Fanfic: Haunted

Argumentation überraschte Frau Takahashi.




"Merkwürdig. Ich dachte ich hätte deine Beziehungsprobleme gelöst, Ranma.


Habe ich es nicht unmißverständlich klar gemacht, das du und Akane heiraten


werdet?"




"Ja, sicher, das ist klar für Akane und mich. Ich meine, wir lieben uns, und


natürlich werden wir heiraten, aber--"




Der aufkommende Lärm im Raum verhinderte, das Ranma seinen Satz beendete.


Ukyo weinte, Shampoo schimpfte, und Kuno hatte Ranma am Kragen gepackt und


ihn hochgehoben. Ryoga nahm eine Tablette aus seiner Tasche, schluckte sie


und setzte sich unglücklich in eine Ecke. Akari setzte sich mit sorgenvollen


Gesichtsausdruck neben ihn.




"RUHE!"




Alle stoppten und sahen Akane erstaunt an. Als sie sich sicher war jedermanns


Aufmerksamkeit zu haben sprach sie weiter.




"Wir haben alle zusammen entschieden das wir hierher kommen, und das Ranma


unser Sprecher sein wird. Also laßt ihn auch sprechen!"




Kuno, der Ranma noch immer am Kragen gepackt hielt, ließ ihn zu Boden fallen.


Ranma schenkte ihm einen bösen Blick, und unterdrückte den Reflex sich an den


Hals zu fassen. Das letzte was er wollte war Kuno wissen zu lassen das es weh


getan hatte, also richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Frau Takahashi.


Er wollte grade weiter sprechen, als ihn ein Miauen aus der Küche, und Kratzen


an der Tür wieder unterbrach. Ranma schluckte hörbar, atmete tief ein und


versuchte es noch mal.




"Sehen Sie was ich meine? Niemand ist glücklich so, und dann haben wir noch


dieses andere Problem."




"Anderes Problem?




"Die Fanfiction Schreiber."




***** ## ***** ## *****




Rumiko Takahashi saß auf dem Boden, inmitten eines Haufen Papiers. Sie wußte


das Ranma1/2 Fanfics existierten, und hatte sogar ein paar davon gelesen,


aber diese Menge war überwältigend.




"Ihr solltet das als Kompliment sehen - ihr alle. Wenn die Menschen euch so


sehr mögen, das sie neue Geschichten für euch erfinden, dann solltet ihr


stolz darauf sein."




"Nicht wenn man sie nachspielen muß."




"Nachspielen?"




Ranma seufzte.




"Wir haben damit nur aus Spaß angefangen, als es noch wenige davon gab. Wir


haben uns eine Geschichte ausgesucht, und sie nachgespielt. Aber dann kamen


immer mehr Geschichten, und wir wurden uns nicht mehr einig welche wird


nehmen sollten."




"Wie meinst du das, Ranma?"




"Nun, Shampoo und Ukyo wollten die Geschichten in denen sie mich bekamen, und


Kuno wollte solche in denen er Akane bekam, und Mousse wollte die in denen er


Shampoo bekam - Sie verstehen? Wir haben uns schließlich entschieden das wir


nur noch die Fanfics nehmen, für die auch viele von uns stimmten. Danach


bekamen wir dann Probleme mit den Lemons. Ich meine, manche davon sind


schlichtweg beschämend! Schauen Sie sich Ryoga dort an. Er ist in diesem


Zustand weil er eine dieser Lemons nur GELESEN hat!"




Frau Takahashi warf einen genaueren Blick auf Ryoga. Er war zusammengezuckt


als Ranma die Lemons erwähnte, und zitterte nun am ganzen Körper.




"D-d-diese G-geschichte ... ich und Ranma ... auf keinen Fall würde ich DAS


mit ihm machen ...!"




"Sehen Sie war ich meine? Er ist die ganze Zeit schon so. Ich glaube, ohne


seine Tabletten hätte er sich längst selbst umgebracht. Nicht mal Akari kann


ihn noch aufheitern."




Ein schauriges Gelächter ließ alle sich umdrehen und auf Kodachi starren.




"Schwächling! Ich liebe diese Geschichten in denen ich mit Ranma-Spatzi


zusammenkomme. Liebling, wollen wir das hier mal nachspielen?"




Kodachi wedelte mit einer Fanfic, und Ranma wich so weit zurück wie er


konnte, leicht grün im Gesicht.




"Bleib´ ihm bloß vom Leib, die perverse alte Hexe!"




Akane wollte schon auf Kodachi losgehen, aber Ranma hielt sie fest.




"Nicht, Akane. Laß mich erst ausreden, vielleicht ist danach schon alles


vorbei."




Akane blickte in Ranma Augen und nickte.




"In Ordnung, Ranma. Tut mir leid das ich schon wieder die Beherrschung


verloren habe."




Frau Takahashi hielt den Atem an. Akane war erwachsen geworden. Sie


beobachtete wie Ranma seiner Verlobten ein warmes Lächeln schenkte, und sich


dann wieder ihr zuwandte.




Also, Frau Takahashi, wir bitten Sie hiermit die Geschichte zu beenden. Geben


Sie ihr ein RICHTIGES Ende. Tun Sie das für uns?"




***** ## ***** ## *****




Die Gruppe saß auf dem Boden und wurde allmählich ungeduldig. Frau Takahashi


hatte um etwas Bedenkzeit gebeten, und war dann spazieren gegangen. Das


ratlose Geflüster wurde unterbrochen als die Tür aufging und sie zurückkam.




"Ich werde die Serie wieder aufnehmen, und ihr ein vernünftiges Ende geben,


aber unter meinen Bedingungen."




Ranma blinzelte.




"Ihre Bedingungen?"




"Ja. Erstens, ihr dürft mich nicht bespitzeln während ich daran zeichne.


Zweitens, ihr werdet das Ende akzeptieren, ganz egal wie ich es ausgehen


lasse. Seid ihr einverstanden?"




Alle begannen auf einmal zu reden. Ranma sorgte wieder für Ruhe, und sorgte


dafür das sie einzeln nacheinander sprachen. Shampoo kam zuerst.




"Bitte, auch wenn Shampoo nicht Ranma haben kann, bitte nicht Shampoo mit


dummen Mousse zusammen tun. Nach so vielen Fanfic, wenn Shampoo noch ein


einziges Mal mit Mousse sein muß, Shampoo sich übergeben."




Enttäuscht sank Mousse zu Boden und vergrub das Gesicht in den Händen.




Kuno war der Nächste.




"Ich muß das Mädchen mit dem Zopf haben! Warum ist sie nicht hier?"




Das Ganze ging ungefähr fünfzehn Minuten so weiter, bis alle ihren Teil


gesagt hatten. Nur Ranma und Akane hatten geschwiegen. Er hatte ihre Hand in


seiner, und seine Knöchel waren weiß, so fest hielt er sie. Von der Spannung


in Akanes Unterarmmuskeln hielt sie Ranma Hand ebenso fest. Schließlich hob


Takahashi ihre Hand und sorgte für Stille.




"Ich habe eure Meinung gehört, aber ich kann nicht jedem geben was er will.


Selbst wenn ihr jemanden liebt, muß dieser euch nicht auch lieben. Wenn ich


die Wünsche von einigen von euch erfülle, würde ich gleichzeitig eine Menge


anderer unglücklich machen, es sei denn ihr würdet euch entscheiden euch euer


Glück selber zu suchen. Wenn ihr euch ständig im Kreis gedreht habt, seitdem


ihr aufgehört habe euer Schicksal zu lenken, warum gebt ihm dann mir die


Schuld? Ich werde die Geschichte beenden, aber was danach passiert liegt in


eurer Hand. Ich werde euch eure Freiheit geben - also benutzt sie auch!"




Ihre Zuhörer sahen sie erstaunt an, aber einer nach dem anderen stimmten zu,


und gingen. Ranma und Akane waren die Letzten die verschwanden, jeder von


ihnen sagte kurz Danke bevor sie sich verabschiedeten.




***** ## ***** ## *****




Das Telefon hatte ihm schon den ganzen Tag keine Ruhe gelassen, und er war in


keiner guten Laune als er abhob. Als er aber hörte wer dort am anderen Ende


der Leitung war besserte sie sich schlagartig, und er lächelte.




"Schön von Ihnen zu hören. Was kann ich für Sie tun?"




"Ich brauche eine Pause bei Inu-Yasha. Erzählen Sie den Leuten und der Presse


was sie wollen - das ich Urlaub habe, oder was auch immer. Da ist ein anderes


Projekt, das ich zuerst machen muß."




"Ein anderes Projekt? Was könnte denn so wichtig sein?"




"Ich werde bei Ranma1/2 weitermachen."




***** ## ***** ## *****




Frau Takahashi legte den Hörer wieder auf, und riß das Blatt an dem sie


vorhin gearbeitet hatte aus ihrem Block. Dann sah sie nachdenklich auf das


leere Blatt Papier. Wenn sie Ranma1/2 beenden würde, dann mußte sie es gut


machen, und das bedeutete das sie sich alles ganz genau überlegen mußte. Ihre


Gedanken wurden unterbrochen als etwas auf ihren Schoß sprang.




"Ah, du bist es? Kluges kleines Tier. Du hast die Geister für mich gejagt,


nicht war?"




Sie streichelte das Kätzchen ein paar Mal und lachte.




"Es wird zeit das ich dir einen Namen gebe. Wie findest du Ryooshi? Immerhin


hast du die ganze Zeit gewußt das sie hier waren, lange bevor ich es gemerkt


habe."




Das Kätzchen schnurrte, und sprang wieder hinunter.




"Nun, ich denke das heißt Ja."




***** ## ***** ## *****




Außerhalb des Hauses gingen alle wieder ihren eigenen Weg zurück. Sie waren


wieder durchscheinend geworden, aber keiner der Leute auf der Straße bemerkte


sie. Bald war keiner mehr da, außer Ukyo und Shampoo. Sie blickten sich beide


schuldbewußt an, und schauten hoch zu dem Fenster von Rumiko Takahashi. Nach
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