Fanfic: Tales` Vermächtnis - Teil 6 (formatiert)

nahm ihm das Heft weg. „Der Trainingsraum frei?“, wollte sie wissen, während sie die Anleitung studierte. Trunks schüttelte den Kopf. „Nein. Ich dachte, dass wir vielleicht im Garten üben. Da sind wir allein und eine hohe Hecke schützt uns vor neugierigen Blicken.“ Er feixte.

„Okay. Ich hab auch ein bisschen zu meiner alten Dehnbarkeit zurück gefunden. Zumindest krieg‘ ich den Spagat in alle Richtungen wieder hin und ich kann mich auch wieder ausreichend weit nach hinten verbiegen. Du glaubst gar nicht wie sehr man in einem Jahr einrosten kann!“, erzählte Tiàla, während sie quer durch das Haus auf den hinteren Garten zusteuerten.

„Was hast du mal gemacht, dass du sowas überhaupt kannst?“, wollte Trunks wissen. Er schaffte das Gartenmöbel beiseite. Tiàla winkte ab. „So dies und das. Ich bin eben aktiv.“ Sie grinste und begann ihre Beine zu dehnen. Trunks hatte sich das Heft geschnappt, welches nun bald einem Knäuel Altpapier glich und zeigte ihr eine Seite. „Das machen wir.“

Tiàla sah skeptisch zu ihm auf. „Du lässt mich fallen.“, legte sie schon mal im Voraus fest. „Danke für dein Vertrauen.“, erwiderte er beleidigt. Tiàla sprang auf und streichelte ihm die Wange. „Ooohh, das war nicht so gemeint. Nicht böse sein.“, sagte sie in einem Ton, in dem man normalerweise mit Kleinkindern spricht. Trunks ging darauf ein und meinte trotzig: „Böse Tiàla.“

„Okay, Schluss damit, lass uns lieber anfangen!“, stoppt sie das Ganze, bevor das Niveau noch weiter absacken konnte. Trunks nickte und warf die CD ein. (Ach ja, zu Musik sag ich am Ende mal noch was!) Schon bevor er einschalten konnte, funkte ihm Tiàla wieder dazwischen: „Wie geht das Ganze den eigentlich los?“ Trunks verdrehte die Augen. „Wenn wir so weiter machen, gar nicht.“, antwortete er.

„Nein, ich meins ernst. Wir leiten den Tanz doch ein und dazu gibt es doch sicher auch ein Schema, oder.“, hakte sie weiter nach. Trunks schaltete das Radio inzwischen auf 30 Minuten Vorlauf und schnappte sich seine Partnerin, um sie in die Grundhaltung zu ziehen. „Ich würde sagen, wir machen uns erst mal Gedanken über das Grundproblem Schritte und dann feilen wir an Perfektion, okay?“

„Nur nicht so zynisch.“, meinte Tiàla eingeschnappt. Das Vorspiel trällerte los, die Zwei warteten. Mit dem Auftakt begannen sie mit den acht Grundschritten, die immer wieder aneinandergereiht wurden. Dann folgten die flotteren Schritte, die Miss Timble erfunden hatte und die alle zusammen machen würden. Diese Schritte hatten nicht mehr viel mit Tango zu tun, aber Miss Timble hatte da eben so ihre eigenen Vorstellungen und Interpretationsweisen.

Das Prinzip klappte schon gut, nicht gerade tänzerisch perfekt und etwas steif, aber zumindest von der Technik her einigermaßen gelungen. Du Musik schwang um, leiser, ruhiger, aber noch immer im Tango – Takt.

„Jetzt kommt eigentlich unser Part.“, meinte Tiàla, als sie angehalten hatten. Trunks hielt die CD an. „Jap, aber das üben wir wohl noch ein bissel. Zumindest passt der Anfang.“

Aus dem Haus hörten sie die Klingel. Wahrscheinlich wieder irgendwelcher Besuch. Sie starteten einen ersten Versuch zur ersten Figur. Zumindest blieben sie diesmal stehen, aber es sah eher nach sterbendem Schwan, als nach anmutigem Tanz aus.

„So wird das nichts.“, stellte Tiàla fest. Trunks stimmte zu. „Vielleicht probieren wir erst mal was anderes?“, Tiàla nickte und blätterte. Plötzlich tauchte Bulma in der Tür auf. „Macht Schluss Kinder, ich brauch‘ den Garten. Wir haben Besuch von Chichi und Co.!“, damit verschwand sie wieder.

„Na toll, ich seh‘ uns immer näher auf eine Katastrophe zusteuern.“, meinte Trunks und begann das Gartenmöbel wieder an seinen Platz zu räumen. Tiàla sah ihm gedankenverloren dabei zu. <i>Noch eine Chance.</i>, geisterte es durch ihren Kopf. Erst als sie Bulmas Stimme hörte, wachte sie aus ihren Tagträumen auf. Trunks‘ Mutter führte ihre Gäste in den Garten.

Chichi, Son Goku und Son Goten nahmen Platz. „Wo ist denn das Geburtstagskind?“, wollte Chichi wissen. Tiàla stieß Trunks an. „Wer hat Geburtstag?“ – „Bra.“, war die kurze Antwort. Son Goku rief den beiden zu: „Hey, wollt ihr euch nicht mit her setzen?“

Sie folgten der Aufforderung. Tiàla ließ sich am Rand der Gruppe im Gras nieder. In diesem Moment kam Bra aus dem Haus und alle gratulierten ihr erst einmal, dann bekam sie ihr Geschenk, dass sie begeistert auspackte. Kurz darauf tauchten auch Son Gohan, Videl und Pan auf. Der Rest der Z-ties ließ auch nicht lange auf sich warten. Tiàla hörte dem Ganzen nur halb zu. In ihrem Kopf war wieder der Teufel los. Tausend Gedanken, Stimmen, teilweise bekannt und auch nicht, fremd und vertraut. Alles war so wirr. Dazwischen die verletzenden Worte ihres Vaters. <i>Missratenes Kind. Yrias Rache. Wer war Yria? Ach ja, meine Mutter. Mutter? Verraten. Nein! Nie!</i> Sie schüttelte den Kopf, zwang ihre Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt.

<i>Letzte Chance. Loyal. Feuer. Wasser. Erde. Luft. Blut.</i> Sie presste ihren Handballen gegen ihre Stirn. Die Narbe unterhalb ihres Daumens pochte. Dann spürte sie eine Hand. „Alles okay?“ es war Trunks‘ Stimme. Wie eine Schlafwandlerin sah sie zu ihm auf, erwachte, sagte etwas, sie wusste nicht mehr was, aber es schien ihn zu beruhigen. Er wandte sich ab.

<i>Tiàla!</i>, sie hörte jemanden ihren Namen rufen. <i>Was? Ich bin hier. Wer ruft mich?</i>, erwiderte sie in ihrem Kopf. Ihr Körper war aufgestanden und wandelte unter den verständnislosen Blicken der Geburtstagsgesellschaft durch den Garten. Trunks war aufgestanden um sie einzufangen....

<i>Tiàla! Komm. Tiàla!</i> , eine sanfte Stimme, so zärtlich, eine Frau, <i>Wer bist du? Warum rufst du mich?</i> Tiàla ging durch den Nebel ihrer wirren Gedanken, es wurde immer dunkler um sie herum, bis sie sich in einer tiefen Schwärze verlor.

Schwärze war das letzte was die Leute im Garten der Briefs jetzt sahen. Trunks war von einer plötzlich hervorbrechenden Energie fast bis zu seinem Platz, sprich quer durch den Garten, zurück geschleudert worden. Wie leblos schwebte Tiàlas Körper in der Luft. Ein gleißendes Licht ging von ihrem Körper aus, nein, schien aus ihrem Körper heraus zu strahlen.

Die gewaltige Aura ließ die Bäume ihre Äste bis zum Boden biegen. Die Haare aller Anwesenden - soweit vorhanden *g* - flatterten im Wind den die Energie auslöste. Tiàlas Haare hatten sich aus den unzähligen kleinen Zöpfen befreit, die Farbe geändert und wogten wie weiße Wellen um sie herum.

Das Ganze dauerte kaum eine Minute, dann brach die Aura zusammen, verlosch bis auf einen kleinen Funken. Tiàla fiel zu Boden und blieb im Meer ihrer, nun wieder schwarze, aber noch immer losen, Haare liegen. Etwas unschlüssig standen die Gäste herum. Schließlich stand Chichi auf (sie war vor Schreck zu Boden gesunken) und lief auf das Mädchen zu.

Son Goku rief noch: „Warte, wir wissen nicht, ob das nochmal losgeht!“ Chichi war jedoch schon bei Tiàla und prüfte deren Puls. Dabei rief sie: „Jemand muss ihr doch helfen! Los! Einer trägt sie jetzt rein, sie holt sich hier draußen ja noch den Tod!“

Son Goten rannte nun ebenfalls hinüber, hob Tiàla an und trug sie hinter Bulma her ins Haus, wo diese die Couch herrichtete, dann setzte sie sich dazu und bettete Tiàlas Kopf auf ihre Oberschenkel. Besorgt sahen die drei Frauen auf das Mädchen hinab, das jetzt noch blasser schien als sonst. Chichi hatte kaltes Wasser aus der Küche geholt und befeuchtete ein Tuch, mit dem sie die Stirn Tiàlas kühlten. Das Mädchen glühte geradezu.

Die Männer standen etwas abseits und beratschlagten. Goku lehnte an der Wand neben der Balkontür. „Das war ne ganze Menge Energie, was?“, meinte er. „Ja, zu viel, wenn ihr mich fragt.“, knurrte Picollo, der durch die Aura natürlich angelockt worden war, „Und ganz offensichtlich hat sie sie nicht unter Kontrolle.“, fügte er noch hinzu.

Goku sagte: „Das sollten wir schleunigst ändern, sonst wird die Gute zu einer Gefahr für sich und andere.“ Vegeta nickte und meinte: „Aber zuerst sollten wir mal rausfinden, wo sie eigentlich herkommt. So viel Energie ist für Menschen ja nicht gerade üblich.“ – „Stimmt. Vielleicht hat sie ja was mit dem Raumschiff zu tun.“, äußerte sich Trunks, der auf der Lehne des Sessels hockte und Gotens Schulter als Armstütze missbrauchte.

„Trunks, nimm deinen Hintern von der Lehne, das geht doch kaputt.“, schalt Bulma von hinten. Brummend rutschte er vom Sessel auf seine Füße. Gohan meinte derweil: „Naja, aber das Schiff war doch versunken, wenn es überhaupt unten heil angekommen war.“

„Sie könnten den Sand ebensogut als Tarnung verwenden.“, wand Vegeta ein. Schweigen trat nach diesem Einwurf ein. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Trunks hatte sich jetzt in den Sessel gesetzt und blickt zu Tiàla hinüber. Er wollte nicht glauben, dass sie Böses im Schilde führte. Sie war so ein fröhliches, gutmütiges Wesen.



Während um sie herum Aufregung herrschte, trieb Tiàlas Bewusstsein noch immer durch die Dunkelheit und die Stille. Doch mit einem Mal lichtete sich das Dunkel, schlug um in gleißend weißes Licht. Tiàla blinzelte. Vor ihr stand die Frau, die ihr und Sartock schon so oft begegnet war.

Sie trug eine Tracht, die sie kannte, woher, wusste sie nicht. Einen dunkelblauen Sari (Wird das so geschrieben?? Die Calabarijins [danke starlight] sind halt in meiner Vorstellung so bissel indisch), über den sich ihr weißes Haar seidig ausbreitete. Doch Tiàla fielen sofort die auffallend grünen Augen auf. So, wie ihre
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