Fanfic: AWG - 26 - Nicht ohne meinen Fluffi
Chapter: AWG - 26 - Nicht ohne meinen Fluffi
Kapitel 26 – Nicht ohne meinen Fluffi
Für Manxi war die Fahrt auf dem mechanisch gesteuerten Schubkarren wie eine Achterbahnfahrt. Der Weg bestand aus vielen kleinen Hügeln und Unebenheiten. Für ein kleines Kind natürlich ein Riesenspaß und sobald sich das Gefährt nach oben oder unten neigte quietschte Manxi laut und lachte ausgiebig. Alles war gut- solange nur Fluffi bei ihm war. Die großen Knopfaugen des Teddy wachten aufmerksam über das Geschehen.
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Viel tiefer in den verworrenen Gängen unterhalb des Vulkans hinter einer dicken Tür saß Ranjapi und zählte die Stunden, Tage... oder bereits Monate. Seine kleinen, schwarzen Augen waren nur noch halb geöffnet. ‚Warum die Augen öffnen, wenn ich trotzdem nichts sehen kann’ und er hatte recht. In dieser Situation gab es nichts mehr zu sehen.
In der Zeit hier unten hatten sich seine Augen sehr gut an den Lichtmangel angepasst, aber das trostlose Dasein des Canassaners bestand darin, in einer kleinen Zelle ohne Fenster, ohne frische Luft und ohne jegliche Abwechslung zu sein und zu überleben.
Er lehnte mit dem Rücken an der kalten, grauen Wand. Seine Augen waren auf die Tür gerichtet, auf dieses unendlich kleine und vergitterte Fenster. Die einzige Lichtquelle. In ungewissen Abständen, wenn sich die Wachen vor seiner Tür abwechselten, konnte er das Flackern des einfallenden Lichts sehen. Wenn sein Verstand das noch vernahm, dann war sich Momokos Onkel sicher- er war noch am Leben. Das bedeutete, ihm stand noch ein weiterer Tag bevor. Ein Tag des Wartens, des zielloses Herumtreibens auf dem ungewissen Fluss des Schicksals.
Er hatte wieder angefangen zu Trinken und zu Essen. Fasten hatte keinen Sinn. Als die Wachen bemerkten, dass er nichts mehr zu sich nahm, ernährten sie ihn durch Spritzen. Wohl oder übel hatte Ranjapi sich eingestehen müssen, dass er diesen Fremden ausgeliefert war – wie ein zappelndes Insekt im Netz der Spinne.
Kraftlos streckte er seine Beine aus und verschränkte die Arme vor der Brust. Schlaf. Das war seine einzige Möglichkeit, die Zeit zu überbrücken und nicht nachzudenken. Die einzige Möglichkeit in diesem engen Käfig nicht den Verstand zu verlieren, langsam neigte sich der runde, blassblaue Kopf zur Seite...
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Im zentralen Inneren des Vulkankraters, dem offiziellen Aufenthaltsort der Besucher, drängelten sich wieder die Horden dicht um den kleinen weißen Ring. Die Kämpfe wurden mit sinkender Finalistenanzahl zunehmend spannender, und die Menge dankte es mit selbstgedichteten Lobliedern und lustigen Reimen. Provisorisch gekritzelte Schilder wurden hochgehalten, oder anderen Zuschauern auf dem Kopf zerschlagen.
Der aktuelle Kampf bannte wieder Alle, barbarische wie kultivierte Augenpaare starrten auf den blutbefleckten Boden. Einer der vier Kämpfer war zu Boden gegangen und beim Aufstehen kämpfte er um sein Gleichgewicht.
Siam. Ihr rechtes Auge war getroffen und stark angeschwollen, das schützende Lid war so weit aufgedunsen, dass die Neko ihr Auge nicht mehr öffnen konnte. Über ihre rechte Wange zog sich ein chirurgisch glatter und besonders tiefer Schnitt. Ein tiefroter Streifen lief ihr Gesicht entlang und dicke Bluttropfen zerbarsten auf dem rot-verschmierten Boden.
Ein weiterer Schlag hatte sie wie eine Granate am Kopf getroffen, sodass sie nicht mehr wusste, wo sie sich befand. Wankend, wie ein betrunkener Matrose kämpfte sie sich auf die Beine. Wenn sie nur einen gezielten Tritt landen konnte, würde ihr Gegner vielleicht aus dem Ring fliegen?
Ihr Körper fühlte sich wie eine große Wunde an.
Unsicher, ob sie sich auf ihren Beinen halten könnte, hob Siam die stützende Hand vom Boden weg. Es klappte! Mit dem intakten Auge suchte sie die Umgebung nach ihrem Gegner ab... er war groß gewachsen, war von zierlicher Gestalt und verflucht schnell. Typische Neko-Eigenschaften. Aber er war nicht von ihrem Volk, sie konnte es riechen. Dieser bittere Geruch würde sich wie ein glühendes Stück Eisen in ihr Gedächtnis einbrennen und sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr loslassen. Es würde der Gestank ihrer Niederlage sein und sie für immer daran erinnern, dass sie so schwach war und er so stark.
So schwach – zu schwach um seinen schnellen Bewegungen zu sehen, und zu benommen um sie zu ahnen.
Blitzschnell flitzte dieser Fremde zu der noch wankenden Neko und trat ihr mit voller Wucht genau in den Rücken. <b>POW!</b>
„Hg....!!“, für einen Augenblick schien Siams Geist aus ihrem Körper geschleudert zu werden. Dann konnte sie nur ein vereinzeltes Röcheln über die Lippen bringen – ihre Augen verdrehten sich nach oben und ihr Körper klappte in sich zusammen. Sie fiel auf die Knie und landete ungebremst mit dem schmalen Kinn auf dem steinharten Boden. Eine rote Lache bildete sich unter ihrem Kopf und verklebte das ohnehin geschwollene Fleisch ihrer rechten Gesichtshälfte.
Zarbon, der eigentlich für seine Partnerin verantwortlich war, bekam von der beschlossenen Niederlage nichts mit. Mit leichtfertigem Lachen wich er seinem eigenen Gegner aus und ließ den Fremden auflaufen. Er fühlte sich schrecklich unterfordert und wenn das hier so weiterginge, würde er sich den Titel im Schlaf aneignen... im Schlaf?
Als hätte ihn bei dem Gedanken ein Blitzschlag getroffen, schossen seine strahlend-gelben Augen zum Boden, wo ein verdächtiges Flackern auftauchte. ‚SIAM!’, schoss es durch Zarbons Schädel ‚Mist!’, sofort flog er an ihre Seite – verärgert griff ihn sein Gegner im Sturzflug an.
Als wäre es eine lästige Fliege, besiegte der eitle Grünling aus Freezers Brigade seinen Opponenten. Ein Ki-Strahl über die Schulter und der rechte Arm des Störfaktors zerbarst wie überreifes Obst.
Vorsichtig kniete sich Zarbon über Siam, was er sah gefiel ihm nicht. Die geschlossenen Augen, das geschwollene und zerschnittene Fleisch und überall Blut. Sie war diesem Insekt tatsächlich unterlegen gewesen und er selbst hatte den Kampf ins Lächerliche gezogen – wie konnte er nur? Wie konnte er nur so achtlos sein? Er hatte mit Siams Leben gespielt und jetzt lag sie hier –und Zarbon damit den Sieg genommen.
Was wurde jetzt aus seinem Ruf Freezer gegenüber? Ohne die Neko eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte Zarbon sich ab, sein lila Umhang flatterte leicht von der Bewegung. Zarbon wurde klar, dass er diesen Canassaner jetzt dringender denn je bräuchte, denn: er hatte auf ganzer Linie versagt! ‚Versagt. Versagt. Versagt...’, schoss es immer wieder durch seinen Kopf.
Wenn er mit leeren Händen zu Freezer zurückkehrte, wäre seine Ehre vollends zerstört – vielleicht würde von nun an Dodoria die wichtigen Aufgaben erledigen? Vielleicht würde Freezer Zarbon auch sofort töten! Er ballte seine hell-grünlichen Fäuste ‚Nein. Das habe ich nicht verdient!’, er schäumte vor Wut. Über die verdammte Unfähigkeit dieser unwürdigen Siam, die verdammten Saiyajin und über diesen verfluchten Canassaner, von dem sein eigenes Schicksal abhing.
„Hey du...“-„Wer wagt es...-“,
Nein, wer <i>konnte</i> es wagen, Zarbon einfach anzusprechen? Mit knirschenden Zähnen drehte er sich um und sah zwei kleine Gestalten vor sich stehen. Auch wenn sie sich völlig aufrichteten, reichten sie ihm gerade bis zu den Kniescheiben, so winzig und so zerbrechlich ‚Warum sollte ich sie nicht wie Maden zerquetschen? – Nein. Ich würde nur meine Kleidung ruinieren.’ „Was wollt ihr?“
Die Vordere Gestalt: klein, scheinbar farblos und mager stellte sich mit dem Namen „Snooker“ vor und erklärte Zarbon, dass die Zweite Gestalt, sein Meister sei und mit Zarbon zu sprechen gesuche.
“Worum geht’s?“, fragte er abfällig und warf seinen tadellos geflochtenen, grünen Zopf über seine Schulter. „Es geht um dich, um mich und das Ende aller Tage.“
Zarbon sah auf, die Zweite hatte gesprochen. Tawamures Augen waren so verengt, dass man nicht einmal die Farbe der Pupillen ausmachen konnte. Sein grauer Bart hing hinab, bis zu seinem Bauch – keine sehr respekterweckende Erscheinung; aber etwas an diesem Tawamure ließ Zarbon auf der Hut sein. Seine Stimme zum Beispiel, sie klang brüchig und alt, aber dennoch waren die Worte gut durchdachte und die Art wie er aussprach, ließ Freezers Gefolgsmann andächtig herabstarren. Der Kleine redete nicht mehr, aber Zarbon entschied sich, diesen Fremden zu folgen. Eigentlich, hatte er nichts mehr zu verlieren!
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Weit weg von diesen Geschehnissen, draußen wo die meisten Besucher ihr Lager aufgeschlagen hatten, baute die Alte geschäftig ihr Zelt auf. Sie brauchte es eigentlich nicht, aber es kam für sie jetzt darauf an, kein Aufsehen zu erregen. ‚Schwimm mit dem Strom’, hatte ihr Ur-Ur-Ur... also ein Vorfahre einmal gesagt und das war genau ihr Plan.
„Bardock!“, rief sie und machte sich nicht die Mühe ihn dabei anzusehen „...du solltest dich etwas umsehen. Merk dir wenig benutzte Strecken, viel benutzte Wege und ...wo die Toiletten sind!“^_^ „Was sein muss, muss sein“.(Weisheit des selben Vorfahren)
Bardock schüttelte den Kopf – diese Alte überraschte ihn immer wieder – aber sie hatte recht. Es war wichtig, dass er die Umgebung kannte. Sein Scouter konnte ihm anzeigen, wo sich fremde Krieger befanden, aber wenn es zur Flucht kam – musste er die Entscheidungen treffen, dann kam es darauf an, dass er die schnellsten, einfachsten oder geschicktesten Strecken zurück zum Quartier fand. Er hatte die Verantwortung für seine Verbündeten und das nahm er ernst.
„Auf in die Höhle des Löwen!“, sagte er trocken an und hatte schon eine