Fanfic: Tales` Vermächtnis - Teil 10

drückte sich gegen die Scheibe, in der Hoffnung durch die dünne Röhre die Sterne zu sehen. Doch sie sah nichts außer Schwärze. Kurz entschlossen machte sie kehrt und verließ so wie sie war – d.h. nur im Kurzpyjama, dessen Hosen nicht einmal den ganzen Hintern bedeckten und dessen Oberteil nur ein zu kurzes Trägertop war (es hatte hepasst, als sie noch ein kleines Kind gewesen war) – ihr Zimmer. Die Gänge des Schiffes waren nur mit dem spärlichen Nachtlicht beleuchtet, aber sie würde den Weg sogar blind finden. So vertraut war ihr alles. Keine Minute später stand sie barfuß im Freien, atmete die kühle Nachtluft ein und blickte zu den Sternen auf, die zu Tausenden herab funkelten.

In diesem Moment tat sie etwas, das sie noch nie zuvor in ihrem Leben getan hatte: sie fiel auf die Knie, streckte die Hände gen Himmel und betete. <i>Caldimá, erhöre mein Flehen und hilf mir, die richtigen Entscheidungen zu treffen! Was soll ich nur tun? Führe mich und zeige mir meinen Weg!</i> Der Stein um ihren Hals begann zu strahlen, während sie dieses kleine Stoßgebet an die Göttin ihrer Mutter schickte. Tiàla ließ die Arme in einer plötzlichen Erkenntnis sinken. <i>Die Göttin meiner Mutter. Die Göttin Calabaris. Ich bin hier auf der Erde. Millionen Lichtjahre entfernt von Calabari, der jetzt nur noch ein kahler Stein ist. SIE ist nicht hier. Ich bin verlassen, auch von der Göttin meiner Ahnen, die mit Calabari starb.</i>

Tiàla hockte eine ganze Weile im kalten Sand und versank Stück für Stück. Schließlich raffte sie sich aber doch auf und zog ihre Glieder wieder aus dem feinkörnigen Sediment. Sie flog ein Stück und ließ sich auf einem Felsen nieder, von wo aus sie weiter die Sterne beobachtete. Der Nachwind strich sanft durch den Canyon und Tiàla fröstelte, doch sie ignorierte die Kälte. Was würde heute mittag werden? Wer würde siegen? Und vor allem: Was wird Trunks sagen? Oder ihr Onkel? Wenn sie gegeneinander kämpfen müssen, würde er sie töten? <i>Natürlich, dumme Kuh! Du bist ebenso seine Feindin, wie Tales sein Feind ist!</i>, rief sie sich in Erinnerung. Wozu das Ganze eigentlich? Für einen hässlichen, schrumpligen Baum, der noch hässlichere, schrumpeligere Früchte tragen wird, die ihre Familie zerstören.

Ein kleines, nachtaktives Tier huschte aus dem Schatten und blieb im Sand sitzen. Tiàla warf einen Stein nach der Echse. Sie traf, das Tierchen blieb im Sand liegen und versank. Sie sah ihm dabei zu. <i>Leben und Tod liegen so nah beieinander.</i>, dachte sie, <i>Töten ist so einfach. Leben dagegen viel schwerer.</i> Wieder kam der Gedanke an ihren eigenen Tod in ihr auf. Wie schön es wäre, einfach Ruhe zu haben. Sie verdrängte es wieder.

Über ihr verschwanden langsam die Sterne und wichen einem blass roten Lichtschein, der sich langsam kriechend über den Himmel ausbreitete. Mit diesem ersten Lichtstrahlen zogen Wolken in die Wüste. Grau und dick walzten sie die letzten Sterne nieder und bedeckten alles blau mit ihrem Aschgrau. Tiàla sah nach oben. <i>Ein perfekter Tag</i>, dachte sie, <i>Perfekt zum Sterben.</i>



In der Capsule Corp. wurde derweil Kriegsrat gehalten. Vegeta, Son Goku beide plus Söhne, Picollo, Tenshin-Han, Chao-zu (?), Kuririn nebst C18 und auch Yamshu hockten auf der Sitzecke beziehungsweise am Boden und brüteten. Auf dem Tisch war ein großes (ich spreche <u>nicht</u> von Sayajin – Maßstäben) Frühstück aufgebaut.

„Ich würde sagen, wir fliegen da hin und haun denen gehörig einen auf den Deckel!“, legte Son Goten entschlossen fest. Der Einwurf wurde ignoriert. Picollo meinte: „Sein Sohn ist auf jeden Fall kein reiner Sayajin, die Aura ist anders. Ähnlich, aber nicht gleich.“ Son Goku nickte. „Außerdem sprach er von Kindern, also von mehreren. Wer weiß wie vielen.“

Vegeta schluckte gerade einen Bissen Brötchen runter und meinte abfällig: „Was ist los Kakarott? Hast du Angst sie könnten in der Überzahl sein? Bleib ruhig hier, dann erledige ich das allein.“ Son Goku schwieg. Mit zusammengezogenen Augenbrauen saß er da und grübelte (!!!!!) vor sich hin. Kuririn sagte statt dessen: „Wir sollten schon zusammen gehen und vorsichtig sein. Wenn der so eine Ansage macht, hat er bestimmt was im Petto.“ – „Ihr seid doch alles Feiglinge.“, mampfte Vegeta mit vollem Mund.

„Ab 500 Gramm wird’s undeutlich.“, ließ sich in diesem Moment Bulma vernehmen und quetschte sich neben ihren Göttergatten auf die Couch. Picollo knurrte: „Ich bin <i>kein</i> Feigling. Trotzdem habe ich das dumpfe Gefühl, dass uns eine Überraschung erwartet.“ Durch den Kopf ging ihm das Mädchen. Wie hieß sie doch gleich? Ach ja, Tiàla. Ihre Energie war nicht von schlechten Eltern und das, seiner Meinung nach, im wahrsten Sinne des Wortes. Irgendwie glaubte er, dass sie Tiàla heute noch treffen würden und er glaubte auch zu wissen, bei wem.

Son Goku gingen ganz ähnliche Gedanken durch den Kopf. Tiàlas Aura war ihm trotz der enormen Stärke bekannt vorgekommen. Er konnte sie nur nicht einordnen. Woher kam jemand mit einer solchen Kraft? So konnte kein Mensch sein, dass stand fest. Aber er glaubte auch nicht, dass sie eine Sayajin war. Kein Schwanz, na gut, dass hatten sie auch nicht mehr, aber die grünen Augen und das freundliche Wesen waren so gar nicht sayajin-like. Er sah zu Picollo hinüber und ihm war, als würde der gerade genau das Gleiche denken. Ihre Blicke begegneten sich. (.....und sie fielen übereinander her..... *dg*)

In der Tat war Picollo gerade genau an der selben Stelle seines Gedankenganges angekommen. Im Wohnzimmer herrschte nun eisernes Schweigen, welches jedoch bald von Vegeta unterbrochen wurde. Er stand auf und sagte: „Ich verschwende meine Zeit nicht weiter mit rumsitzen. Ich gehe trainieren.“, damit verschwand er.

Kaum war er weg, murmelte Kuririn: „Ja, ja, power‘ dich richtig aus, wir kratzen dich dann nach dem Kampf aus dem Sand.“ Seine Gattin meinte belustigt: „Das würde ich zu gerne sehen.“ Es trat wieder Schweigen ein. Bulma klapperte mit dem Geschirr, als sie abräumte.

In diesem Moment begann es zu regnen. Die dicken Wolken entleerten sich mit zerstörerischer Gewalt, denn zu den dicken Tropfen kam noch ein wütender Sturm. Das Gartenmöbel der Briefs flog am Wohnzimmerfenster vorbei und krachte in die Hecke. Bulma, die gerade aus der Küche zurück kam, schrie: „Na sagt mal seid ihr alle blind?? Hätte wohl jemand die Güte mein Gartenmöbel einzufangen, bevor es irgendjemanden erschlägt?!“ Nach dieser wütenden Ansage bewegten sich gleich alle auf einmal nach draußen und sammelten Tisch und Stühle aus dem Garten der Briefs und den Nachbargärten ein. Patschnass kehrten sie zurück und trieften Bulmas Teppich voll.

Bulma verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar. Schließlich hatte sie sie ja raus geschickt und das die Herren der Schöpfung auf die glorreiche Idee, die Vordertür zu benutzen und gleich ins Bad zu gehen, hätten kommen können, war eine utopische Wunschvorstellung. (Hilfe, was für ein Satz.....)

Gleichmäßig trommelte der Regen gegen die Fensterscheiben. Bulma sah lange hinaus, dann meinte sie: „Wenn‘s Blasen regnet, regnet sich’s ein.“ Und tatsächlich schlugen die Tropfen draußen dicke Blasen auf dem Gartenweg.



Tiàla stand noch immer auf ihrem Fels. Das Gesicht dem Himmel zugewandt. Der Pyjama klebte an ihrer klatschnassen Haut und ihre Haare waren durchweicht, aber dennoch wurden sie von den Windböen gezaust, die durch den Canyon fegten. Doch sie genoss jeden Tropfen, der auf ihr Gesicht fiel. Das Wasser lief in kleinen Bächen an ihr herunter. Der Tag hatte mit einem düsteren Licht begonnen. Sie sah auf die Uhr. Fast 10. In zwei Stunden würde es beginnen. Sie atmete durch und stieg von ihrem Felsen in den Sand. Erschrocken stellte sie fest, dass sie sehr schnell sank. Angestrengt befreite sie sich und schwebte in die Luft. Wer weiß was mit dem Schiff war. Sie flog auf die Eingangsröhre zu und hinunter. Alles war normal. Die Luke öffnete sich und Tiàla war überrascht. Die Gänge waren auf einmal gerade. Der Regen musst das Sinken des Schiffes zugunsten der Backbordseite beeinflusst haben.

Tiàla ging zu ihrem Zimmer. Kurz davor traf sie auf Sartock. „Wo warst du? Ich hab mir Sorgen gemacht. Wie zum Teufel siehst du eigentlich aus?“ Tiàla schob sich an ihm vorbei. „Ich war nur draußen.“, erwiderte sie gleichgültig und öffnete ihre Tür. Sartock folgte ihr. „Es regnet?“ Tiàla drehte sich um und antwortete zynisch: „Ist nicht wahr!“ Sartock verschränkte die Arme vor der Brust. „Meinst du nicht es reicht?“, wollte er wissen. Tiàla zerrte ein Handtuch aus dem Schrank. „Was?“, fragte sie und begann ihre Haare über Kopf trocken zu rubbeln. Sartock ließ sich nicht abschütteln. „Dieses wortkarge Getue, du schwafelst normalerweise ununterbrochen! Dann die ewigen Anfeindungen und diese Ignoranz!“

Tiàla richtete sich schwungvoll auf, sodass ihr Haar in hohem Bogen um ihren Kopf schwang und auf ihren Rücken klatschte. Ebenso energisch wie die Bewegung erwiderte sie: „Ach weißt du, ich finde es klasse, dass du zu allem was unser Vater so ausheckt Ja und Amen sagst und ihm nach besten Kräften handlangerst!“ Sie warf das Handtuch auf ihn, dann hielt sie ihm wieder ihren rechten Arm hin. „Ihr benutzt mich wie eine eurer Maschinen! Soll ich vor Freude im Kreis springen, oder wie hätten wir’s denn gern?“

Sartock, der das Handtuch abgefangen hatte, feuerte es auf den Boden und erwiderte ebenso energisch: „Nein, das ist es nicht! Weißt du was ich glaube? Es ist dieser Typ, dieser..... ach was weiß ich wie er hieß! Er, seine Familie und unser Onkel
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