Fanfic: Irgendwann...

sah ich ihn. Shinichi
Erneut hielt er eine Flasche in der Hand und schlug sie Vodka gegen seinen Nacken.
Nun sackte er endgültig zu Boden.
Shinichi streckte mir, mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen, die Hand entgegen.
Ich nahm sie und zog mich hoch.
Lange stand ich einfach nur vor ihm und blickte ihn in die Augen.
Ein Lächeln huschte über seine Lippen.
Er drehte sich von mir weg, blickte sich im Zimmer um und ergriff dann das Telefon. Es dauerte nicht lange und die Polizei war anwesend. Gin und Vodka waren die ganze Zeit über bewusstlos gewesen. Es war ein Kinderspiel für die Polizei sie ins Gefängnis zubringen.
Der Leichenwagen war auch gekommen. Als sie Sherry auf die Trage hoben sah ich, wie eine einzelne Träne sich in Shinichis Auge befand.
Er hatte ihr verziehe. Er hatte sie in den Arm genommen, sie getröstet und verziehen. Und nun? Nun war sie tot.
Aber konnte ich das auch? So wie er? Verzeihen? Ich wusste die Antwort. Ich wusste was ich zu tun hatte...
Kommissar Megure hatte Shinichi und mich verhört. Die Aussage dauerte nicht lange. Unsere Geschichte hörte sich zwar eher wie ein Märchen an, jedoch fanden die Polizei genügend Beweise die unsere Aussage bestätigten.
Megure fuhr uns dann nach Hause. Besser gesagt zu mir nach Hause. Paps war nicht da. Lange standen wir einfach nur da und blickten dem Auto hinterher...
Die Sonne war schon aufgegangen und morgendliche Frische lag in der Luft.
„Kommst du?“ fragte Shinichi und lief zum Eingang des Hauses.
Ich folgte ihm, zum letzten Mal...
Wir liefen hinauf in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett. Er holte Tücher um meine Wunden, die ich am Kopf hatte zu säubern. Langsam kniete er sich vor mir hin. Er tunkte das Tuch ins Wasser und drückte es sanft auf meine Stirn. Von der Seite sah ich, dass ein Lächeln auf seinen Lippen lag. Wenn auch wirklich kein glückliches, aber es war eins.
„Was ist?“ fragte er während er das Tuch säuberte.
Ich antwortete nicht.
Er suchte meinen Blick, doch ich drehte meinen Kopf weg.
„Was ist?“ wiederholte er.
Wieder antwortete ich nicht.
Vorsichtig legte er seine linke Hand auf mein Bein.
„Was ist? Wieso guckst du mich nicht an? Wieso redest du nicht mit mir?“
Nichts.
Stille.
Kein Wort.
„Ran was...“
„Wie war es?“ flüsterte ich, während ich meinen Kopf senkte.
„Was?“
„Wie war es mich zu belügen, die ganze Zeit?“
„Ran was soll...“
„Wie war es die ganze Zeit bei mir zu sein und mich leiden zu lassen?“ langsam hob ich meinen Kopf wieder an, während ich weiter sprach.
„Wie war es zu sehen wie ich dich vermisse? Wie war es? Das Belügen? Hat es Spaß gemacht? Hat es wenigstens DIR Spaß gemacht?“ fragte ich.
Jeglicher Ausdruck war aus meinem Gesicht verschwunden.
Entsetzt blickte er mich an.
„Was guckst du so?“ fragte ich.
„Ran, wieso fragst du so was? Du weißt die Antwort! Natürlich hat es mir nicht Spaß gemacht dich zu bel...“
„Lügner!!!“ schrie ich, stieß ihn nach hinten und sprang in die Höhe.
„Lügner...“ flüsterte ich und wieder traten Tränen in meine Augen.
Geschockt blickte er zu mir auf.
„Ran...“ er stand auf.
„Was denkst du denn?“
Langsam ging er einen Schritt auf mich zu.
„Lass mich!!“ ich ging an ihn vorbei zur Tür, öffnete sie, doch er packte mich am Arm.
„Nein Ran, hör mir zu!“ bat er, riss mich zu sich, drückte mich an seinen Körper und drehte sich mit mir.
Nun stand er mit dem Rücken zur Tür.
Ich konnte nicht mehr. Wieder kullerten Tränen meine Wangen hinab.
Leise schluchzte ich auf.
„Ich lüge nicht Ran...“ flüsterte er, während er mir mit einer Hand über den Rücken strich.
„Du weißt ja gar nicht wie sehr ich Conan Edogawa satt hatte. Du weißt ja gar nicht wie oft ich vorhatte es dir zu sagen. Doch ich dachte, dass wenn du es weißt ich dich nur unnötig in Gefahr bringe. Nun ja...letztendlich hatte ich es dir nicht gesagt und dich trotzdem in Gefahr gebracht!“
Ein Lächel huschte mir über die Lippen.
Mein Kopf war an seine Brust gepresst. Tief atmete ich ein. Seinen Duft.
„Du weißt gar nicht, wie es ist dem jenigen den man liebt so nah zu sein und doch so fern...“ flüsterte er.
>>Dem jenigen den mal liebt<< hörte ich in meinen Kopf schallen.
Die Tränen schnurrten mir die Luft ab. Ich wollte etwas sagen, doch meine Worte fanden keinen Klang.
„Verzeih mir...Ran...bitte verzeih mir...“
Ich wollte es...ich wollte es so sehr, doch...ich konnte nicht. Nicht jetzt. Nicht zu diesem Zeitpunkt...
Langsam löste ich mich aus seiner Umarmung und blickte ihm in seine Augen. Tränen befanden sich in ihnen.
Sanft schob ich ihn aus meinem Zimmer und griff nach der Tür. Ein leiser Schluchzer entkam meinem Rachen, während ich meine Hand hob und sie an meine Brust presste.
Fragend schaute er mich an.
„Es tut mir leid...“ flüsterte ich und schloss die Tür. Vor ihr sackte ich zusammen.
Bittere Tränen rannen meine Wangen hinab.
„Shinichi...“ flüsterte ich kaum hörbar und drückte meinen Kopf an die Tür. Meine Hand ruhte auf dem Griff. Ich hörte ihn. Sacht schlug er immer wieder mit seiner Stirn gegen die Tür. Leises Schluchzen seinerseits war zu vernehmen.
„Ich habe dich verloren Ran...es tut mir so unendlich leid...alles...“ flüsterte er, doch ich hörte ihn.
„Ich komme wieder...irgendwann...“ war das letzte was ich von ihm hörte, bevor er mein Leben verließ.
Ich wartete noch einige Minuten, öffnete meine Zimmertür und verließ die Wohnung.
Langsam taumelte ich die Treppen zur Dachetage hinauf und öffnete dort die Tür.

Nun sitze ich hier und betrachte weit unter mir die Stadt wie sie aufwacht.
Es ist noch nicht allzu lange her als ich das letzte Mal hier saß. Um genau zu sein, gerade mal eine Nacht. Ich saß hier und dachte darüber nach, was ich alles hätte tun sollen bevor er damals aus meinem Leben ging. Bevor wir in den Freizeitpark gingen, er sich von mir wegdrehte, wegrannte, sich ein letztes Mal umdrehte und rief: „Ich bin gleich wieder da“ Bevor er mich verließ...Ich fragte mich in dieser Nacht, ob ich ihn jemals wieder sehen würde. Nun weiß ich, dass er mich nie wirklich verlassen hatte, dass er die ganze Zeit bei mir war. Doch jetzt, vor gerade mal 5 Minuten ist er wirklich von mir gegangen. Hat er mich wirklich verlassen, weil ich es wollte, weil ich ihn weggeschickt habe...
Vielleicht werde ich ihn mal wieder sehen...ich hoffe es...irgendwann...irgendwo....

Ende

Au revoir belezza
Search
Profile
Guest
Style