Fanfic: Drail Part 5

zerstören. Auch wenn er es `natürlich` nicht zeigte (so wie immer halt), ich spührte einfach, dass er sich freute. Er trainierte noch eine ganze Weile weiter und wir hörten die anderen Jungs, die hier wohl auch ganz in der Nähe ihr Training abhielten, immer wieder mal. Am Abend hörte er ENDLICH mit seinem Training auf. Mir war inzwischen echt langweilig gewesen und hatte ein bischen die Gegend erkundet. Auf dem Rückweg fragte ich Kai:"Warum ham´ die heute morgen eigentlich so geglotzt?" "Warum wohl? Als der arme kleine Ray in unser Zelt gestolpert ist, hat er sicher etwas mitgekriegt, was einen seelischen Schaden bei ihm verursacht hat. Schließlich kann sein Kleinkinderhirn doch nicht so viel auf einmal vertragen." Ich konnte nur grinsen. Kais spezielle Art, sich über andere Lustig zu machen, fand ich jedes mal aufs neue genial. Plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen. Kai lief noch ein paar Meter weiter und drehte sich dann mit fragendem Gesichtsausdruck zu mir herum. Aber ich wusste selbst nicht was los war...da war nur so ein Gefühl...ein richtig MIESES Gefühl.... Ich murmelte:"Irgendwas...WIR MÜSSEM SOFORT ZURÜCK!!!!!" Da war plötzlich diese sichere Gewissheit, dass den anderen was passiert war. Ich schnappte mir Kais Hand und schliff ihn zurück zum Zeltplatz, oder zumindest bis ins Dickicht davor. Uns zu zeigen wäre sehr unklug gewesen, denn....nun ja... Tyson, Max, Kenny und Ray wurden von sechs Männern mit Pistolen bedroht. Ich schluckte. Auch Kai war erstmal sprachlos. Dann fluchte ich flüsternd:"Also wirklich, kaum lässt man sie mal allein....." Wieder beobachteten wir schweigend weiter. Unsere vier Freunde wurden die Hände gefesselt, dann mussten sie sich alle setzen und nur noch drei Männer passten auf sie los. Zwei andere durchsuchten die Zelte, aber wo war plötzlich der sechste abgeblieben....? Ich wollte noch herumwirbeln, aber da spührte ich schon das kalte Eisen im Nacken und erstarrte. Auch Kai sagte kein Wort, sondern musterte nur kühl den Mann, der mich bedrohte. Der Mann befahl:"Los, aufstehen und dann vorausgehen!" Ich stand langsam und vorsichtig auf und trat dann aus dem Dickicht. Ehe Kai sichs versah, wurde auch er von einem der Kerle bedroht. Der, der mich in Schach hielt, rief:"Boss, wir haben sie!!!" Ich war total verwirrt. Einer der Männer, die das Zelt durchsucht hatten, kamen sofort angerannt und als er mich sah schlich sich ein fieses Grinsen auf mein Gesicht. Er blieb vor mir stehen und sagte zu sich selbst:"Perfekt, die Materialisierung hat also funktioniert!" Ich sah ihn nur ziemlich verwirrt an. Er flüsterte mir ganz leise zu: "Also, dafür dass du nur ein kleines, dreckiges Bit-Biest warst, bist du wirklich hübsch geworden. Wollen wir uns mal ein bischen `Amüsieren` ?" Ich war entsetzt. Aber nicht über seine Worte, was das Amüsieren betraf, sondern dass davor... ICH war ein BIT-BIEST gewesen? Ja...war ich....genaugenommen... war ich Kais Bit-Biest... ich bin Drunzer...und gleichzeitig Drail. Gott, das war so verwirrend. Ich spührte, wie mir die Hände hinter dem Rücken gefesselt wurden, dann packte mich der Anführer der Truppe und schleifte mich weg von den anderen, was ich aber gar nicht so richtig realisierte... Ich war viel zu erschrocken....über das was ich war....oder bin? War ich jetzt wirklich ein Mensch.... oder würde ich mich irgendwann zurückverwandeln? Irgendwie brach meine Erinnerung wie eine Welle über mir zusammen, schlagartig kehrte alles zurück und ich musste dass erstmal irgendwie verarbeiten und damit klarkommen, wer ich war....WAS ich war....Erst als der Mann plötzlich aufhörte mich durch die Gegend zu zerren und anfing mich zu betatschen, erwachte ich aus meiner Starre und wich einen Schritt zurück. Er zischte:"Willst du wohl brav sein?! Mistvieh!" "....Vieh...? So sehen sie mich..... als.....Tier....?....ich bin jetzt ein Mensch....ich weiß nicht, was mich dazu gemacht hat....aber ich bin jetzt ein Mensch, kein Tier, oder Miestvieh, wie sie es ausdrücken.....ja....ich bin ein Mensch....." Plötzlich schrie ich:"ABER EIN EXTREM WÜTENDER MENSCH!!!!!" Ich hatte anscheinend immer noch die Kräfte eines Bit-Biestes, denn mit einem harten Ruck zerriss ich das Seil, dass meine Hände fesselte. Jetzt war ich frei....und extrem wütend. Ich holte weit aus und der Kerl sah nur noch Sternchen. Ich packte ihn am Kragen und schleifte den Bewusstlosen zurück zum Zeltplatz. Dort hatte sich nichts geändert, außer dass Kai jetzt auch bei den anderen am Boden saß. Mit einem gezieltem Schlag warf ich den Anführer der Männer zu ihnen hinüber, womit ich auch gleich einen von ihnen von den Füßen riss. Alle schauten verwirrt auf das Knäul, dass aus dem Chef der Truppe und dem Typ bestand, sie bemerkten gar nicht, dass ein zweiter ihrer Kollegen plötzlich in die Knie sank und ebenfalls bewusstlos wurde. Ich hatte ihn mit einem Stein am Kopf getroffen. Dann kam ich aus meinem Versteck und stellte mich vor die Männer. Die wirkten reichlich verwirrt, griffen mich aber dennoch an. Der Kampf war kurz und heftig. Er endete damit, dass insgesammt sechs bewusstlose Männer am Boden lagen und ich noch immer dastand und sie mit zornigen Augen musterte. Dann ging ich zu meinen Freunden, kniete mich der reihe nach hinter sie und zerriss kurzerhand ihre Fesseln. Eine Weile blieben sie noch immer ungläubig am Boden sitzen und sahen mir dabei zu, wie ich die sechs Männer fesselte, dann standen sie auf und halfen mir. Als die sechs Männer vor lauter Fesseln praktisch bewegungsunfähig waren, setzten wir uns im Kreis um die Feuerstelle und schwiegen uns an. Irgendwann fing ich an zu reden: "Ich...erinnere mich wieder an alles...ich...ich bin...oder war...ich bin Drunzers Materialisierung, so würde es als Mensch aussehen. Ich...ich wurde praktisch erschaffen....zu welchem Zweck, weiß ich nicht....daher ist dein Drunzer auch verschwunden, Kai.....es ist in mir.....gerade vorhin...ist es durchgebrochen und hatte für kurze Zeit die Kontrolle über meinen Körper...daher hab ich die Männer auch besiegen können....." Kai fragte leise:"Warum haben sie Drunzer genommen..." "Es...war Zufall. Es hätte jeden treffen können." Nun fragte Kenny ganz interrisiert:"Und kannst du jetzt noch irgendwas besonderes?" "Nein.....ich bin ein ganz normaler Mensch.....es sei denn, Drunzer rastet aus....wie vorhin...." Ein trauriges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. "...nur eines macht mir Sorgen...die Männer waren zu siebt...." Genau in diesem moment krachte ein Schuss über die Lichtung und traf mich in die Schulter. Ein höllischer Schmerz durchfuhr meinen Körper und ich keuchte auf. Kai sprang sofort auf und wollte zu mir stürzen, aber dicht vor seinen Füßen schlug eine Kugel in den Boden und er blieb wie angewurzelt stehen. Auch die anderen rührten sich nicht. Ich murmelte:"Ich wusste es doch..." Ein Mann betrat die Lichtung. Er hatte eine Pistole in der Hand und zielte damit auf mich. Er sagte:"So leid es mir tut, wir hätten dich nie erschaffen dürfen! Deswegen wirst du nun auch sterben müssen!" Und er drückte ab. Alles war wie in Zeitlupe. Kai schrie auf und stürtzte los, aber er würde sowieso zu spät kommen. Die Kugel traf mich direkt in die Brust. Alle ausser Kai stürmten los, um den Kerl auch noch k.o. zu schlagen. Ich saß verkrampft da und Kai kniete neben mir. Ich atmete schwer und es konnte sich nur noch um Minuten handeln, bis mein Körper endgültig aufgab. Ich murmelte:"Gib mir dein Blade, Kai." Zögerlich holte er es aus seiner Hosentasche und gab es mir. Ich lächelte leicht. Ein resigniertes Lächeln. Meine rechte Hand wanderte in seinen Nacken, zog ihn zu mir, bis unsere Lippen sich zu einem endos erscheinenden Kuss trafen. Ich legte alle Liebe und Zuneigung in diesen Kuss, denn ich wusste, das war das letzte mal, dass ich ihn Küssen durfte. Als wir uns langsam wieder lösten schimmerten Tränen in seinen Augen. Mit geschlossenen Augen murmelte ich:"Es hätte so schön sein können...." Aber ich wusste, was ich tun musste. Ich hatte mir selbst versprochen, ihn nie alleine zu lassen, NIE!!! Und das würde ich auch nicht. Ich konzentrierte mich immer stärker, während das Leben aus mir heraussickerte. Kai saß daneben und konnte nichts tun. Kurz bevor es soweit war, sagte ich leise:"Du wirst nie alleine sein, Kai. Ich werde immer bei dir bleiben.....Ich liebe dich, schon immer...seit ich dich das erste mal gesehen habe....so viele Jahre ist es schon her...." Mein Lächeln wurde etwas optimistischer. Ich hatte mein Ziel erreicht. Mein Körper begann sich in rotes Licht aufzulösen, immer mehr, bis ich nur noch durchscheinend war. In diesem Stadium der Verwandlung konnte ich keinen Schmerz mehr empfinden. Deshalb setzte ich mich auf und lächelte nochmal direkt in Kais Augen. Er sah sehr erschrocken aus. Noch ein mal küsste ich ihn, es war für ihn sicher nur wie ein warmer Lufthauch, aber er spührte es. Dann löste sich mein Körper komplett auf, der Schrei eines Feuervogels erklang, dann fuhr das rote Licht mit einem Schlag in das Blade und Drunzers Bild erschien wieder auf dem Blade. Es war zurückgekehrt.....



Epilog



2 Jahre waren vergangen. Noch immer dachte er an sie und er würde sie auch nie vergessen, denn sie war immer bei ihm. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minuten, jede Sekunde war er von ihr umgeben, von ihr beschützt. Er stand am Strand und ein sanfter Wind bließ durch seine Haare. Er beugte sich über das Wasser und betrachtete sein Spiegelbild. Ein 18-Jähriger Junge mit traurigem Blick sah ihm entgegen. In seinen Augen lag eine unheimliche Kälte. Doch plötzlich entstand im Wasser ein weiteres Spiegelbild. Ein rothaariges Mädchen, dass die Arme
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