Fanfic: Wille und Herz (3. Kap. oder "Bras Rendezvous")

Bulma.

"Was ist denn jetzt da unten los?" fragte sie immer wieder und in ihrer Stimme schwang sowohl Angst um ihre Tochter als auch Wut darüber, dass ihr niemand etwas erklärte. Sie hasste es, wenn man sie ignorierte.

"Wir müssen etwas tun!" rief Krillin dann. "Wenn Bra so eine Energie einsetzt, dann muss ihr Gegner sehr stark sein ..."

"Möglich," erwiderte Son-Goku nicht weniger angespannt. "Aber warum spüren wir ihn nicht? Ich kann da unten außer Bra niemanden wahrnehmen." Sein Blick rutschte auf Marron. "Was meinst Du? Du kannst doch was spüren ..."

"Er ist nicht sehr stark," war die Antwort des Mädchens, auf ihrer Stirn hatten sie ein paar Schweißtropfen gebildet. "Aber kämpft nicht mit seiner körperlichen Kraft sondern mit einer anderen. Es ist, als ob er mit der Kraft in Erde selbst kämpft ..."

"Ach ja?" Vegetas Stimme hatte etwas spottendes. "Mit anderen Worten ein Spinner mit Zaubertricks. Und worüber machst Du dann bitte so ein Theater?"

Marrons Blick rutschte auf den Saiya-jin Prinzen und obwohl sie ihn respektierte wurden ihren Augen merklich finster. "Wenn Du spüren würdest, was ich spüre, dann würdest Du wissen, dass es sich mit diesem Gegner um alles andere denn einen Spinner mit einer Zauberkiste handelt!" erwiderte sie.

"Hört auf, euch zu streiten!" ging Dende schnell dazwischen; Vegeta war dafür berühmt, Streit zu suchen und Marron gehört nicht zu den Leuten, die sich eine ordnendliche Reiberei entgehen ließen. "Wir sollten runtergehen und nachsehen, bevor dieser Kampf da unten ausartet ..."

"Ihr bleibt hier!" unterbrach Vegeta herrisch und das Gemurmel um sie herum verstummte sogleich. "Kakarott und ich werden nachsehen. Wenn Bra wirklich da unten kämpft, dann haben wir uns nicht darin einzumischen!"





Während alle erschrocken auf Vegeta starrten, der tatsächlich seine eigene Tochter im Stich ließ, überlegte diese derweil angestrengt, was sie mit diesem Gegner machen sollte. Irgendwie kam es ihr paradox vor, dass er sie zuerst hinterrücks angriff und dann offenbar mit ihr plaudern wollte. Nun gut, dachte sie und stellte sich normal hin. Wenn er plaudern will, gerne, dafür bin ich immer zu haben!

"Und wer hat Dir gesagt, dass ich zur Hälfte ein Mensch bin?" fragte sie herausfordernd. Sie hatte zwar keine Ahnung, ob sie diesen Kampf überleben würde, denn gefahrlos war es ganz bestimmt nicht, trotz der etwas entspannteren Atmosphäre, aber als kleines hilfloses Mädchen wollte sie ganz bestimmt nicht dastehen!

"Ach, eine Freundin von mir ist ein absoluter Computer Freak," war seine munter gelächelte Antwort und insgesamt vermittelte der "Mann" den Eindruck höflicher zuvorkommender Freundlichkeit. "Bevor wir hierher kamen, hat sie kurz die Daten gecheckt ..."

"... und dann einen Computervirus auf uns losgelassen," schloss Bra düster. Es erschien ihr nur logisch, dass diese Freundin etwas mit dem Elektrochaos zu tun hatte. Nur würde Bra liebend gerne wissen, wie sie das gemacht hatte, denn die Westliche Hauptstadt war offenbar nicht der einzige Ort, an dem dieser Virus aufgetaucht war.

"Tja," er zuckte hilflos mit den Schulter und hob entschuldigend die Hände. "Was soll ich dazu sagen? Eine radikale Methode, das stimmt, aber ich denke mal, die Erdlinge werden das bald in den Griff bekommen. Und davon abgesehen" - seine Augen schlossen sich zu Schlitzen und wirkten so bedrohlich, dass Bra innerlich zusammenzuckte - "habt ihr ja noch die Dragonballs ..."

"Kurz, ihr wisst quasi alles über uns, richtig?" stellte sie fest und versuchte ihre aufkommende Angst und ihr Zittern zu überspielen.

"Nun, nicht alles," verneinte er munter, was das Bedrohliche jedoch nur verstärkte. "Nur das, was in den Computern gespeichert ist. Aber das macht das ganze doch viel lustiger, oder? Stell dir vor: wir können uns jetzt die Zeit nehmen und uns ein bisschen kennen lernen. Das macht bestimmt Spaß ..." Ehe Bra reagieren konnte, brach die Erde auf und lange Wasserarme sprengten hervor.





"Warum hilfst du ihr nicht?" - Bra sprang hoch hinauf in den Himmel, als die Wasserarme begannen, nach ihr zu greifen. Jetzt hatte sie keine Zeit mehr nachzudenken, was am vernünftigsten wäre, sondern musste handeln!

"Dreimal darfst da raten ..." - Wasser war etwas anderes als Feuer. Wasser konnte man mit dem Ki beeinflussen und wann immer ihr einer der Wasserarme zu nahe kam, attackierte sie ihn mit ihren Ki Blasts.

"Tut mir leid," - Immer mehr Wasserarme schossen aus dem Boden und bildeten ein tödliches Netz um Bra, die bereits jeden Gedanken aus ihrem Bewusstsein verbannt hatte und nur noch das Hier und Jetzt registrierte und spürte. In dem dichten Geflecht suchte sie Lücken, entwischte hierhin und dorthin und mit Erfolg vergrößerte sie die Verwirrung der jagenden Wasserarme - "ich verstehe es trotzdem nicht."

"Was würdest du tun, wenn du einen starken Gegner vor dir hast, der dich zu besiegen droht ..." - Einer der Wasserarme wurde plötzlich zu einem scharfen Eissplitter und schoss, wie von einer Armbrust abgeschossen, von hinten auf Bra zu - keinen Augenblick zu früh, bemerkte sie den hinterhältigen Angriff und wich in letzter Sekunde aus - "... und wenn ich den dann kurzer Hand erledigen würde. Sag mir, Kakarott, was tätest du?"

"Ich würde dich dafür hassen ..." - Doch nichts schnell genug!

"... und genau das gleiche geschieht hier: wir dürfen uns nicht einmischen! Bras Stolz würde das nicht überleben!"

Son-Goku nickte, langsam verstehend. "Das stimmt. Nur weiß ich nicht, ob die anderen es dir verzeihen werden, oder es überhaupt verstehen."

"Glaub mir," war Vegetas tonlose Antwort, "jeder, der sie wirklich liebt, wird ihrem Kampf respektieren! Sie ist darauf erzogen und trainiert worden, die Kämpfe anderer zu achten - nun müssen wir den ihren achten."

Son-Gokus Blick rutschte auf die Hände seines Freundes: sie waren zu Fäusten geballt und zitterten, rotes Blut tropfte auf den Boden und er verstand, dass das Zusehen dieses Kampfes niemandem mehr zu schaffen machte, als Vegeta! Der Saiya-jin Prinz führte eine seltsame Beziehung zu seiner Familie, aber im Endeffekt achtet er ihren Stolz mindestens so sehr, wie er den seinen pflegte, und das war ein Charakterzug, der Son-Goku seltsamerweise erst jetzt auffiel.





Der Eissplitter hatte ihre Seite aufgeschlitzt und ein stechender Schmerz durchfuhr sie. So ein hinterhältiger Mistkerl! dachte sie, während sie sich keuchend die blutende Wunde hielt. Der ist sich für rein gar nichts zu schade! Na warte, der kann was erleben!

Ohne es zu bemerken wechselte sie in den nächsten Level und die Wasserarme, die noch immer nach ihr zu greifen versuchten, prallten von der goldenen Flammenaura ab, als ob die Aura als Glasschild fungierte. Bra hingegen interessierte das wenig. Den Schmerz hatte sie bereits vergessen, auch ihre Müdigkeit. Nur noch grenzenloser Zorn war in ihr und breitete sich bis in die hintersten Winkel ihres Bewusstseins aus, bis sie keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Zorn, unbändiger Zorn und Kraft füllten sie physisch und psychisch aus und sie sammelte in sich all ihre Kraft.

"Wer auch immer du bist," schrie sie wutentbrannt, "mach dich aufs Sterben gefasst!" Wie Pfeil auf direkter Bahn, nur schneller und weit wütender, schoss sie auf ihren Gegner zu, der noch immer auf dem Boden am gleichen Fleck stand. "Und richte all den anderen Bastarden da drüben meine Grüße aus!" Eine Faust nach vorn gestreckt und in der anderen ihre Energie ballend griff sie an.

Und als ob er bemerkte, dass sein kleiner blauhaariger Gegner nun endgültig ernst macht, hob der "Mann" zum ersten Mal seinen Stab mit dem Regenbogenstein empor. Ein leiser Schatten der Angst legte sich für den Bruchteil einer Sekunde auf seinen glatten Gesichtszüge, dann schwang er den Stab auf Bra!

Der Stein leuchtete plötzlich in einem gleißenden Blau auf und blendete in ihren Augen. Doch Bra dachte nicht daran, ihren Angriff zu unterbrechen. Die Aura ihres Gegners war genau geortet und auch wenn er seine Wasserarme rufen würde, sie war viel zu schnell für sie! - Aber sie irrte, in ihrem Zorn irrte sie sich und es wurde ihr zum Verhängnis! - Das blaue Strahlen des Steins ließ genauso plötzlich nach, wie es aufgeflammt war und Bra konnte wieder sehen, noch mehr Energie ballte sie in ihrer Faust und sie hielt unweigerlich mitten im Angriff inne: riesige Eissplitter schossen blitzend auf sie zu. Ich kann nicht ausweichen! war ihr letzter Gedanke als sie direkt in die Eissplitter hinein krachte und mit dem letzten Rest ihres Bewusstseins, der ihr deutlich vor Augen hielt, wie dumm ihr Handeln gewesen war, hob sie schützend ihre Arme vors Gesicht.

Die Splitter schlitzen sie an Armen Beinen auf. Einer bohrte sich in ihre Schulter, ein anderer vertiefte den ersten Schnitt an ihrer Seite. Immer mehr Splitter tauchten auch, einige schrammten sie nur, andere bohrten sch in ihr Fleisch. In der Hitze des vorangegangen Gefechts wirkte sich die Kälte der Eissplitter betäubend auf sie aus. Als der Sturm der Eissplitter vorüber war, kam sie wieder zu sich, ihr Zorn war verflogen und sie konnte wieder klar denken, doch diesmal war der Schmerz übermächtig.

Sie war wieder auf den Boden gestürzt und keuchte. Einige Sekunden blieb sie hintenüber gekrümmt, bis sie wieder einen
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