Fanfic: AWG - 25 - Auf der Suche
Chapter: AWG - 25 - Auf der Suche
Kapitel 25 – Auf der Suche
Sobald der kleine Trupp von Tales irgendeinem Lager zu nahe kam und Tales seinen Umhang elegant über die Schulter zurückschwang, kamen die Frauen in Scharen... „Hihi – du bist ja so süß“ – „Der süßeste auf der Welt!“ – „Oh Tales!“, vier äußerst attraktive Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts drängelten sich ganz nahe um einen Ehrenplatz – nämlich an Tales Seite. Von einer Sekunde zur anderen hatte der äußerst gutaussehende und charismatische Saiyajin es wieder geschafft. Die Damen waren begeistert, er ließ sich das Kinn streicheln, seinen Bizeps fühlen und kommentierte jede einzelne ihrer Schmeicheleien mit einem Lächeln. ‚Tales alter Junge, du hast es wirklich drauf!’ lobte er sich innerlich und schlang seinen starken Arm um die hübscheste der vier Grazien – eine rotblonde Dame mit Hasenohren und einem kleinen, puscheligen Bommelschwänzchen. „Wir beide wären doch ein hübsches Paar, meinst du nicht?“, er setze sein Gewinnerlächeln auf und die Augen der Dame verdrehten sich nach oben. Ohnmächtig.
Amondo und Kakao stießen derweil mit kleinen Bechern Hochprozentigem Schnaps an – es hatte einfach keinen Sinn- Tales war allmächtig!
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Mittlerweile waren die Alte, Momoko und Bardock mit dem Karren bei dem alles entscheidenden Turnier angekommen. Unmittelbar vor ihnen ragte der majestätische Vulkan aus der harten Erde und die Massen scharten sich noch immer um den steinigen Koloss. Nicht weit entfernt war der Horizont verdeckt von riesigen Raumschiffen: Großen, Kleinen, Eckigen, Runden, undefinierbaren Formen und emsigen Besatzungsmitgliedern, welche wischten oder das Schiff neu mit Proviant eindeckten.
Kurz vor der Begrenzung des Turniergebietes verlangsamten sich die Stolperschritte des o-beinigen, schielenden Kamels und schließlich rief die Alte dem Tier jetzt stehen zu bleiben.
Endlich waren sie angekommen. Hinter dieser letzten Abgrenzung befand sich Momokos Onkel, Ranjapi. Er war im Moment vielleicht das wichtigste Wesen im ganzen Universum und er musste unter allen Umständen von Freezer ferngehalten werden. Würde King Colds jüngster Sohn an diese Quelle unschätzbarem Wissens gelangen, konnte er die Saiyajin auslöschen und es gäbe keine Rettung. Für niemanden. Nie wieder.
Aber Bardock und Momoko waren sich über das Ausmaß ihrer Mission nicht einmal annähernd klar. Die Augen des rothaarigen Mädchens glänzten ‚Tante wird Überglücklichsein, wenn ich Onkel Ranjapi wieder mit nah Hause bringe’
Bardock sah die Geschehnisse mit nüchternen Augen. Es würde nicht schwer sein, einen Canassaner durch diese Menge zu schleusen. Noch bevor die beiden Sonnen untergingen, würden sie wieder auf dem Weg nach hause sein. Vegeta-sei.
Während die beiden Jüngeren sich diese Gedanken machten, starrte die Alte immerzu geradeaus. Vor ihnen trat eine riesige, hünenhafte Gestalt aus dem Schatten und stellte sich ihnen in den Weg. Es war ein Zyklop – einige Meter groß mit dunkelblauer Haut. Sein riesiges, kugelrundes Auge leuchtete in aggressivem Gelb und nahm die kleinen Karren genau ins Visier. Ein unfreundliches Knurren drang tief aus seiner blauen Kehle.
„WAS??“, der Haarknödel der Alten löste sich und sämtliche Haare standen ihr zu Berge. Eine riesige Ader pochte auf ihrer Stirn.
Der Zyklop sah sie ausdruckslos an. Mittlerweile hatte er eine Hand in der Hosentasche vergraben, beugte sich langsam nach vorne und machte eine Geste mit der anderen Hand: „Habbisch gesacht... Alde, du kommsd hier ned rein!“
Ein Tropfen bildete sich auf Momokos und Bardocks Hinterkopf.
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<b>RUMPS!</b> krachte der Stein auf das Brett. Der Hebelmechanismus wurde ausgelöst und der kleine Manxi, zusammen mit Fluffi, wurde vom Boden gehoben und in hohem Bogen durch die Luft geschleudert. Aus dem Nichts zog Chibi Radditz eine Sonnenbrille hervor, setzte die Gläser auf und verfolgte (betont lässig) die Flugbahn des kleinen Nekos. Manxi flog hoch, hoch, hoch und weit, sehr weit – aus Chibi Radditz Leben. Mit jedem Meter wurde das „Radditz-Grinsen“ breiter bis der kleine Neko schließlich nur noch ein kleiner Klecks im Himmel war und mit einem letzten Aufblinken endgültig verschwunden war.
Chibi nahm die Brille ab und warf sie in hohem Bogen weg, dann verschränkte er siegesgerecht die Arme: „Ha! Gerechtigkeit setzt sich immer durch – am Ende!“ Er hatte es geschafft. Sein erster Feind war besiegt. Für immer! Er, der große Chibi Radditz hatte ihn mit einem glorreichen Trick ins Nirvana geschickt und der Sieger stand nun erfolgreich auf dem Schlachtfeld und ließ sich feiern.
Chibi sah sich um... niemand war da. Gar keiner, der ihm eine Flasche Saft entgegenhielt, niemand, der ihn auf Händen trug, nur ein kleiner Dornenbusch flog an ihm vorüber. Ein dicker, trauriger Tropfen lief seine Schläfe entlang – ihm war langweilig!!
<i>Seufz.</i> Ach, es half nichts. Chibi hatte keine andere Wahl, er musste den kleinen Neko wiederfinden. Das Leben ohne Mission war ihm zu langweilig. ‚Aber der nächste Kampf ist doch bald – Ach was, die Menge kann warten. Jetzt interessiert es ja auch niemand, wo der große Chibi Radditz ist’. Mit diesem Worten und einer neuen (modischen) Kriegsbemalung kroch der kleine Saiyajin wieder in die mobile, grüne Einsatzzentrale (der Busch) und machte sich auf die Suche nach Manxi – und Fluffi.
Zwischen den riesigen Füßen, Krallen, Stelzen und Plattfüßen wieselte der kleine, grüne Busch mit Affenschwanz umher, immer auf der Suche nach dem vertrauten Quietsch-Geräusch von Manxis zu großen Turnschühchen oder der Schleifspur, die Fluffi im Boden hinterließ.
Die Suche nach Siams kleinem Bruder stellte sich als äußerst schwer heraus, da so viele Leute ziellos umherliefen und die Spuren damit ohne Absicht verwischten. Chibi fluchte einige Male gar nicht fein in seiner Muttersprache, aber er wollte niemals aufgeben. Er würde immer weiter suchen, und wenn er so lange suchen musste, bis irgendwann in ferner, ferner Zukunft einmal sein Magen knurren sollte. Er würde nicht rasten!!
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„Huuiiii!!!“, Manxi breitete die kurzen Ärmchen aus, als er durch die Luft flog und Fluffi hinter sich herzog. Das Katapult hatte ihn in hohem Bogen durch die Luft und in die Menge geschleudert. Fluffis Arme und Beine flatterten durch den starken Gegenwind, aber Manxi klammerte sich fest an die weiche Tatze um den Bären nicht zu verlieren. Langsam hielt Manxi seine freie Faust nach vorne und sah fast aus wie Catman, wenn er durch die Luft flog. „Jää!!“, jubelte der Kleine fröhlich.
<i>PLUMS!</i>, landete Manxis Hintern auf etwas Weichem. Fluffi hing seitlich runter, sodass der Kleine Neko ihn erst einmal auf seinen Schoß ziehen musste „Soo...“ Manxi sah sich um: Der Boden unter ihm war ziemlich weich und lila, außerdem ziemlich holperig... und er bewegte sich. Er hob den Kopf und stellte fest, dass sie auf einer Art Schubkarren gelandet waren und nun irgendwohin gebracht wurden. Allerdings wurden sie nicht von Hand gezogen, sondern eher maschinell gesteuert. Unwissend, wie kleine Neko nun einmal sind, beschloss Manxi erst einmal nichts zu unternehmen. Es war jetzt wichtiger, die vielen lila Fusseln aus Fluffis Fell herauszupicken!
Die beiden bekamen nicht mit, wie die zahlreiche Schubkarren durch einen Gang unter den Vulkankrater gebracht wurden und in einem riesigen, verirrendes Labyrinth aus unterirdischen Gängen verschwanden. Der Boden unterhalb der Erde war hart und knochentrocken. Die Wände waren ebenfalls aus natürlichem Gestein, nur die verschiedenen Türen waren aus anorganischen Legierungen gefertigt – wahrscheinlich von anderen Planeten importiert.
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Auf Tales Schiff war es still geworden. Der Großteil der Crew war ausgeflogen – ob zusammen mit Tales, auf eigene Faust oder um kleine Neko zu suchen. Nur Taanipu war zurückgeblieben und machte sich für den nächsten Kampf zusammen mit Chibi Radditz fertig. Okay, sie hatten noch ein paar Stunden Zeit, aber die Saiyajin wollte vorher austesten, ob der Kleine nicht auch vielleicht auf die Unterstützung des Baum der Macht verzichten konnte. Als Erwachsene konnte Taanipu zweifelsohne viele Gegner besiegen. Obwohl sie unter den royalen Palastwachen oder anderen Elitekämpfern früherer Generationen vielleicht nicht den Eindruck erweckte, als wäre sie sehr kampferfahren- hatte sie noch einige Asse im Ärmel.
„Tales?“, vorsichtig lugte ihr Kopf in den schmalen Spalt der Kommandozentrale. Von hieraus hatte man eine atemberaubende Aussicht und der Saiyajin hielt sich hier besonders gerne auf. „Tales?“ –Fehlanzeige.
Taanipu zog den Kopf zurück. Mit geschickten Griffen band sie ihre langen, schwarzen Haare im Nacken zusammen. Wenn sie schon Tales nicht finden konnte, wollte sie Chibi Radditz nun schon früher finden. Wenn der Kleine ohne die geheimnisvolle Frucht kämpfen sollte, dann müsste er zu jedem Zeitpunkt Ki in feste Form bringen können. Wenn er das schaffte, stünde ihrem Sieg nichts mehr im Weg – Taanipu war sich sicher.
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<I>BOOM!</i>, langsam sank der riesige Zyklop in sich zusammen, und eine gewaltige Beule ploppte aus seinem dicken Schädel. „Ha! Von wegen, ich komm hier nicht rein!“, triumphierend verschränkte die Alte die Arme und stellte einen Fuß auf den breiten Rücken des blauen Riesen. Ohne Anweisung trottete das Kamel an dem Gefallenen vorbei und über die Begrenzung zum Turniergebiet.
Momoko, die neben Bardock auf dem Wagen saß, bestaunte die großen Zuschauermassen und das geschäftig herumwieselnde Volk.