Fanfic: Return to Innocence- Kapitel 3(2)
ruckartig erwachte. Na ja, es war ja gerade noch einmal gut gegangen.
Während ich mein übliches Lächeln aufsetzte und ihm sein Essen vor die Nase stellte, fragte ich mich zum wiederholtem Male ernsthaft, was ihn so verfolgte. Als ich ihm versicherte, dass er hier sicher war, antwortete er in seiner üblichen Art und Weise, dass er es wüsste und begann dann die Nahrung zu inhalieren. Mein Gott, er musste wirklich hungrig sein! Besser, ich holte ihm gleich Nachschub. So wie es aussah würde sein Appetit nicht so schnell gestillt sein.
Ich rannte noch drei mal hin und her, bis er satt war und ich mir auch etwas genehmigen konnte. Da es Vegeta jetzt besser ging, konnte ich Trunks wohl wieder nach Hause holen. Ob der Kleine mich vermisst hatte? Und er würde sich sicherlich auch halb tot freuen, Vegeta wiederzusehen. Vielleicht konnte er Vegeta dazu bewegen, doch zu bleiben?
Siedendheiß fiel mir plötzlich ein, dass mein Prinz ja überhaupt nichts zum Anziehen hatte. Die Fetzen seiner letzten Kleidung hatte ich ja weggeschmissen, weil sie sowieso kaum noch das Nötigste bedeckten. Und etwas von mir würde Vegeta nicht anziehen, soviel war klar. Wahrscheinlich würde er eher nackt rumlaufen, als in meinem Schlabberlook. Bei dem Gedanken, dass es anderen vergönnt war, seinen perfekten Körper zu begutachten, spürte ich einen heftigen Stich der Eifersucht. Nein, so ging das nicht! Ich musste ihm Klamotten besorgen.
Als ich ins Zimmer rannte, um ihm Bescheid zu sagen, dass ich mal kurz weg musste, schlief er schon wieder. Na, sollte er sich ruhig ausruhen- mir blieb ja immerhin noch die Nacht zum schlafen.... oder auch nicht. Kam ganz darauf an, ob er wieder Albträume hatte und um sich schlug, oder ob er zur Abwechslung mal etwas Vernünftiges träumte.
Ich konzentrierte mich kurz und teleportierte mich dann auf direktem Wege in den Himmel zu einer alten Freundin. „Ich brauche deine Hilfe, Bulma.“ Die angesprochene Person fuhr heftig zusammen, drehte sich mit ihrem Drehstuhl zu mir um und fauchte: „Hab ich dir nicht schon tausend Mal gesagt, du sollst mich nicht so überfallen??!“
Verlegen rieb ich mir mit einer Hand den Hinterkopf. „Oh, entschuldige.“ Ich würde mich wohl nie daran gewöhnen, dass sie keine Auren spüren konnte. Ich riskierte einen Blick auf den Computerbildschirm, auf den Bulma bis eben gestarrt hatte und auf dem für mich völlig unverständliche Buchstaben und Zahlen standen, bevor ich mich wieder meine alten Freundin aus Kindertagen zuwandte. „Ich brauche deine Hilfe“, wiederholte ich.
„Das ist ja mal wieder typisch! Du kommst immer nur, wenn ich etwas für dich tun soll, nie um mal zu plaudern.“ Sie seufzte. „Um was geht es denn dieses Mal?“
„Ich brauche Sachen.“
„Schon wieder????“
Ich lachte. „Nein, dieses Mal nicht für mich, sondern für einen Freund.“ Wenn man Vegeta als einen solchen bezeichnen konnte... wahrscheinlich wäre er mir für den Begriff „Freund“ in Verbindung mit ihm schon wieder an die Gurgel gesprungen, wenn er hier gewesen wäre.
Sie blickte mich misstrauisch an. „Was für Freunde könntest du haben, die sich nicht alleine Klamotten besorgen können?“
„Wir kennen uns noch erst ein paar Monate. Ich habe ihn in der Hölle getroffen!“
„In der Hölle??“ Jetzt zweifelte sie wohl endgültig an meinem Verstand. „Warum lässt du dich mit Leuten ein, die in die Hölle gekommen sind? Ich meine, es ist die- ich buchstabiere- H-Ö-L-L-E! Da landen normalerweise nur die Bösen, falls es dir entgangen sein sollte. Wenn ich jetzt nicht total daneben liegen, hast du dein Leben lang das G-U-T-E verteidigt.“
Wie sollte ich ihr das jetzt erklären? Vielleicht: „Hey, reg dich nicht so auf. Ich habe ihn gesehen und es hat gefunkt. Ich liebe ihn mit meinem ganzen Herzen und deshalb ist es mir egal, was er in seinem Leben getan hat!“ ?? Das wäre wahrscheinlich keine gute Idee. Ich wollte ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. „Es ist schon so, dass er ganze Planeten ausgelöscht hat...“
„WAS? Goku, ich glaube dein Job da unten hat dir die Gehirnwindungen verdreht! Dieser Mann ist ein Mörder!! Wie kannst du beruhigt schlafen, wohl wissend, dass du so jemanden deinen Freund nennst, das ist doch....“
„Bulma, er ist ein Saiyajin!!“, fiel ich ihr heftig ins Wort und sie war augenblicklich ruhig. Da Einzige, was sie dann noch sagte war: „Oh!“
Jetzt konnte ich endlich anfangen zu erklären. Immer dasselbe mit dieser Frau. Einer einfachen Erklärung gingen stundenlange Diskussionen voraus. Wobei ich nicht behaupten möchte, dass es eine negative Eigenschaft war. Streiten mit Bulma machte Spaß.
„Du weißt, dass uns das Kämpfen ebenso wie das Töten im Blut liegt. Ich habe dich ja aufgeklärt, nachdem du gestorben warst. Unser Volk befindet sich im Krieg um die Unabhängigkeit und kämpft darum, die ihm gebührende Stellung im Universum einzunehmen.“ ‚Da hast du aber schön ausgedrückt, dass die Saiyajins die Herrschaft im gesamten Universum an sich reißen wollen! Du hörst dich schon an wie Vegeta...’
„Daher die vielen Toten, die Vegeta auf dem Gewissen hat. Wenn man so von ihm hört, bekommt mal vielleicht wirklich den Eindruck, dass er ein gefühlloser Mörder ist, aber das stimmt nicht. Bulma, er kümmert sich um Trunks, als wäre er sein Sohn, aber er hat nie gelernt seine Gefühle offen zu zeigen. Als Prinz meiner Rasse verbietet ihm sein Stolz natürlich, irgendeine Schwäche zu zeigen, aber wenn du ich erst näher kennst, wirst du merken, was für eine wundervolle und tiefgründige Persönlichkeit er ist!“ /Und man hat ihm in seiner Kindheit schreckliches angetan. Es verfolgt ihn bis heute. Noch weiß ich nicht, was es ist, aber ich werde es herausfinden!/
Sie legte den Kopf schief und musterte mich eine Weile stumm. Ich konnte es regelrecht in ihrem genialen Hirn arbeiten hören. Mist, hatte ich mal wieder zuviel gesagt? Dann lächelte Bulma hintergründig und fragte: „Hast du zufällig seine Maße parat?“
„M-Maße?“
„Ja, du weißt schon. Größe, Muskelumfang, Taillenumfang, Länge der Beine und Arme und so weiter.“
„Äh, na ja....“ Es war ja nun nicht gerade so, dass er sich freiwillig von mir von mir berühren ließ- wenn ich mit einem Maßband kommen würde, um seine Maße zu bestimmen, würde er mir wahrscheinlich die Augen auskratzen.
Sie seufze leise. „Also nicht. Kannst du mir mal verraten, wie ich etwas für jemanden schneidern soll, der mir völlig unbekannt ist?“
„Ich denke, ich könnte seine Maße ziemlich genau schätzen.“ Schon wieder so ein komischer Blick. Ahnte sie etwas? Wahrscheinlich. Ich hatte meine Bewunderung für ihn vorhin ja mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht. Es dauerte etwas, bis wir alle Daten zusammen hatten, die sie benötigte, doch schließlich lehnte sie sich zufrieden zurück.
„Jetzt musst du mir nur noch sagen, wie die Sachen geschnitten sein sollen. Ein bisschen weiter, so wie deine, oder so eng, dass er nicht mehr atmen kann?“
/Mein Prinz bevorzugt seine Sachen so eng, dass ANDERE nicht mehr atmen können..../ „Er liebt es hauteng, Bulma und ich glaube seine Lieblingsfarbe ist Dunkelblau. Vergiss nicht, dass das Material SEHR stabil sein muss.“
„Ich habe mich jetzt jahrelang mit einem Saiyajin herumgeschlagen. Meinst du nicht, da weiß ich, was dieses Outfit aushalten muss?! Zu wann brauchst du die Klamotten?“
„Zu heute?“, fragte ich vorsichtig an, rechnete aber mit Protest, der auch prompt kam: „Heute??? Das fällt dir aber sehr früh ein, Goku! Also vor morgen wird das garantiert nichts. Ich muss die Produktion schließlich noch in Auftrag geben. Ganz nebenbei habe ich wirklich anderes zu tun, als ein Dutzend Kampfanzüge für deinen ominösen Freund zu nähen.“
Bulma hatte es natürlich auch nach ihrem Tod- der durch einen Unfall bei einem Probelauf einer neuen Entwicklung eingetreten war- nicht lassen können, ihrem Hirn die ein oder andere geniale Erfindung abzuringen und hatte sich im Himmel eine eigene Firma aufgebaut, die den ganzen Ort mit allen möglichen Dingen aus Kapseln versorgte.
„Ich weiß Bulma. Aber wenn Vegeta aufwacht und feststellt, dass er nichts zum Anziehen hat, bin ich Geschichte. Kann ich sie mir morgen so gegen Sonnenaufgang abholen?“
Sie seufzte tief. „Ich lege sie dir vor die Tür. Erwarte nicht, dass ich mich zu dieser Zeit aus dem Bett quäle... Moment mal. Er hat GAR NICHTS zum Anziehen? Sollte ich dann vielleicht noch ein paar Boxershorts für ihn anfertigen?“
„Hm, ich weiß gar nicht, ob er Unterwäsche trägt, aber es wäre lieb von dir! Und noch einmal vielen Dank. Bis demnächst!“ Damit wollte ich mich zurückteleportieren, aber Bulma hielt mich noch einmal zurück: „Goku! Du bist mir was schuldig dafür! Ich erwarte, dass du auf unserem nächsten Grillfest erscheinst- egal ob du gerade von Arbeit erschlagen wirst oder nicht und mit diesem Vegeta. Den möchte ich unbedingt kennenlernen.“ –Wenn er dein Herz erobert hat, muss er etwas ganz Besonderes sein- schienen ihre Augen noch hinzuzufügen und nachdem ich heftig geschluckt hatte, schaffte ich es mein normales Goofy-Grinsen aufs Gesicht zu zwingen und verabschiedete mich endgültig mit dem Versprechen, auf jeden Fall das nächste Mal zu kommen.
Als ich mich zu Vegeta teleportierte, lag er wach im Bett, fest in die Decke gekuschelt und starrte mich an. „Wo warst du denn?“
„Ach, ich.... äh... war noch kurz bei einer Freundin.“ – Ist sie dir wichtiger als ich?- stand für einen kurzem Moment in seinen Augen geschrieben, doch er ersetzte diesen Ausdruck sofort durch seinen gewohnt gleichgültigen. „Es war wirklich wichtig, Vegeta!! Es tut mir leid,