Fanfic: Intermezzo

Chapter: Intermezzo

Intermezzo

So, sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber die Lehrer haben uns vor den Ferien mit Arbeiten bis zum Hals eingedeckt! Außerdem geht bei uns die Heizung nicht und vor dem PC ist es ganz schön ungemütlich! Damit das Warten auf den nächsten Teil von Feenwald nicht so spannend ist habe ich hier eine abgeschlossene (!?) Kurzgeschichte für euch, die mir gestern in den Sinn kam und es dann hartnäckig verlangte aufgeschrieben und euch vorgestellt zu werden. Es ist ein Experiment, eine sehr düstere und verwirrende Geschichte, ich hoffe sie gefällt euch. (Ich hoffe die Kommasetzung ist diesmal nicht so schlimm<gg>)



Er atmete schwer, während er hinter ihr herhastete. Durch die halbe Stadt war er ihr jetzt schon hinterhergerannt und sie wollte einfach nicht anhalten und mit sich reden lassen.

Nun ja, zugegeben, es war vielleicht nicht die beste Gesprächsgrundlage, dass sie genau in dem Moment hereingeplatzt war in dem das Gegengift gewirkt hatte und so erfahren hatte, dass er sie die letzten drei Jahre hatte belügen müssen. Trotzdem war es seiner Meinung nach kein Grund davonzulaufen und, abgesehen von gelegentlich über die Schulter geschrienen Beschimpfungen, überhaupt nicht mehr mit ihm zu reden. Es war spät und Gott sei dank waren nicht mehr viele Leute auf der Straße die, die Szene mit ansehen konnten, die sich anbahnte. Ran keuchend vor der Tür eines Supermarktes stehen geblieben und hatte sich umgedreht.

„Ran, lass mich doch erkl....“

„WIE KONNTEST DU NUR?“

„Ran beruhige dich, ich...“

„Was? WAS? Du lügst mir drei Jahre lang was vor und nachdem ich das durch ZUFALL erfahre sagst du mir, ich solle mich BERUHIGEN? Du hast sie doch nicht alle, du Idiot!“

„Ran.....“

Im selben Moment trat ein Mann, mit einer Tasche beladen, rückwärts durch die Tür, er wandte sich nach links und wollte losrennen. Einen Moment bevor er Shinichi rammte, bemerkte dieser das Messer, das der andere in der Hand hielt.



Doch es war schon längst zu spät um auszuweichen.



Shinichi’ s Augen weiteten sich vor Entsetzen, als er spürte, wie die Klinge seine linke Seite traf und knapp unter seinem Brustkorb eindrang.

Er sackte zusammen.



Das Letzte, was er sah, war Ran’ s versteinertes Gesicht, bevor ihn Schwärze einhüllte.



Shinichi Kudo erwachte in dämmrigen Licht und wusste zuerst nicht, wo er sich befand. Doch dann spürte er eine vertraute Gestalt neben sich im Bett und er merkte, dass er in seinem Bett neben seiner Frau lag. Beruhigt atmete er auf und drehte den Kopf um sie zu betrachten. Olivefarbene Haut und eine Wolke tiefschwarzen, lockigen Haares schimmerten auf dem weißen Laken. Sie erwachte und plötzlich blickten wunderschöne grüne Augen in seine und eine süße, sanfte Stimme flüsterte:

„Na, mein Lieber? Wie fühlt man sich mit 26?“

„Nun, nicht anders als mit 25, nur glücklicher, weil ich einen weiteren Tagen neben dir aufwachen kann.“

Ihre Lippen verschlossen die seinen mit einem sanften zärtlichen Kuss, bis die Tür aufflog und ein Wirbel wind hereingeschossen kam, mit den Worten:

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Papa!“

Mit einem behänden Sprung war Anya auf dem Bett ihrer Eltern gelandet. Sie war ein naturgetreues Abbild ihrer Mutter, bis auf ihre Augen die blitzten im scharfen Eisblau ihres Vaters.

„Vielen Dank meine kleine Prinzessin, auch dir wünsche ich viel Glück zum fünften Geburtstag!“

Nachdem sie sich dazu überwunden hatten aufzustehen und sich umzuziehen, sah Shinichi seiner kleinen Tochter zu, wie sie ihre Geschenke auspackte und dabei die wundersamsten Geräusche von sich gab. Shinichi sah auf die Uhr.

„Oh, nein, schon so spät, ich muss in die Kanzlei, wir haben heute eine wichtige Besprechung!“

Nachdem er Bella kenngelernt hatte, hatte er für sie das Detektivdasein aufgegeben, weil es ihr zu gefährlich war und war statt dessen Anwalt geworden. Nach einem Abschiedskuss für seine beiden Schönen hastete er zum Aufzug des Apartmenthauses in dem er mit seiner Familie wohnte.



Kurz nachdem er in die S-Bahn gestiegen war, passierte es: Eine andere Bahn fuhr direkt an ihm vorbei und am Fenster sah er – sie – aber, das war nicht möglich, er hatte sie schon seit fast sechs Jahren nicht mehr gesehen. Er musste sich getäuscht haben. Aber er hatte es doch gesehen, am Fenster dieser Bahn hatte sie eindeutig gesessen... Ran. Um zum Büro zu kommen musste er nur über die Einkaufspassage gehen, doch aus irgendeinem Grund brachte das irrationale Gefühl beobachtet zu werden dazu, fast über den Platz zu rennen. Den ganzen Morgen lang war er unkonzentriert und gereizt und als er kurz vor der Mittagspause aus dem Fenster schaute sah er sie wieder, wie auf dem Bürgersteig auf der anderen Seite der Straße entlang ging, doch im nächsten Augenblick, in dem er hinsah, war sie verschwunden. Als die Schieben der Gebäude ihn herum sich schon von der untergehenden Sonne rot färbten verließ er die Kanzlei. Als auf den Vorplatz trat blickte er in die Menge und da war sie wieder, die fremde und zugleich schmerzlich vertraute Silhouette, doch diesmal ließ er sie nicht in der Menge verschwinden, sondern hastete ihr hinterher. Er verfolgte sie durch die halbe Stadt und schon nach kurzer Zeit hatte er herausgefunden, dass ihr Ziel irgendwo am Stadtrand, Richtung Küste lag. Immer wieder verlor er ihre Spur nur um sie an der nächsten Biegung wieder zu Gesicht zu bekommen. Schließlich bog sie durch ein schmiedeeisernes Tor, das in einer hohen Steinmauer eingelassen war. Shinichi brauchte ein paar Sekunden um dort anzukommen und als er durch das Tor trat stocken seine Schritte. Er befand sich auf einem Friedhof. Weiter oben sah er ran, die sich zielsicher durch die Reihen der Gräber auf ein Kliff am Rand zu, ganz oben, wo nur noch wenige Gräber verstreut lagen. Shinichi hatte seinen Schreck über wunden und hastete hinter ihr her. Ran war an ihrem Ziel angekommen und stand vor einem Grabstein, bei dem ein weinender Engel stand. Shinichi näherte sich ihr von hinten und noch konnte er nicht erkennen, was für ein Name auf dem Stein gemeißelt war. Er ging vorwärts, die Augen auf Rans Hinterkopf gerichtet, doch als er nur noch etwa zwei Meter von Ran entfernt war, bemerkte er die Schrift.



SHINICHI KUDO

Geb. X. X. 19XX gest. 03.10.2000

Geliebter Sohn, vermisster Freund

In Ewigkeit



In diesem Moment blitze die Erinnerung in ihm auf, an diesen Abend vor so langer Zeit. Die Nacht in der er gestorben war.

Er konnte plötzlich nicht mehr atmen und alles verschwamm vor seinen Augen. Als er wieder klar sehen konnte, sah er dass sich Rans Schultern unter verzweifelten Schluchzern hoben und senkten.

„Ran kommst du oft hierher?“

Ohne sich umzuwenden begann Ran zu sprechen:

„Ach, Shinichi, ich weiß nicht mehr weiter, wie soll ich ohne dich weiterleben, ich schaffe das nicht mehr. Wärst du doch nur hier, damit ich dir sagen kann wie sehr es mir leid tut und wie sehr ich dich liebe. Könnte ich dich nur um Verzeihung bitten!“

Mit einem Schritt war er bei ihr, er schlang von hinten die Arme um sie und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, eine Berührung die nur er spüren konnte.

„Ich bin ja da, Ran, ich verzeihe dir. Ich liebe dich auch, lass mich jetzt bitte los, Ran.“

Nach diesen Worten drehte er sich um und lief in Richtung der untergehenden Sonne davon.

„Shinichi?“

Ran schaute sich um, doch seine Gestalt war schon längst im blutroten Nebel verblasst. Ein leichtes Lächeln umspielt ihre Mundwinkel. Sie drehte ihr Gesicht der untergehenden Sonne entgegen, bevor sie sich umwandte um sich auf den Weg nach Hause zu machen.



Na, wie fandet ihr es? Es erinnert ein wenig an ‚The Sixth Sense’, nicht wahr?

Ich finde die Geschichte jedenfalls unheimlich. Gebt mir ehrliche (Und möglichst super viele) Kommentaren ab! Ich freue mich darauf, auch wenn Kritik dabei ist. War schließlich mein erster Ausflug ins Gruselgenre.

Cat



PS: Ihr könnt mir ruhig sagen, wenn ihr mehr dieser Geschichten wollt, dann werde ich mir schon was überlegen!



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