ein leises Gurren.


"Das ist Clouds Chocobo," sagte sie, und Cid griff sich mitleidig an den Kopf.


"Ist er also doch hierhergekommen, dieser ...."


Tifa zuckte mit den Schultern, und langsam richteten sie ihre Schritte in Richtung des Unterwasserpalastes.


"Laß ihn doch. Vielleicht hilft es ihm. Und jetzt los, er muß hier irgendwo sein."


Sie entfernte den Halfter vom Chocobo und gab ihm einen leichten Klaps, so das er Richtung Nibelheim davontrabte.


Vincent ging voran, und sie erreichten bald darauf den See.


Tifa ging einige Schritte hinein.


"Er war hier," sagte sie und zeigte auf die Fußabdrücke, die Clouds Stiefel im Ufersand zurückgelassen hatten.


"Aber er ist nicht wieder herausgekommen," bemerkte Vincent.


"Ich sehe zumindest keine Fußabdrücke, die an das Ufer zurückführen."


Cid schirmte mit seiner Hand die Augen vom Licht ab und spähte zum Grund des Sees.


"Offenbar verläuft hier unten ein Ausläufer des Lebensstroms," meinte er, als er den grünlichen Strom am Boden entdeckte.


"Vielleicht war er ja verrückt genug und ist hinuntergetaucht."


Tifa schüttelte den Kopf.


"Wenn dem tatsächlich so ist, wie können wir ihm dann folgen? Er hatte die einzige Unterwassermateria. Können wir das überhaupt..? Ich war zwar schonmal im Lebensstrom, aber.... nur weil er da war..."


Sie seufzte und Cid schüttelte den Kopf.


"Gar nicht. Aber die Tatsache, das er diese Materia hatte, stimmt mich etwas zuversichtlicher. Dann ist er uns wenigstens nicht ertrunken."


Vincent nickte zustimmend.


"Aber was, wenn er im Lebenstrom festsitzt? Wir können wirklich nur hoffen..."


Cid schlug sich wütend auf die Knie und fiel Tifa ins Wort:


"Stimmt ja. Wir wissen ja alle, was für ein labiler Bursche der Kleine ist...."


Tifa verzog das Gesicht, als sie das hörte.


"Ich denke nicht, das er etwas dafür kann," meinte sie mit einem missbilligenden Gesichtsausdruck.


Sie griff zu ihrem Mobiltelefon und tippte die Nummer von Reeve ein. Vieleicht hatte er ja eine gute Idee.




Ein Strand tief im Inneren des Planetens




Cloud erwachte vom leisen Piepsen seines Chronometers. Es war sechs Uhr dreißig morgens, normal Zeit zum Aufstehen. Hier unten war davon natürlich nichts zusehen, so das seine Reaktion entsprechend ausfiel.


"Verdammt," fluchte er ungehemmt.


"Hier unten verliert man wirklich jedes Zeitgefühl..."


Er rieb sich die Augen, dann schaute er dorthin, wohin er Aeris vor wenigen Stunden hingelegt hatte.


Sie war nicht mehr da, allerdings war auch sein Schlafsack verschwunden.


"War es nur ein Traum...?" dachte er und wollte gerade aufstehen, als er plötzlich merkte das seine Schulter eingeschlafen war.


Er drehte vorsichtig seinen Kopf und entdeckte erleichtert den Grund: Aeris, sie lag mit ihrem Kopf auf seiner Schulter.


"Also doch nicht..." seufzte er erleichtert und strich zärtlich über ihr Gesicht.


"He, Aeris..."


Sie bewegte sich ein wenig, dann schlug sie ihre Augen auf und murmelte:


"Cloud? Schon gut, ich weiß. Du hast sicher eine Menge Fragen an mich, aber bitte, laß mich doch noch ein kleines bißchen schlafen."


Sie kicherte leise und drehte sich wieder um.


"Verdammt," dachte Cloud. "Vier Jahre sind seit ihrem scheinbaren Tod vergangen und sie hat nichts besseres zu tun als zu schlafen."


Er zuckte mit den Schultern, und wurde plötzlich von zwei Armen umschlossen. Er sank neben ihr nieder, und warf noch einen kurzen Blick in ihr lächelndes Gesicht, bevor auch ihn die Müdigkeit übermannte.






Kapitel 1




`Das wichtigste auf der Welt sind Freunde.`






Ein Strand tief im Inneren des Planetens




Cloud erwachte, als ihm jemand kaltes Wasser über das Gesicht spritzte. Er runzelte die Stirn, und schlug die Augen auf.


Schlaftrunkend knurrte er: "Heeee...aufhören! Ich bin ja schon wach."


Langsam erhob er sich, und blickte Aeris an, die sich über ihn gebeugt hatte. Sie sah ihm in die Augen und sagte:


"Heeee, aufstehen! Es ist schon spät."


Cloud nickte, dann stand er mit einem Lächeln im Gesicht auf.


Aeris setzte sich an den Strand und schob die Füße ins Wasser. Sie hatte ihren Körper in ein weißes Tuch gewickelt, das offenbar aus Clouds Rucksack stammte. Gedankenverloren spielte sie mit einigen Steinen.


"Du hast dich sicher gefragt, was ich hier unten mache und warum ich überhaupt noch am Leben bin.


Ich habe, wie du siehst, im wahrsten Sinne des Wortes den Planeten erreicht. So oder so.


Als ich erkannte was geschehen würde, falls Holy aktiviert werden würde...


Der Planet erkannte meinen Wiederstand und erlaubte mir kein Aufgehen im Lebensstrom. Dabei wollte ich doch nie etwas böses...."


Sie seufzte leise.


"Doch der Planet wollte die Menschen in Midgar vernichten. Das konnte ich nicht zulassen."


Sie schüttelte den Kopf.


"Doch ich erlangte mit Hilfe vieler vertrauter Seelen noch für einen kurzen Moment die Kontrolle über den Lebenstrom. Gerade lange genug. Doch ich blieb eingeschlossen, hilflos treibend im Lebenstrom, konnte nicht darin aufgehen, erlebte wie die Zeit ohne Spur an mir vorrüberging. Ich habe nur an dich gedacht, und ob du mich suchen und finden würdest..."


Sie sah ihn an.


"Und ich wußte, das du mich finden würdest. Nur deshalb habe ich es riskiert."


Cloud schüttelte leicht ungläubig den Kopf.


"Wenn ich das gewußt hätte. Dann hätten wir.. aber warum hast du nie etwas gesagt?"


Aeris lächelte und schüttelte ihr Beine ab, so das einige Wasserspritzer auf Clouds Gesicht zurückblieben. Sie wischte sie mit dem Finger ab, und fuhr fort:


"Mach dir bitte keine Gedanken, schließlich bist du gekommen. Und ich bin dir dafür so dankbar. Es gibt soviele Dinge.. die ich dir sagen wollte und doch nicht sagen konnte..."


Cloud nickte, und nahm ihre Hand, und schaute in ihre schimmernden Augen, wo Tränen glänzten.


"Weißt du..."


Aeris lächelte wieder sanft, und strich mit ihrer Hand über sein Gesicht.


"Egal was du sagen willst, heb es dir mal auf, ja? Wir sollten uns erst einmal Gedanken machen wie wir hier rauskommen. Du hast mich zwar gefunden, aber trotzdem müssen wir ja auch wieder hier raus, oder?"


Sie schaute sich um und runzelte die Stirn.


"Und so einfach ist das scheinbar nicht, diese Höhle ist eine Sackgasse, das Wasser fließt hier nur durch Felsspalten heraus, die viel zu eng für uns sind. "


Cloud nickte und stand auf.


"Nun, dann müssen wir uns was anderes einfallen lassen."


"Ja, da hast du wohl recht."


Aeris betrachtete die Höhle nachdenklich.


"Zu zweit könnten wir es vielleicht schaffen....."


Cloud kratzte sich nachdenklich am Kopf und fragte: "Zu zweit?"


Aeris drehte sich zu ihm um:


"Ja, alleine waere es sicher ganz unmöglich. Siehst
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