Fanfic: Ying und Yang

Schnauben hören ließ, das zeigte, wie geladen sie war.


Nach ein paar schnellen Schritten erreichte sie die Sträucher und wollte sich gerade, mit den Händen, einen Weg durch das Hindernis bahnen, als...


„An deiner Stelle würde ich nicht weitergehen!“


Zu Tode erschrocken wirbelte Ying herum und hätte sich dabei beinahe erneut langgelegt. Verwundert schaute sie auf den großen Mann, der in wenigen Metern Entfernung an einem Baum lehnte und sie gleichgültig musterte.


Ying fasste sich schnell und gewann gleich darauf ihr Selbstvertrauen zurück.


„Was soll das heißen?! Wartet hinter diesen Büschen etwa eine gefährliche Bestie auf mich?“ fragte sie, leicht angesäuert, mit einem deutlichen Hauch Spott in der Stimme. Doch die Gestalt am Baum schien diesen Ton bewusst überhört zu haben, denn sie antwortete gelassen: „Da Hinten befindet sich nur ein tiefer Abgrund!“


Ying betrachtete ihr Gegenüber mit neugierigen Augen, in denen aber auch eine große Portion Skepsis blitzte. Wer war dieser Kerl?...Und was hatte er hier im Wald gemacht?


Da sich dies nicht von alleine beantworten würde, beschloss Ying, ihn zu fragen.


„Was machst du hier? Passt du etwa immer auf, dass so kleine dumme Mädchen wie ich, nicht in den Abgrund stürzen?“ Sprach sie zynisch, aber mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.


Die Antwort des Angesprochenen fiel sehr knapp aus:


„Ich habe trainiert!“


„Aha!“


Schweigen. In Yings Kopf rumorte es: „Was soll das heißen... „trainiert“? Für was trainiert man denn in so komischen Klamotten?“


Und dann platzte es aus ihr heraus: „Wie kann man denn Fußball mitten im Wald trainieren?“


Zum ersten Mal zeigte sich eine Regung in dem Gesicht des Fremden. Er wirkte fassungslos und verwirrt, fand jedoch sofort zu seiner kühlen, undurchdringlichen Art zurück.


„Was für ein Quatsch... Fußball! Sehe ich etwa aus, wie ein Fußballspieler?“ presste er zwischen den Zähnen hervor und funkelte Ying verächtlich an.


Diese betrachtete den Unbekannten noch einmal von oben bis unten und schüttelte dann leicht den Kopf.


„Nein, nicht wirklich! Für so was wirkst du zu ungelenkig!“


Nun verlor der Angesprochene endgültig seine Beherrschung, die er anscheinend lange aufrecht erhalten hatte.


„Was soll das heißen.. „Ungelenkig“! Schau doch mal in den Spiegel! Wer ist denn gerade über seine eigenen Füße gestolpert und hat sich so ausgiebig im Schlamm gesuhlt?!“ fauchte er wütend und starrte Ying herausfordernd in die Augen. Doch diesmal war es Ying, die sich nicht aus der Ruhe bringen ließ:


„Mir war einfach danach. Außerdem ist Schlamm gut für die Haut! Du solltest auch etwas davon nehmen, vielleicht bekommst du dann auch eine etwas gesündere Gesichtsfarbe!“


Schweigen... Er schaute Ying lange an, doch seine Augen zeigten keinerlei Ausdruck mehr. Dann, drehte er sich langsam herum und plötzlich, mit einem lauten Rauschen, hob er ab, flog in Richtung Horizont und war gleich darauf im endlosen Blau verschwunden.


Fassungslos und mit offenen Mund schaute Ying hinterher.


„Er... er kann fliegen???“ brachte sie nur keuchend hervor und hatte Großvaters Scheck vollkommen vergessen.




Ich sag nur eins: Ab dem nächsten Teil gibt´s keine "Heile Welt" mehr! *g*
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