Fanfic: DB Millennium 006
einem großen Felsen, setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und schloß die Augen. Für einen Sekundenbruchteil verfinsterte sich sein Gesicht, er glaubte etwas gespürt zu haben... doch dann entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. Er hatte diese seltsame Empfindung auf den Streß mit dem ‚göttlichen Kindergarten‘ geschoben und sich dann wieder voll und ganz seiner Meditation gewidmet...
Während sich so jeder auf die Weise beschäftigte, die ihm persönlich am besten dünkte, ging es im Palast schon wieder hoch her. Schon das Frühstück war in einem haltlosen Durcheinander ausgeartet... fliegende Cornflakes und Kakaoflecken inklusive. Trotzdem, alle hatte ihren Spaß gehabt. Doch jetzt rief der Ernst des Lebens... nun ja, wir wollen mal nicht übertreiben... die Jungs mußten ihre Sachen zusammen packen. Wer schon mal drei Jungs für zwei Tage bei sich zu Gast hatte, alle im Alter zwischen 6 und 13 Jahren, der weiß, daß Ordnung bei ihnen nicht gerade das höchste Gebot ist. Und unsere drei Juniorhelden sind da natürlich keine Ausnahme...
"He Goten... hast du meine blaue Socke gesehen?" - "Welche Farbe sie denn, Trunks?" Au...weia! Trunks und Piccolo hätte es fast umgehauen. "Sag mal Goten... tut so viel Dummheit nicht doch manchmal weh?!" Und wie um Trunks in seiner Meinung über den IQ seines Freundes zu bestätigen, sah ihn dieser völlig verständnislos an... „Wieso?“ fragte Goten auch noch. Trunks schüttelte nur genervt den Kopf und auch Piccolo... der sich eh nicht viel auf die Dicke seines Geduldsfadens einbildete... warf die Schranktür gereizt ein ganzes Stück fester zu, als es nötig gewesen wäre. Das diese dabei aus den Angeln flog und gleich darauf mit der unteren Kannte vorneweg auf seinem großen Zeh landete, verbesserte seine Laune nicht mal unwesentlich. „Nimm doch gleich den ganzen Palast auseinander!“ fuhr Trunks ihn an... Piccolo biß sich auf die Unterlippe, um die Selbstbeherrschung nicht zu verlieren... Autsch! Scheiße verdammt! Warum mußten Namekianer bloß so verdammt spitze Zähne haben?! Warm floß etwas in seinen Mund und er schmeckte etwas salziges... Blut. Nicht das es ihn persönlich störte, daß er etwas blutete... aber Mutter würde wieder austicken. Wie diese Menschenfrau sich manchmal anstellte... als ob er ein kleines Kind sei! Nun ja, dem Äußeren nach konnte man das durchaus glauben... aber ein Teil von ihm war alt genug, um ihr Ur-ur-ur-ur-usw.-Großvater zu sein! Wann würde das Weib das endlich begreifen?! „He Piccolo... alles klar? Du kuckst so komisch...“ Piccolo bemerkte erst jetzt, daß Goten ihn heftig schüttelte... und das auch schon einige Tropfen Blut auf den Boden gefallen waren. Wie lange... Egal, verdammt! Ärgerlich schob er Gotens Hand von seiner Schulter. „Finger weg! Es ist alles OK...“ Damit schloß er seine Tasche, warf sie ärgerlich in eine Ecke und rannte förmlich aus dem Zimmer. Goten schüttelte den Kopf... eigentlich... eigentlich war er ja der Onkel Piccolos, hatte sich aber bisher noch nie so gefühlt. Doch so langsam... je älter er selbst wurde, desto mehr fühlte er sich für den kleinen Namekianer verantwortlich wenn er mit ihm zusammen war. Es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis er nicht mehr mit ihm spielen und herumalbern, sondern erzieherisch tätig werden würde... ein grausiger Gedanke. Piccolo hätte ihm da sicher zugestimmt...
Ice tobte inzwischen draußen mit Nail über die Plattform. Er hatte seine Sachen schon längst gepackt... die anderen verspotteten ihn als "Musterknabe"... aber nichts lag ihm ferner. Er wollte einfach noch etwas Zeit für seinen neuen kleinen Freund haben. Nail schien die Aufmerksamkeit zu genießen... und er hatte herausgefunden, daß ein Schwanz ein sehr guter Ersatz für einen Umhang sein konnte. Onkel Piccolo trug ja seit einiger Zeit keinen mehr... "He Nail... treib`s nicht so wild! Du reißt ihn mir ja ab...!" Aber so wirklich ernst meinte Ice seine Worte nicht. Das Nail an seinem Schwanz zog, tat nicht mal weh... von abreißen ganz zu schweigen... Dafür hätte dem jungen Namekianer auch die Kraft gefehlt. Keiner der beiden bemerkte, wie Piccolo Junior nach draußen trat und oben an der Treppe stehen blieb und das fröhliche Gebalge beobachtete. Einige Minuten später kam auch Goten nach draußen, und noch etwas später Trunks. Eine Weile standen die drei schweigend da... in einer Reihe, wie die Orgelpfeifen. Sie sahen sich nicht gegenseitig an. Piccolo brach das Schweigen... "Leute... wegen letzter Nacht..." Goten schluckte. "Was ist...?" Piccolo wollte antworten, doch Trunks war schneller. "Es war vielleicht nicht so gut, was wir getan haben..." Piccolo drehte den Kopf nach rechts und sah die anderen beiden an. "Nicht so ganz gut?! Sag doch, wie`s ist! Wir haben dicke Scheiße gebaut!" Er schrie fast... Trunks riß an seinem Ärmel. "Piccolo... halt die Klappe! Oder sollen gleich alle wissen, was wir angestellt haben? Bisher wissen nur wir drei, was WIRKLICH passiert ist! Selbst Ice kennt nur einen Teil der Story..." Tja... das entsprach wohl der Wahrheit. Das letzte was sie brauchen konnten war, das ihre Mütter... oder noch schlimmer Piccolo!... von dieser Dummheit erfahren würden! Dann war wirklich die Hölle los... aber hallo! "Goten... Piccolo... Laßt uns etwas schwören, OK? Keiner von uns wird auch nur ein Sterbenswörtchen über diese ganze Angelegenheit verlieren... Einverstanden? Kein Wort... zu keinem!" Goten nickte, und wenig später auch Piccolo. Keiner sollte je davon erfahren...
Fast zur selben Zeit ereignete sich noch etwas, von dem eigentlich nie jemand was erfahren sollte... Jedoch nicht, weil die Person die es betraf etwas angestellt hatte, nein. Das ganze war ihr... ihm... einfach nur peinlich. Piccolo... der erwachsene... hatte genau das fertiggebracht, was er sich vorgenommen hatte zu vermeiden. Er hatte sich selbst in die Luft gejagt. Was jetzt so lustig klingt, war in Wirklichkeit todernst... was man sogar fast wörtlich nehmen konnte. Er hatte sich in jedem Detail an seinen Trainingsplan gehalten... zuerst die Meditation, die er wirklich nötig gehabt hatte. Seine Gedanken waren wieder geordnet und er war sich über sein Verhältnis zu Nail und auch dem jungen Piccolo im klaren. Der eine... Nail... er war wie ein Sohn für ihn, und genauso würde er auch in Zukunft mit ihm umgehen. Piccolo hatte sich vorgenommen, strenger mit ihm zu sein. Und der junge Piccolo... Der Junge brauchte jemanden, der ihn führte... jemandem der ihm die bitteren Erfahrungen ersparte, die er selber gemacht hatte. Und nicht zuletzt jemanden, der ihm die Flausen austrieb... und das mit Nachdruck! Gohan war dazu fiel zu freundlich... Mit klarem Kopf widmete er sich also seinen Übungen, und zuerst lief auch alles ganz gut. Er testete die neue Technik zuerst mit zwei sehr schwachen Höllenspiralen... nur um sicherzugehen. Selbstmord stand schließlich nicht auf seinem Trainingsplan. Es klappte. Und die neue Technik bot durchaus was fürs Auge... die beiden Spiralen, in leuchtendem Orange mit einem weiß-gelben Kern, verbunden mit hellblauen Stegen... britzelnd wie Wunderkerzen. Sie umkreisten sich gegenseitig und das Ganze wurde umhüllt von einer rot leuchtenden Aura. Auch mit dem Handling war Piccolo durchaus zufrieden... er hätte auf eine Entfernung von 100 Metern einer Fliege ein Auge ausschießen können. Der einzige Nachteil war die lange Vorbereitungszeit... und die würde sich ganz sicher auch nicht verkürzen wenn er vorher noch Energie einsammelte. Aber das war normal. Jede Technik hatte Vor- und Nachteile... und man mußte sich entscheiden. Meistens hieß diese Entscheidung entweder schnell und schwach, oder langsam und stark. Piccolo hatte sich für letzteres entschieden... Geschwindigkeit war wirklich nicht sein Problem, Techniken dieser Art hatte er reichlich in seinem Repertoire. Die ersten kleinen Versuche waren sehr erfolgversprechend, und so wagte sich Piccolo bald an einen Vollversuch... und scheiterte daran. Zuerst sah es gut aus, er sammelte eine enorme Menge an Energie. Es machte ihm fast Angst und er fragte sich, was Son Goku wohl empfand wenn er Energie für eine Genki-Dama sammelte... Er konzentrierte sich. Formte zwei Höllenspiralen. Feuerte sie ab. Verband sie mit den blauen Stegen. Und... nach einigen Metern rissen sie. Er hatte sie für die Energiemenge zu schwach gemacht... Die Schrecksekunde verhinderte, daß Piccolo schnell genug reagierte. Die beiden Höllenspiralen gerieten außer Kontrolle, stießen zusammen, eine gewaltige Energierückkoplung raste auf jeder der beiden zurück... direkt auf Piccolo zu. Er konnte nicht ausweichen, wurde getroffen... und bumm. Der Krater hatte einen Durchmesser von weit über 1000 Metern... eine Tiefe von mindestens 500 Metern... und die Explosion wirbelte eine Unmenge an Staub und Geröll auf. Es dauerte lange, bis die Luft wieder klar wurde. Nachdem sich der Staub verzogen hatte und man endlich wieder etwas sehen konnte, wühlte er sich aus einem Berg von Schutt am Grund des Kraters heraus. Er hustete und versuchte, sich den Staub aus den Augen zu reiben... Dann betrachtete er seine Verletzungen. Er konnte seinen rechten Arm nicht mehr spüren... Ja. Doch. Kein Wunder. Er hatte KEINEN mehr... und auch die Schulter ging ihm irgendwie ab. Wörtlich. Rippen hatte er wohl noch... jedenfalls fühlte es sich so an... das selbe galt für seinen rechten Knöchel sowie für den linken Arm. Der Arm war kein schöner Anblick. Die Verbrennungen sahen übel aus... und schmerzten teuflisch. Piccolo blickte an sich herab. Sein Anzug war zerfetzt... Eigentlich eine schmeichelhafte Umschreibung. Die letzten Reste des violetten Stoffes bedeckten gerade noch das nötigste. Flup!... sein linker Fühler knickte in der Mitte ab... und das Ende