Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (32)
Vegeta, der dem Schauspiel bisher nur als verdutzter Zuschauer beigewohnt hatte, erinnerte sich seiner Macht, die er eigentlich über die Situation haben sollte... Seine Stimme donnerte, so dass die Mauern des Thronsaales in ihren Grundfesten zu erbeben schienen.
„SCHWEIGT! DIESE FRAU HIER IST DIE ECHTE CUCUMA; SIE HAT DAS MUTTERMAL HINTER DEM OHR!“
Sein behandschuhter Zeigefinger wies dabei auf... <i>die Saiyajin im roten Mantel</i> Vegeta, der seine Bestürzung so gut wie möglich zu unterdrücken versuchte, wagte Protest.
„Aber Vater...“
Doch schnell wurde ihm das Wort abgeschnitten.
„KEIN ABER! IN SIEBEN TAGEN WIRST DU MIT IHR DAS MATA’AURI VOLLZIEHEN!“
Nachdem Vegeta Oû diese schreckliche Tatsache ausgesprochen hatte, schien die Sache für ihn beendet zu sein. Gelangweilt lehnte er sich in seinem Thron zurück, mit einer Handbewegung die drei Saiyajins, die ihn in zwei Fällen mit entgeisterter und in einem Fall mit triumphierender Miene anblickten, hinausscheuchend. Aiko wandte sich resigniert zum Gehen. Nun war alles vorbei... all die Träume, die sie von ihrer Zukunft hatte, waren zerplatzt wie Seifenblasen in der Sonne. Wie konnte es soweit kommen? In ihren Augenwinkeln, die sich bereits mit Tränen füllten, machte sie die Frau aus, die ihr so ähnlich war. Diese verbarg ihre schadenfrohe Miene hinter einem Lächeln, und eilte zu ihrem zukünftigen Gemahl hinüber...
Aiko dachte verbittert an dass, was nun folgen würde. Nun würde sie ihn küssen... und Vegeta würde nichts dagegen haben. Sie war überflüssig, Dreck... vielleicht konnte sie ja wieder als Sklavin bei dem Prinzen anfangen, nur um ihm nahe zu sein... Plötzlich regte sich eine andere Stimme in ihrem Unterbewusstsein, kaltherzig, zielbewusst und von Wut erfüllt. Nein, sie wollte ihn nicht verlieren, nicht jetzt, wo sie es schon fast geschafft hatte! Sie würde kämpfen und sterben, wenn es nichts anderes mehr gab... Unwissend, dass ihr Saiyajinblut nun die Kontrolle übernommen hatte, wischte sich Aiko trotzig die Tränen aus den Augen, und wandte sich um, zurück zum Thron. Tatsächlich hatte... diese... diese Schlange ihren Arm um Vegeta gelegt, der nun auf dem Boden kniete, zusammengesunken. Ihre Haare verbargen die blitzenden Augen, in denen sich nicht die Freude über das bevorstehende Zusammenleben mit dem Prinzen, sondern nur die Genugtuung darüber, dass sie es doch noch geschafft hatte, ihre Absichten durchzusetzen, wiederspiegelte.
<i>Ihr Blick glitt weiter zu den beiden Saiyajins, die ihr Bruder mitgebracht hatte. Ihnen war die Nervosität deutlich anzumerken, trotz der betont lässigen Haltung, hinter der sie sie zu verstecken versuchten.
Der größere der Beiden war von stämmigem Wuchs, seine Augen schauten etwas einfältig. Immerhin schien er kräftig zu sein... Der andere weckte hingegen sofort ihr Interesse. Zwar hatte ihn die Natur nicht gerade reich mit Muskeln ausgestattet, was durch seine schlecht sitzenden und viel zu großen Kleider noch verstärkt wurde, doch aus seinen Augen funkelte ungezähmte Wildheit und klare, berechnende Intelligenz. Beide schienen in ihrem Alter zu sein, Saiyajin-Teenager, eigentlich eine ideale Ergänzung für die Gruppe, gerade jetzt, wo sich Soya und Bruxil von den Schergen des Königs hatten schnappen lassen. Wäre da nicht das leidige, immerwährende, und zu allem Unglück auch noch existenzbedrohende Problem gewesen, wegen dem der gestrige Beschluss zusammen gekommen war...
Scharf fuhr sie ihren Zwilling an:
„Hast du die Versammlung schon wieder vergessen? Keine Neuen mehr, endgültig! Wir kommen selber kaum noch durch!“
Versammlung war in höchstem Maße übertrieben, genau genommen waren es nur sie und Livo gewesen, die gestern in der Dunkelheit flüsternd und aus einem einfachen Grund beschlossen hatten, niemanden mehr in die Gruppe aufzunehmen: Es gab nicht mehr genug Nahrung, was für Saiyajins praktisch das Todesurteil darstellte. Gerade in den letzten Wochen war die Bewachung der großen Lebensmittellager um ein vielfaches verstärkt worden, was die Gemeinschaft um Néga dazu zwang, kleinere Diebstähle zu begehen, deren Beute meistens nicht für lange Zeit reichte.
Auf Livos Ausrede gespannt, blickte sie ihren Zwilling an abwartend an, ungeduldig mit dem Schwanz auf den harten Boden neben sich klopfend. Allerdings glaubte sie nicht, dass auch nur ein Argument schlagkräftig genug wäre, um sie von ihrer Entscheidung abzubringen... Stop. Es gab nur eine mögliche Erklärung, die sie in ihrer Überlegung eben außer Acht gelassen hatte- und wenn diese zutraf, dann löste sich ihr Problem fürs erste in Nichts auf...
Erwartungsvoll fuhr sie auf:
„Livo, haben sie... etwa Essen?“
„Schnell geschaltet, Schwesterherz.“
Néga wog in Windeseile die Möglichkeiten, die jetzt noch offenstanden, ab. Sicher, sie konnte die beiden nun unbehaglich dreinschauenden Halbwüchsigen immer noch abweisen, doch die Füllung ihres Magens ging erst einmal vor. Fürs Erste konnten sie ja hierbleiben...</i>
Sie beugte sich über den Prinzen, der in offensichtlicher Resignation sein Haupt gesenkt hatte. Doch die äußere Fassade täuschte- in ihm brodelte es. Nie, nie hatte er es gewagt, seinem Vater zu wiedersprechen, in irgeneiner Form Kontra zu geben... Respekt vor den Eltern war eine der frühesten Lektionen, die man kleinen Saiyajins, wenn nötig auch mit Gewalt, einbleute. Doch bisher war es auch nie nötig gewesen, dem König Widerstand zu leisten...
Doch nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem er sich entscheiden musste, zwischen Gehorsam und Aufbegehren, zwischen... Aiko und ihrer Doppelgängerin. In schmerzhafter Klarheit wurde ihm bewusst, dass seine Gefährtin verloren war, wenn er nicht sofort einschreiten würde. Sein Vater hatte sich offensichtlich für die andere, für die Betrügerin entschieden... Die ihn augenscheinlichgerade versuchte, einzuwickeln. Durch seinen Kampfanzug hindurch spürte er die Wärme ihrer Hand, die dieses Weib so mir nichts, dir nichts auf seine Schulter gelegt hatte. Was fiel der eigentlich ein? Die Ader an Vegetas Schläfe hatte wieder zu pochen begonnen, ein untrügliches Zeichen dafür, dass er wütend war. Ruckartig richtete er sich auf.
„Flossen weg!“
Ein gespielt verletzter Ausdruck machte sich auf dem Gesicht der Saiyajin breit.
„Aber Vegeta...?“
„WER HAT DIR ERLAUBT, MICH VEGETA ZU NENNEN? FÜR DICH BIN ICH DER PRINZ DER SAIYAJINS, WEIB!“
„Sohn! Das ist deine zukünftige Gefährtin!“, grollte King Vegeta dazwischen, die Ablehnung des Prinzen ignorierend. Diese Bemerkung seines Vaters brachte das sprichwörtliche Fass zum überlaufen. Zornig blickte der Saiyajin no Ouji den König an, die Augen mit schwarzem Feuer gefüllt.
„Meine Gefährtin steht da hinten, <i>Vater</i>...“ Die Anrede troff derart vor Sarkasmus, dass sich die milde Überraschung, die Vegeta Oû zunächst zur Schau getragen hatte, schnell in Empörung verwandelte.
„WIE WAGST DU ES, MIT MIR ZU REDEN? HAST DU VERGESSEN, WER VOR DIR STEHT?“
In die Wut seines Sohnes mischte sich nun ein spöttisches Glitzern.
„Wie könnte ich das vergessen, <i>Vater</i>? Aber diese Saiyajin, die ich meine Gefährtin nenne, trägt ebenfalls das Muttermal hinter dem linken Ohr!“
Als Reaktion auf diese Offenbarung wechselte der Ausdruck auf King Vegetas Gesicht wieder. In kürzester Zeit lösten sich Perplexität und Verärgerung über den Ungehorsam ab... Doch dann waren die Räder, die hinter seiner Stirn ineinander griffen, beinahe zu hören- der König dachte nach. Wenn diese andere Saiyajin ebenfalls den Halbmond hatte, dann war sie vielleicht auch eine Gerkino... Doch wer war dann die im roten Mantel? Eine aus der Unterklasse, die sich hier eingeschlichen hatte? Schon beherrschte die Wut wieder das hitzige Temperament von Vegetas Vater. Er, König aller Saiyajins, konnte doch nicht zulassen, dass sein Sohn eine Verbindung mit dem Abschaum der Gesellschaft einging, einem drittklassigen Weib, die das königliche Blut bis in die Ewigkeit verunreinigen würde... Nein, es gab nur eine Möglichkeit, um die echte Cucuma herauszufinden... King Vegeta konnte sich nicht verkneifen, sich selbst für diese brillante Idee auf die Schulter zu klopfen- hatte er doch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen fand er die richtige Gefährtin für seinen Sohn, die mit diesem würdige Nachkommen zeugen würde, und zum anderen würden er und der gesamte Hof ihren Spaß daran haben.
<i>„In sieben Tagen wird ein Kampf zwischen den beiden Cucumas stattfinden! Die, die siegt, wird mein Sohn im Mata’auri zur Gefährtin nehmen!“</i>
Unmittelbar nachdem der König dies bekannt gegeben hatte, drückte er einen Knopf, der unter der Armlehne des Thrones versteckt war. Ein geheimer Mechanismus wurde ausgelöst, und der König mitsamt seiner Sitzgelegenheit verschwanden im glatten, schwarzen Boden.
Zurück blieben eine fast unsichtbare Falltür und drei konsternierte Saiyajins...
FORTSETZUNG FOLGT
<i>So, das wars mal wieder, ich hoffe, dass ich während der Zeit in Österreich nicht all meine schreiberischen Qualitäten verloren habe (ich persönlich fand diesen Teil grauenhaft...). Noch eine Frage, bevor ich mich verabschiede: @taro_dz, lightbringer, black_angel, HermineG, DawnAkane, Aiko, Long, lila, IceCubesIrini, und all die anderen, die mich während der ersten Teile zum weiterschreiben ermutigt haben- lest ihr die Geschichte eigentlich noch? Würde mich mal interessieren! @all: Lasst bitte Kommis da!
Liebe Grüße
Eure Adry</i>