Fanfic: Return to Innocence- Kapitel 3(2)
dass ich dich alleine gelassen habe. Brauchst du irgendetwas?“
„Ach, sei still, Baka“, murmelte er und drehe sich auf die andere Seite. „Ist mir doch egal, wo du warst und wie lange! Wie kommst du auf die Idee, dass ich von dir Hilfe annehmen würde? Ich brauche nichts und schon gar nicht von dir!“
Er war doch nicht etwa beleidigt? Nur weil ich mal eine halbe Stunde weg war ohne ihm Bescheid zu sagen? Oder konnte es vielleicht sein.... dass er mich vermisst hatte?? Es war ein lächerlicher Gedanke und ich wusste es auch, aber die bloße Möglichkeit ließ mein Herz höher schlagen. „Ist es auf unserem Planeten nicht üblich, seinem Prinzen zu dienen?“
Als ich aufgewacht war und feststellte, dass Kakarott nicht zu Hause war, war ich aus irgendeinem Grund furchtbar enttäuscht. Ich fühlte mich allein gelassen und verraten. Aber warum eigentlich? Ich hatte doch gar keinen Anspruch auf ihn. Selbst wenn er in diesem Moment bei Paikuhan war und sich mit ihm... beschäftigte... so hatte mich das nichts anzugehen. Damals auf dieser komischen Party hätte ich die Chance gehabt, ihn als Mein zu beanspruchen, doch ich hatte sie leichtfertig weggeworfen.
‚So, so. Du willst ihn also doch. Nun gib schon zu, dass du dich zu ihm hingezogen fühlst! Diese Art von Gefühlen bedeuten Schwäche, aber es wäre ja nicht deine erste, unwürdiger Prinz der Saiyajins!’
Ich zog die Decke fester um mich und versuchte so mich vor der Einsamkeit in meinem Herzen und vor Stimmen in meinem Kopf, die mich schon seit Jahren pisakten, zu schützen. Ich war zu ihm zurück gekehrt- aus Gründen die mir immer noch schleierhaft sind- und was macht meine Unterklassenratte? Haut einfach ab und lässt mich alleine. So viel also dazu, dass er meiner wert war.
Kurz flackerte die Luft vor mir und dann stand Kakarott im Raum. Was war das denn für ein dämlicher Trick?? Als ich ihn dann mit ruhige Stimme fragte, wo er gewesen war, winkte er ab, als wäre es nicht wichtig. Bei einer Freundin. Hn. Dann wusste ich ja endlich wie er zu mir stand. Der Kuss auf der Party des Dai Kaois war nur ein Witz gewesen, der Typ hatte mich eiskalt auf den Arm genommen. Hatte irgendwo im Himmel eine Freundin rumsitzen und wollte sich mit mir nur die Zeit vertreiben.
Mein Herz schmerzte. Auf der einen Seite hätte ich jetzt am liebsten etwas zerstört oder jemanden getötet, aber andererseits fühlte ich mich schwach und lustlos wie noch nie. Seine lahme Entschuldigung wollte ich auch nicht mehr hören. ‚Du bist eifersüchtig?’, höhnte die kleine Stimme und hätte ich gekonnt, so hätte ich sie in diesem Augenblick erdrosselt, doch leider war sie nicht materiell und ich konnte sie für ihre Aussage- die viel zu viel Wahrheit enthielt- nicht gebührend bestrafen.
Ich fuhr Kakarott an, dass er endlich still sein sollte und drehte ich mich einfach auf die andere Seite, um ihn nicht mehr sehen zu müssen. Ob ich etwas brauchte? Ja. Etwas, das mich meine Vergangenheit vergessen ließt, etwas, das mir Schutz bot und etwas- oder vielmehr jemanden, bei dem ich schwach sein konnte, ohne dass ich ausgelacht oder verachtet wurde.
„Ist mir doch egal, wo du warst und wie lange! Wie kommst du auf die Idee, dass ich von dir Hilfe annehmen würde? Ich brauche nichts und schon gar nicht von dir!“ /Was ich wirklich brauche, kannst du mir sowieso nicht geben./
„Ist es auf unserem Planeten nicht üblich, seinem Prinzen zu dienen?“
Verdammt, er hatte mich. Woher wusste Kakarott eigentlich so genau, wie er mich dazu bekam, ihm seinen Willen zu lassen? Jedes Mal dasselbe. Ich verweigerte ihm etwas und er schaffte es trotzdem seine Willen durchzusetzen, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, nicht nachzugeben.
„Wo ist Trunks?“, sagte ich schließlich, denn er erwartete ganz offensichtlich, dass ich ihm irgendeine Aufgabe gab. Sollte er eben den Kleinen herholen. Ich hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen. Ob Trunks inzwischen gewachsen war? Nein, unwahrscheinlich. Schließlich war er tot und der Körper veränderte sich nicht mehr- jedenfalls bei ausgewachsenen Personen.
„Oh...uhmm, der ist noch bei Freunden.“
Jetzt drehte ich mich wieder um, um ihm in die Augen zu starren. „Du hast ihn weggegeben?“ Er wusste doch, wie empfindlich ich darauf reagierte, wenn Klein Trunks bei Fremden war. Warum machte Kakarott so etwas?
Abwehrend hob er die Hände. „Ich konnte mich nicht um euch beide gleichzeitig kümmern Da hätte ich mich schon in zwei oder mehr Teile spalten müssen. Also musste ich mich entscheiden: du oder er..... du warst mir wichtiger, mein Prinz.“
Ich schluckte hart. Warum musste er immer solche Sachen sagen? Sie brachten mein Innerstes in Aufruhr und verwirrten mich. Langsam wusste ich nicht mehr, was ich von Kakarott halten sollte. „Dann hol ihn wieder. Und mach mir danach was zu essen“, befahl ich mit rauer Stimme und mein Blick sagte ihm, dass ich keinen Widerspruch duldete.
Er nickte, setzte zwei Finger an seine Stirn und ich fragte mich misstrauisch, was zum Teufel er jetzt schon wieder vorhatte, als er von einer Sekunde auf die andere verschwand. Ich blinzelte dann kurz verwirrt, registrierte dann aber, dass es wohl dieselbe Technik war, mit der er vorhin urplötzlich im Zimmer aufgetaucht war. Später erklärte er mir, dass man das „Momentane Teleportation“ nannte, aber ich fragte nicht weiter nach- obwohl ich schon gerne gewusst hätte, wie sie ging.
Keine zwei Minuten später stand Kakarott schon wieder im Raum, den Kleinen auf dem Arm. „So, ich hoffe, es hat nicht zu lange gedauert“, sagte er und setzte Trunks zu mir auf das Bett.
„Hey, was soll das?“, fauchte ich sofort. So war das nicht geplant gewesen. Ich hatte ihm lediglich eine Aufgabe geben wollen, davon, das ich mich mit Trunks beschäftigen würde, war nicht die Rede gewesen!
„Aber Vegeta! Was soll ich denn machen? Er hat viel zu viel Energie, um ihn jetzt schon ins Bett zu stecken und da ich dir jetzt etwas zu essen machen möchte, kann er nur bei dir bleiben. Die Küche ist doch viel zu gefährlich für ihn.... außerdem hat er dich so vermisst, Vegeta!“ Nachdem er mir noch kurz fest in die Augen gesehen hatte, verschwand er dann in Richtung Küche, ohne mir die Gelegenheit einer Antwort zu geben.
Seufzend setzte ich mich auf und ließ es zu, dass sich der Kleine sofort an mich schmiegte. Trunks hatte mich vermisst? Es war schon so, dass ich ihn irgendwie mochte und dass ich mich ab und zu um ihn gekümmert hatte, aber doch nicht so, dass da nun irgendeine tiefe Bindung entstanden wäre. Darauf hatte ich stets geachtet. Und trotzdem... hatte ich ihm gefehlt? Ich?? Obwohl ich stolz und unnahbar war? Gefühlskalt und ein Mörder? Obwohl so viel unschuldiges Blut an meinen Händen klebte?
‚Fängst du schon wieder an? Seit wann stört es dich, dass du getötet hast? Erst seit du diesen unschuldigen Unterklassenkrieger kennengelernt hast. Liegt es dran, dass du in seinen Augen etwas Besonderes sein willst? Unbefleckt und rein? So wie er selbst?/
Ich wollte es energisch abstreiten, doch ich war verunsichert, denn es stimmte schon, was diese Stimme gesagt hatte. Kakarotts Meinung WAR mit wichtig- mehr als jede andere Ansicht. Und obwohl ich ihm immer ins Gesicht sagte, dass mich seine Unschuld krank machte, so beneidete ich ihn doch darum. Ich war schon lange nicht mehr unschuldig. Seit meinem siebten Lebensjahr nicht mehr. Viel zu früh erwachsen geworden.....
‚Vergiss es! Du kannst nicht mehr zurück. Du wirst nie so unschuldig sein wie er.’
Ja, ich war wie ich war und dennoch..... hatte der kleine Trunks Zutrauen zu mir gefasst, trotzdem war ich Kakarott in irgendeiner seltsamen Art und Weise wichtig. Gedankenverloren begann ich Trunks am Hinterkopf zu kraulen und er lehnte sich in die Berührung.
„Nicht träumen, Vegeta!“, durchbrach plötzlich eine sanfte Stimme meinen Gedankengang und ein übervolles Tablett wurde mir auf den Schoß gestellt. Dann ließ sich Kakarott neben mich aufs Bett fallen und streckte sich zufrieden aus.
Ohne Hast schob ich mir die Nahrung in den Mund, denn ich hatte nicht wirklich Appetit. Mir ging viel zu viel durch den Kopf, als dass ich mich voll aufs Essen konzentrieren konnte. Das Tablett war noch halb voll, als ich schließlich gänzlich aufhörte zu essen. „Kakarott?“
„Ja?“ Träge blinzelte er zu mir hoch und hob erstaunt eine Augenbraue, als er sah, dass ich nicht aufgegessen hatte. „Schmeckt es dir nicht, Vegeta? Ich kann dir auch etwas anderes...“ Bei diesen Worten war er schon halb aus dem Bett.
„Warte! Daran liegt es nicht. Ich habe einfach nur keinen Hunger.“
Jetzt runzelt er besorgt die Stirn und ich verstand auch irgendwie warum. Normalerweise waren Saiyajins immer hungrig. Er krabbelte zu mir zurück aufs Bett und legte mir vorsichtig die Hand auf die Stirn um zu sehen, ob ich Fieber hatte. Völlig von selbst schlossen sich meine Augen und ich seufzte lautlos. Es war angenehm seine Hand auf meiner Haut zu spüren und ich wollte mich im Moment nicht gegen die Berührung wehren- egal, was die kleine Stimme in meinem Kopf dazu sagen würde.
Dann war der Augenblick schon wieder vorbei und er stellte fest, dass ich kein Fieber hatte. Das hätte ich ihm auch so sagen können. Als ich ihn wieder ansah, blickte ich in verwirrte, nachtschwarze Augen.
„Kein Panik mir geht es gut, Kakarott. Setz dich bloß wieder! Du bist ja schlimmer als ’ne Glucke!“ Er lächelte mich an und dann fiel sein Blick auf das Tablett auf meinem Schoß. „Uhmm, Vegeta? Wenn du nicht mehr willst, könnte ich dann...?“ Wieder dieser Bitte-bitte-Hundeblick. Ich schob ihm das Essen hin und auf seinem Gesicht ging die Sonne auf. Glücklich stopfte er das Essen in sich hinein und ich