Fanfic: Der nackte Mönch

Chapter: Der nackte Mönch

Ich mal wieder...*ggg*


So - mich hat eine Idee befallen und weil ich nun einmal zeitlich etwas eingespannt bin, habe ich beschlossen diesen ursprüglichen OneShot in einen Mehrteiler umzuwandeln - ich denke, da wird niemand was gegen haben...


Der Anfang ist zugegeben ein wenig dramatisch und lässt nun alles andere erkennen, nur nicht was eigentlich Sache ist und was das Ganze mit dem Titel zu tun hat...aber der Tag wird kommen....^^




So, viel Spaß dann, würde mich über jegliche Art der Resonanz freuen, auch dahin --> aero.dynamic@web.de...ihr kennt das ja schon, mit dem Kaffeekränzchen und so....oder comment, der ist genauso soviel wert...


bis dann euer Ndelchen




°°°°°




Die Sterne strahlten diese Nacht besonders hell.


Zumindest schien es ihm so.


Ranma hatte die Arme unter den Nacken geschoben und lag vor sich hin träumend auf dem Dach der Tendos, wie es schon oft der Fall gewesen war.


Doch diese Nacht war eine besondere...


In dieser Nacht war er wieder ein Jahr älter geworden.


Ein Jahr reifer, ein Jahr erwachsener...


Angeblich.


Na ja....wenn er wirklich so erwachsen war, wie er sich glaubte, dann müsste er doch in der Lage sein, Entscheidungen alleine zu fällen und nicht mehr unter den Fittichen seiner Eltern zu stehen.


Die waren ja immerhin auch nicht in der Lage, ein eigenes Leben zu leben.


Befanden sie sich nicht noch immer im Hause der Tendos, obwohl alle Kuriositäten eine Ende gefunden hatten?


War er nicht wieder ein normaler Junge? War sein Vater nicht wieder ein ganz normaler Kampfsportler, Ehemann und, ja, Vater? Hatte seine Mutter sich nicht beruhigt? Lebten seine Eltern denn nicht wieder eine normale Ehe?


Es war doch so. Warum, zum Teufel, führten sie dann keinen eigenen Hausstand?


Nein, hatte sein Vater erklärt. Der Tendo-Dojo konnte nicht auf seine Anwesenheit verzichten.


Ranma seufzte.


In Wirklichkeit ging es doch nur um ihn und Akane.


Seine Eltern wollten doch nur, dass sich er und Akane nicht auseinander lebten.


Wenn er sie schon heiraten musste, warum arrangierten sie denn nicht diese verflixte Hochzeit, dann war das Ganze hinter sich gebracht. Dann könnten wenigstens er und Akane einen eigenen Hausstand führen...diesen vermaledeiten Ort verlassen.


Er hasste diese Stadt.






Er wandte den Kopf. Hatte er nicht gerade ein Geräusch gehört?


Ein langer Schatten legte sich über sein Gesicht. Es war Akane, wie er erkannte, nachdem sie sich zu ihm runter gebeugt hatte.


„Alles Gute, Ranma!“ und umarmte ihn. Das erste Mal in der Zeit, die sich kannten, umarmten sie sich. Freiwillig, wohlgemerkt.


Er lächelte. Ihr Verhältnis zueinander war doch ganz gut. In all den Jahren, nach all den Erlebnissen waren sie gute Freunde geworden. Natürlich stritten sie sich noch oft, daran würde sich auch nie etwas ändern, nicht mal dann, wenn sie ehrlich in Bezug ihrer Gefühle waren – denn Ranma war durchaus bewusst, wie groß die Liebe zwischen ihnen war -, aber ihr verstrittener Umgang war einem sehr viel liebevollerem gewichen.


Was auch ganz gut war, schließlich waren sie keine sechzehn mehr.


„Danke!“


Sie saßen nun nebeneinander und starrten in den Nachthimmel.


„Warum bist du noch wach, sollten kleine Mädchen nicht um diese Zeit im Bett liegen?“ Seine Augen blitzten auf.


„Kleine Mädchen, ja?“ Akane lächelte. „So klein bin ich auch nicht...“


Ranma erwiderte ihr Lächeln. „Nur ein bisschen!“


Er mochte ihr Lächeln, es war wunderschön. In diesem Moment schmerzte ihm das Herz. Er würde sie gerne küssen, sie in den Armen halten.


Sie war der einzige Mensch, der ihm wirklich etwas bedeutete. Der einzig wirklich gute Grund, nicht dem Entschluss nachzugehen, den er gerade gefasst hatte.


Aber er konnte sie nicht küssen oder in den Armen halten, weil sie es so entschieden hatten und deswegen hinderte sie ihn auch nicht mehr. Stolz war grausam, das erkannte er nun.






Am nächsten Morgen ließ er all diese unsinnigen Geburtstagszeremonien über sich ergehen. Er machte ein fröhliches Gesicht, lachte viel, nur um den anderen die Stimmung nicht zu verderben.


Alle waren so gut drauf – sogar Nabiki war gekommen und hatte ihn fest gedrückt, das war schon was...jaja – er brachte es nicht übers Herz ihnen die gute Laune zu nehmen. Ihnen mitzuteilen, was er beschlossen hatte.


Doch er konnte nicht anders, es musste raus und wenn er es jetzt nicht sagte, dann würde er es nie sagen und er wollte sich doch verabschieden.


„Ich möchte etwas verkünden!“ Er hob sein Glas Sake, dass es aussah, als wolle er einen Toast aussprechen.


Das Geschwatze ließ nach einer Weile nach und schließlich ruhten neun Augenpaare auf Ranma – Ryoga und Ukyo waren auch gekommen, worüber sich Ranma wirklich freute, besonders, weil er nicht erwartet hatte, das Ryoga den Weg finden würde.


„Ich möchte keine große Rede schwingen...“ Ranma machte ein Pause und atmete tief ein. „Ich werde auf eine Trainingsreise gehen. In den letzten Jahren ist wirklich nichts so gelaufen, wie ich es wollte und ich möchte mir nun endlich über einiges klar werden. Ich brauche dazu meine Ruhe und viel Zeit. Ihr versteht das ja sicher.“


Er hatte die volle Aufmerksamkeit, niemand sagte etwas, sogar Happosai hatte sein Augenmerk von Nabikis Ausschnitt genommen.


„Ich werde noch heute abreisen. Ich wollte mich nur verabschieden...“ , murmelte er noch leise, kippte den letzten Rest Sake die Kehle hinunter und verließ den Raum.


Bedrücktes Schweigen blieb zurück.






Ranma stopfte ein paar Dinge in seinen Rucksack, von denen er glaubte, dass er sie vielleicht gebrauchen könnte.


Alles war unwichtig – nur eines hielt er lange in den Händen, bevor er es sicher verstaute: ein Foto von ihm und Akane, wie sich glücklich anstrahlten.


Damals hatte er sich auch noch glücklich gefühlt. Er war noch ein Mädchen gewesen, hatte viele Feinde gehabt und all das hatte ihn davon abgelenkt, seinen Stolz zu überwinden, Akane offen zu lieben und zu erkennen, dass er sich eingesperrt fühlte. Von der Tendo-Kampfschule, von seinem Vater und nach einer Weile auch von seiner Mutter.


Er liebte den Kampfsport, aber verabscheute diese Schule. Er liebte Akane, aber verabscheute die Verlobung mit ihr, die er nie selbst bestimmen konnte.


„Warum tust du das?“


Ranmas Kopf schnellte herum.


„Akane?“


Ihre Augen blickten ihn traurig an. Es schien, als würde sie gleich weinen und wenn sie das tat, könnte sie ihn vielleicht erweichen. Er musste es also verhindern.


„Bitte!“ , rief er hart und trat an ihr vorbei. „Bitte sag nichts. Mein Entschluss steht fest. Ich werde gehen.“


„Aber warum?“ , fragte sie leise. „Liegt es an mir?“


Ranma biss sich auf die Lippen. Das letzte, was er wollte, war ihr ein schlechtes Gewissen zu machen.


„Nein, Akane. Alles andere ist der Grund, nur nicht du!“ , flüsterte er sanft. Er hatte sich wieder zu ihr umgewandt. „Ich möchte nur einmal eine eigene Entscheidung fällen. Ich möchte Zeit für mich haben.“


Akane nickte. Sie verstand ihn schon, aber er wusste, dass sie es trotzdem nicht akzeptieren konnte. Alles andere hätte ihn auch enttäuscht.


„Es ist noch nicht lange her, dass sich all der Trubel gelegt hat. Ich bin verwirrt...“ Er begann zu stottern. „Es ist so ungewohnt. Mir wird klar, was ich möchte für mein Leben, aber ich brauche Zeit – Zeit....um nachzudenken.“


Mittlerweile war er auf sie zugetreten und war im Begriff, sie in den Arm zu nehmen. Er überlegte, ob es klug war und ob dann nicht vielleicht sein Entschluss wanken würde.


Aber das war er ihr schuldig.


Er schloss die Arme um sie und verharrte eine Weile so mit ihr. Plötzlich begann ihr Körper zu zittern. Sie weinte nun doch.


„Bitte wein nicht, Akane...bitte nicht.“ Seine Stimme war ganz leise. Er fürchtete, sie ebenfalls zittern zu hören.


Er drückte sie fester.






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Vergesst den comment nicht....
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