Fanfic: Reinkarnation-Teil 3

gelegt. Allen dagegen trug eine gelassene und ruhige Miene zur Schau, als bedeute ihm das Spiel nichts. Hitomi überlegte verzweifelt, wo sie diese Miene schon einmal gesehen hatte; sie war sich sicher, dass sie ihn schon einmal gesehen hatte. Vielleicht...


Sie schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Wenn sie nur ganz fest an Allen dachte, vielleicht würde sie dann eine Vision heraufbeschwören können, die ihre Fragen beantworten konnte.


Sie atmete tief und ruhig und rief sich sein Gesicht ins Gedächtnis. Die blonden Haare, die blauen Augen (Er hat doch blaue Augen, oder!?) und sein nüchterner Ausdruck. (Naja, er wird ja auch wohl kaum blau sein!) Nur ihn, sonst nichts! Ihre Lieder zuckten vor Konzentration und die Hände pressten sich fest zusammen. Allen...


Die Vision erwischte sie mit voller Härte. Ein Flimmern in ihrem Hinterkopf zog herauf und verteilte weißen Nebel vor ihren Augen. Die Umgebung wurde schwarz und Hitomi sah nichts und niemanden mehr außer Allen. Doch zu ihrer Überraschung veränderte der sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr. Seine blonden Haare wuchsen, sein Gesicht wurde länger und schmaler und das Basketballtrikot weitete sich und wurde zu einem blauen Mantel.( Ich habs heute echt mit blau! Liegt das vielleicht noch an Silvester? Da waren auch alle...ihr wisst schon was!) An seiner rechten Seite blitzte der griff eines Schwertes hervor.


Hitomi hatte die Verwandlung mit großen Augen mitangesehen, doch nun schien ihr der „neue“ Allen gar nicht mehr so erstaunlich...weil sie ihn kannte. Sie trat einen Schritt vor. „...Allen....wie...?“ die Stimme versagte ihr und sie sah nur noch in seine (jetzt kommts wieder) blauen Augen. Der Blonde trat ebenfalls einen Schritt auf sie zu und seine Stimme klang wie von weit her. „Hitomi...erinnere dich...bitte!“


„ ...erinnern? Woran?“


„ An Gaia! An Escaflowne...an dein früheres Leben!“


„ Mein früheres Leben?!“ sie glaubte, sich verhört zu haben.


„ Hitomi, hör mir bitte zu! Vor langer Zeit wurdest du zu uns nach Gaia geholt, wo du zusammen mit dem jungen König von Farnelia die Bevölkerung gegen das Imperium Zaibach beschützt hast, mittels deinem Anhänger!“ Hitomi zuckte zusammen und ihre Hand schloss sich reflexartig um das Erbstück ihrer Großmutter. Allen kam noch einen Schritt näher und sprach eindringlich auf sie ein. „ Du hast zusammen mit Van und der mächtigen Escaflowne Gaia vor der Herrschaft der Zaibacher gerettet, doch dann bist du wieder zur Erde zurückgekehrt. Seitdem sind fürchterliche Dinge passiert! Wir brauchen euch wieder...dich, Van und Escaflowne!“


„Van? Was hat Van denn mit all dem zu tun?“


„ Einfach alles! Nur er kann die Escaflowne steuern, denn er ist der letzte Nachfahre seiner Familie, in dessen Adern das königliche Blut fließt.“


„Deshalb die Visionen...“ Hitomi griff sich an die Stirn. Ein stechender Schmerz machte sich breit und ließ Allens Stimme von noch weiter her erklingen. Was ging hier vor?!


„Hitomi...du musst dich erinnern! Oder hast du Gaia denn schon vollkommen vergessen?“ Seine Stimme bekam einen traurigen Klang und sie nahm den Kopf aus der Hand. „Ich...entschuldige Allen! Aber ich weiß von alldem rein gar nichts mehr! Und wenn Van doch König auf Gaia ist, warum ist er dann hier auf der Erde und du auch?“


Sein Blick verdunkelte sich. „Ich kann...es dir nicht sagen, Hitomi! Bitte verzeih mir!“


„Was?“ sie sah ihn verständnislos an und spürte plötzlich seine Hand an ihrer Wange, die sie sanft streichelte.


„ Bitte ...erinnere dich!!“


„Aber ich kann nicht...“ Hitomis Augen füllten sich mit Tränen und sie blickte verzweifelt in seine Augen, um ein Zeichen zu finden, einen Hinweis, doch zu ihrem Erschrecken wechselte sich sein Gesichtsausdruck von sanft in eine abscheuliche Fratze. Eine Hand legte sich an ihre Gurgel und drückte zu. Sie keuchte erschrocken auf. „Allen... du tust mir weh!“


Doch es war gar nicht mehr Allen. Seine blonden Haare fielen zu Boden und seine schönen blauen Augen wechselten die Farbe zu blutrot. Hitomi schrie auf. Diesen Menschen kannte sie nur zu genau!


„Dilandau!!“


„So ist es! Endlich habe ich dich, du kleine Göre und keiner wird dir jetzt mehr helfen! Jetzt brate ich dich!!!“ (Ich liebe diesen Spruch!!! Dilandau ist sowieso total geil!)“Sein grausiges Lachen durchschnitt die Stille und eine Feuerwand loderte hinter ihm (ihr!?) auf. Hitomi keuchte und hustete. Ihr wurde unerträglich heiß. „ Hilfe...“ flüsterte sie und schnappte nach Luft. Dilandau lachte sein (also ich hab ausgelost, es ist jetzt ein Mann *g*) grausames Lachen und Hitomi lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er hatte Recht, keiner würde ihr jetzt mehr helfen! Sie musste hilflos mit ansehen, wie er sein Schwert zog und ausholte. Jetzt passierte es! Ihre Augen weiteten sich.


> Soll ich so sterben!? Durch einen Mann... den wir doch schon so lange besiegt haben!?<


Das war das letzt, was sie dachte, bevor die Klinge auf sie zusauste. Panisch nahm sie all ihre Kraft zusammen.


„VAN,BITTE HILF MIR!!!“


Ihre Stimme gellte durch die Dunkelheit.


Und dann gab es einen Ruck und sie fiel zu Boden. Dilandau war verschwunden. Vor ihr stand ein Junge in rotem Hemd und beigefarbener Hose. Aus seinen Schultern wuchsen wunderschöne, weiße Flügel.


Ihre Augen zitterten. „Van...“


Er lächelte sie an und streckte ihr seine Hand entgegen. Und als sie sich berührten, passierte es! Hitomi wurde in einem Strudel aus Farben, Stimmgewirr und Zeit gezogen. Bilder flogen durch den Kopf, veränderten sich, stellten Szenen dar. Van mit Katzenmädchen Merle! Allen in seinem Guymelef. Sie mit Van zusammen auf der Escaflowne. Milerna! Es war, als würde sie ein Fotoalbum durchblättern. Die Bilder rauschten an ihren Augen vorbei, ihr Kopf surrte und Hitomi fühlte, wie sie das Gleichgewicht verlor und in die Tiefe fiel.




Tack...tack...tack...!


>Was ist das für ein Geräusch?<


Tack...tack...


>Bin ich nicht tot?<


„Hitomi, wach auf!“ Eine Stimme durchschnitt die Stille und jemand rüttelte sie leicht an den Schultern. Hitomi öffnete langsam die Augen und sah ein verschwommenes Gesicht vor sich. Sie blinzelte und das Bild wurde klarer.


„Midori?“


„Gott sei Dank, du bist wach! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ die Freundin umschlang sie und drückte sie fest an sich. Verwirrt erwiderte Hitomi die Umarmung und sah sich um. Sie lag in einem Bett im Krankenflügel. Das Fenster stand offen und sie Abenddämmerung warf nur noch spärliches Licht in den Raum.


„Midori, was ist passiert?“


„Das weißt du nicht mehr?“, Die Braunhaarige ließ sie los und sah sie besorgt an, „ Wir waren beim Basketballspiel! Doch auf einmal hast du ganz komisch geguckt, ganz starr, und dann hast du plötzlich aufgeschrieen und bist von deinem Sitz gekippt. Hika- Chan und ich haben dich hochgezogen und hierher gebracht. Die Ärztin konnte aber nichts feststellen, nur dass du unter Schock stehst. Was war denn los? Hitomi?!“


Hitomi saß auf einmal aufrecht im Bett und umfasste ihren Anhänger.


>Ich habe mich erinnert! Ich hatte eine Vision von Allen, wie er mich rief und mich bat, mich zu erinnern! Doch dann stand auf einmal Dilandau vor mir...Van hat mich gerettet! Van...<


„Hitomi! Was hast du denn?“ Midori kniete ängstlich vor ihr auf der Decke und umfasste sanft ihre Hände.


„ Nichts, es geht mir gut! Danke, Midori!“ Hitomi lächelte schüchtern und tauchte aus ihren Gedanken auf. Sie hatte sich erinnert!




Midori begleitete sie auf ihrem Heimweg und Hitomi war ihr dankbar dafür. Zwar hatte sie jetzt eine Antwort auf ihre Fragen nach dem „Warum“, doch Dilandau’s Teufelsfratze schwebte ihr noch im Hinterkopf herum und sie war froh, dass die Freundin sie von ihr ablenkte. So erfuhr sie, dass die Amerikaner haushoch gewonnen hatten und Van nachher vor Ärger beinahe auf Allen losgegangen wäre.


>Van...erinnerst du dich auch?<




Vor ihrer Haustür angekommen verabschiedete Hitomi sich von Midori und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Ihre Mutter kam ihr im Flur entgegengelaufen. „Hitomi, die Schule hat uns angerufen und erzählt, du wärst bei einem Basketballspiel in Ohnmacht gefallen? Geht es dir gut?“


„Ja, es ist alles in Ordnung, danke Mama. Bitte entschuldige, aber ich möchte jetzt nur noch schlafen gehen.“


Hitomi ließ ihre Mutter stehen und stieg die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Dort ließ sie sich auf ihr Bett fallen uns starrte an die Decke. In ihrem früheren Leben war sie Hitomi Kanzaki gewesen und hatte nicht weit von hier weg gewohnt, dass wusste sie jetzt. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihre frühere Mutter vor sich, wie sie am Herd stand, mit ihrem kleinen Bruder am Rockzipfel, der quengelte und unbedingt etwas vom Teig abhaben wollte. Hitomi seufzte.


>Wie es ihnen jetzt wohl geht? Ob meine Eltern noch leben? Und was ist mit mir? Ich erinnere mich nur noch daran, wie die Lichtsäule mich erfasste und mich zurück auf die Erde brachte. Existiere ich jetzt hier zweimal? Oder bin ich...?<


Der letzte Gedanke ließ Hitomi die Bettdecke umklammern und hochfahren. Wenn sie jetzt hier war, sich an ein früheres Leben erinnern konnte und auch noch die gleiche Gabe wie damals hatte, dann war das doch eine Wiedergeburt ihrer Seele...Reinkarnation! Wenn ihre Seele aber weitergewandert war... gab es dann ihren alten Körper nicht mehr?


Sie schluckte und spürte, wie irgendetwas ihr die Luft abschnürte.


>Bin ich...gestorben?<


Der Gedanke drehte ihr den Magen um und
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