Fanfic: Aus der Sicht eines Mannes ORIGINAL

zweite Mal an diesem Tag unter die Dusche. Sorgfältig wusch ich mich von Kopf bis Fuß, trocknete mich ab und rasierte mich. Ich habe den Tick, mich auch unter den Armen zu rasieren, weil ich irgendwann einmal meine damalige Freundin gemeint hatte, so würde ich ihr noch besser gefallen. Seitdem mache ich das, obwohl unsere Beziehung längst in die Brüche gegangen ist.

In meinem Zimmer cremte ich mich gründlich ein und durchsuchte wiedereinmal meinen Kleiderschrank nach etwas Passendem.

Ich entschied mich diesmal für einen normalen dunkelblauen Slip, ein weiteres Paar verwaschene Jeans und ein halb durchsichtiges weißes Shirt. Der Ring in meiner Brustwarze wurde zugunsten eines kleinen silbernen Steckers entfernt. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es unterdessen 8 Uhr war, also noch genügend Zeit, mir meine Haare zu föhnen und eine Portion Wachs darin zu verteilen. Geschickt zupfte ich einzelne Strähnen zurecht, holte mir dann meine schwarze Lederjacke und verließ meine Wohnung. Genau in dem Augenblick öffnete sich auch Jeff’s Wohnungstür und er trat heraus. Mit einem Grinsen im Gesicht und einem roten Helm in der Hand sperrte er die Tür hinter sich zu und ging dann vor mir die Treppe hinunter. Ich musterte ihn währenddessen verstohlen. Ganz klar, er musste einen Hang für grelle Sachen haben, was sein leuchtend gelbes Tanktop ganz klar ausdrückte. Die schwarze Lederhose schmiegte sich an seinen Körper wie eine zweite Haut. Wütend über mich selbst schüttelte ich meinen Kopf, seit wann denke ich denn so was von Männern?

Er machte vor meiner Maschine halt und strich einmal vorsichtig über den rot- schwarzen Lack. Ohne Zweifel, er schien einen Riecher für exquisite Sachen zu sein, wie mir sein bewundernder Blick für mein Motorrad verriet.

Nachdem ich gestartet hatte, stieg er hinter mir auf die Maschine und ich ließ mein Motorrad ein zweites Mal an diesem Tag langsam aus der Einfahrt rollen.

Auf dem Weg zu dem Club wurde mir einmal mehr bewusst, dass sich der Stecker in meiner Haut nicht wirklich gut zum Motorradfahren eignete. Während mir heute ungewohnter Weise ziemlich warm war, woher auch immer das kommen mochte, fühlte sich das silbrige Ding, von der Zugluft trotz Jacke eisig an.

Etwas erleichtert steuerte ich mein Prunkstück auf den Parkplatz direkt neben dem Club.

Ich ließ Jeff absteigen und parkte meine Maschine auf meinem Stammparkplatz und bedeutete ihn dann, mitzukommen.

Schon aus einiger Entfernung sah ich Sam neben dem Eingang warten und winkte ihr kurz zu. Mit einem Seitenblick auf meine Begleitung musste ich feststellen, dass er seine Augen nicht von ihr wendete. Irgendwie war es mir nicht recht. Wahrscheinlich, weil sie erstens meine beste Freundin und sowieso schon vergeben war und zweitens....tja, zweitens, mir fiel nichts mehr ein.

Kurz stellte ich die beiden einander vor und miteinander betraten wir dann den Club, nicht ohne Sam mit einem Küsschen links und rechts bedacht zu haben. Kaum hatten wir uns an den Tisch gesetzt, kam auch schon der Keller und fragte nach unseren Wünschen. Schnell war bestellt.

Während der ganzen Zeit fiel mir auf, dass mein neuer Nachbar Sam giftige Blicke zuwarf. War sie ihm zu ausfgestylt? Ich wüsste nicht, was es sonst gewesen wäre, sie liebte es einfach, Nachts den schrillen Vogel zu mimen.

Obwohl die meisten Leute mit ihr bis jetzt ja ganz gut zurecht kamen, bin ich doch der Meinung, dass man eben jene Meinung jedem lassen sollte. Ich kann ihn ja nicht drängen, sie zu mögen.

Sams Freund war zufällig in der Nähe und wusste, dass wir uns ab und zu im Club treffen, um etwas zu plaudern. Kaum hatte er sie erblickt, schnappte er sie bei der Hand und zog sie auf die Tanzfläche, wo sich beide im Rhythmus der Musik wiegten.

Kaum war sie aus der Hörweite, meinte Jeff trocken: „Ihr scheint eine sehr offene Beziehung zu führen...“, wollte weitersprechen, verkniff es sich dann aber.

„Du meinst, sie und ich...“ bei dem Gedanken lachte ich „da muss ich dich enttäuschen, sie ist meine beste Freundin, nicht mehr und nicht weniger. „Der, mit dem sie auf der Tanzfläche steht, dass ist ihr Freund.“ Ich grinste wieder. Irgendwie kam mir der Gedanke an eine Beziehung mit Sam plötzlich komisch vor, obwohl ich sie eigentlich sehr gerne hatte. Aber sie war nicht mehr als eine kleine Schwester für mich, fiel mir plötzlich auf.

Ein Lächeln erschien auch auf seinem Gesicht. Mir fielen seine weißen Zähne auf, die das Licht zu reflektieren schienen.

Die strahlenden Augen funkelten, zumindest schien mir das so. Irgendwie war ich verwirrt. Kein klarer Gedanke konnte sich mehr in meinem Kopf ausbreiten, zum Glück kam da die Bestellung.





















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