Fanfic: Dæmonia Familia 10 ---> Exorzismus des Dämons
Mittagszeit kam.
Bulma wieselte trällernd durch die Küche, deckte den Tisch und kochte die Suppe. Um halb eins erschien sie strahlend im Wohnzimmer, hakte sich bei Wolfwood ein und führte den freundlichen Gast zum Tisch – 5 m westlich vom Sofa. Zum Essen. Son-Goku registrierte das vornehme Gehabe nach dem Motto „Darf ich Sie zu Ihrem Mahle geleiten, werter Herr?“ mit einem breiten Grinsen. Gut, dass Vegeta sich vorsorglich verzogen hatte. Sein Grinsen verschwand. Irgendwie hatte er das Gefühl, Vegeta würde Bulma nie wieder ins Gesicht sehen, wenn sich nicht endlich jemand fand und dem ganzen Spuk ein drastisches Ende bereitete – schnell. Dämon Nappa. Ein furchteinflößender Anblick war der große Nappa schon ... und allein die Vorstellung, er könnte Bulma mit seinen Gedanken belästigen, widerte ihn an. Nicht nur Vegeta wegen musste das aufhören. Auch Bulma selbst ... und vielleicht sogar Trunks hätten wesentlich mehr von ihrer Familie und ihrem Familienglück – würde Nappa nur endlich wider verschwinden. Wer kann schließlich von einem 8-jährigen erwarten, dass er in einer Familie glücklich wird, die sich mit Müh und Not beim Frühstück über den Weg läuft – und deren erwachsene Mitglieder sich weder ansehen, noch miteinander reden?
„Son-Goku?“ Unsanft wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Bulma blinzelte ihn unschuldig an. „Worüber reden die da?“ Mit einer leichten Kopfbewegung deutete sie auf Torra-Ka und Wolfwood. Wie durch Zufall fiel gerade in dem Moment das Wörtchen „Dämon“. Son-Goku spitzte die Ohren.
Allerdings nicht lange. Knappe 5 Minuten später saßen sie nicht mehr zu acht, sondern nur noch zu siebt an dem voll beladenen Tisch. Das große Kreuz im Wohnzimmer war spurlos verschwunden. Mit zusammengezogenen Brauen sah Torra-Ka dem eben noch so netten Pfarrer hinterher. Wieso verzog er sich einfach, als er wirklich freundlich fragte, ob er sich mit Exorzismus von Dämonen auskenne? Was war an dem Thema so schrecklich? Glaubte er vielleicht nicht an Gespenster und dergleichen? Aber als Pfarrer ... schien das eher unglaubwürdig. Fakt jedenfalls war, dass Wolfwood sich mir nichts dir nichts verabschiedet hatte. Wohin, weiß der Geier. <i>(A/E: Zurück zu Vaaahaaash! ^^)</i>
Messer und Gabeln ruhten. Nur Trunks mampfte vergnügt weiter. Bulma wollte ihrem Sohn gerade ein Vorbild sein, in dem sie ihm zeigte, wie man mit Besteck umging, ohne die nähere Umgebung in starke Mitleidenschaft zog, als erneut ein dunkler Schopf in der engen Küche auftauchte. Allerdings handelte es sich dieses mal nicht um dunkles, sanft schimmerndes Blau, sondern um tiefes Pechschwarz.
„Wo ist denn Okami hin?“
7 Augenpaare richteten sich prompt auf Vegeta. Okami ... ? Und überhaupt ... was war das denn für eine Begrüßung? Bulma räusperte sich. Mit einem engelsgleichen Gesichtsausdruck erhob sie sich graziös, richtete den Blick leicht gen Himmel (oder halt blau gestrichene Decke ... ) und zwitscherte in höchsten Tönen: „Verzeiht! Wenn ich mal dolmetschen darf: Vielen Dank, dass ihr so großherzig ward und mir etwas von dem köstlichen Essen aufgehoben habt!“
Einmal mehr an diesem Tage kramte Vegeta in seinem Gedächtnis, wo zum Himmeldonnerwetter noch mal die Nummer von seiner Seelsorgerin stand ... Eine Antwort auf seine Frage bekam er nicht. Wie auch? Keiner wusste genau, wen er mit „Okami“ meinte. <i>(A/E: Ich schon! Ich liebe dieses Wort! Kleiner Tipp: Kouga ist übrigens der Okami no Oji. Wer ist also Okami? Na? Naa?) </i>
20 Minuten später glänzte der rubinrote Tisch durch wunderbare Leere. Kein Krümelchen vegetierte auf den blitzenden Tellern vor sich hin. Kein Tröpfchen schillerte in den kristallenen Gläsern. Hau! Vegeta hat gegessen! <i>(A/E: *Sweatdrop*)</i> Bulma mit ihren dunklen Augen besah sich das Schauspiel mal für mal immer wieder gern. Wie konnte ein einzelnes Wesen nur so viel am Stück verspeisen? Letztlich ging es aus wie eh und je – sie stand am Abwaschbecken und er saß auf einem Stuhl und sah ihr zu, redete sogar mit ihr.
„Wo ist denn nun dieser ... Wolfwood hin?“ Die Verachtung in seiner Stimme ließ sich schwer überhören. Und in diesem einen Fall versuchte Bulma es auch gar nicht erst. Entschlossen warf sie Lappen und Schwamm ins Abwaschbecken – das ein bestätigendes ´Platsch` von sich gab – und stolzierte einmal quer durch die Küche – bis zu Vegeta, um genau zu sein. Ihr Ziel erreicht, beugte sie sich mit einem siegessicheren Grinsen vor und sah lange Zeit in zwei dunkle Augen. Vegeta wich zurück. Diese Frau wurde ihm mehr und mehr ungeheuerlich. „Wa-was ...“
„Rede nicht so über Nicholas!“
Ein einziger Satz ... eine Wahnsinnswirkung. Bulma lächelte nach wie vor – Vegeta nicht, nein. Wer war jetzt gleich Nicholas und wie sollte er nicht reden? Hinter seiner Stirn begann es zu arbeiten. Sehr zu Bulma’s Erstaunen <i>(A/E: Wie würde Yuko jetzt sagen? Welch böses Klischee!)</i> kam sogar etwas Sinnvolles dabei heraus. Eine Frage.
„Magst du diesen Kerl?“
„Ich liebe ihn!“
Wieder einmal senkte sich eine tiefe Stille über die für gewöhnlich so geschäftige Küche. 5 Sekunden verstrichen. 1 schwarzes Augenpaar starrte Bulma unverwandt an. Und schließlich konnte sie sich ein Lachen nicht verkneifen. „Das war n Scherz!“, prustete sie. Keine Antwort. Stattdessen leises Flüstern an der Tür zum Wohnzimmer. Immer noch grinsend drehte sie sich um – und sah gerade noch, wie Torra-Ka ihren Mann nahezu gewaltsam aus dem Raum zerrte.
„Was willst du, Mann?“
„Ich kann dir sagen, wie wir den Dämon loswerden.“
„Wie schön, deswegen“, rasch riss er sich los, los von Torra-Ka und auch von dem Gedanken an Bulma’s strahlendes Gesicht, „musst du mich nicht hinter dir her ziehen!“
„Aber wollt Ihr es denn nicht wissen?“
Leicht genervt verschränkte der Prinz die Arme vor der Brust. Bescheuerte Frage.
„Fass ich als ´ja` auf, als dann ...“ Schwungvoll drehte Torra-Ka sich um.
<i>Flitsch!</i> Fast zeitgleich landete der erste von unzähligen roten Spritzern auf dem sanften Blau des Kampfanzugs.
<marquee behavior=alternate>+++ +++ C + U + T +++ +++</marquee>
Schräg einfallende, goldene Sonnenstrahlen ließen unscheinbare Staubpartikel aufblitzen, in den ersten Ecken entstanden die langen Schatten der Nacht. Irgendwo auf der Straße schimpften und krakeelten zwei Passanten herum, Hunde kläfften, Raben krähten und hie und da ließ sich das gutmütige Schnurren einer Katze vernehmen, die sich in der Sonne räkelte. In ein paar Minuten würde der Lebensstern der Erde wieder für 10 Stunden versinken – und die Westliche Hauptstadt den Klauen der Nacht überlassen. Sirrend sprangen die ersten Leuchtstofflampen an. Fahles Licht ergoss sich wie Milch über die graue Asphaltstraße. Die abendlichen Herbstnebel zogen auf.
Unterdessen ließ sich die CC nichts von dem trüben Wetter anmerken. Das beißende Zitronengelb stach nach wie vor jedem Passanten ins Auge, die riesenhaften Buchstaben trotzen Nacht und Nebel. Auch die zahlreichen Bewohner des halbrunden Gebäudes schienen sich nichts weiter aus Dunkelheit zu machen. Fröhlich pfeifend tapste der jüngste Spross der Familie Briefs durch die langen Gänge, bewaffnet mit einer Taschenlampe – falls die Sonne unerwartet früher unterging als gewöhnlich <i>(A/E: „Die Erde hat sich heute 0,00015446657 Sekunden schneller gedreht als gewöhnlich!“ – Natürlich ... es wurde früher dunkel. ... SAG MAL WIE BESCHEUERT BIST DU EIGENTLICH?! - ... „Wuääääh!“ – Oh ... oh, das war nicht so gemeint! Nicht weinen! Bist ne brave Muse! *Vegeto streichelt*)</i>. Die goldenen Strahlen ließen den violetten Schopf in manchen Schattierungen blau erscheinen. Der dunkle Schatten des Jungen hüpfte rhythmisch auf und ab. Nach einer Weile des ziellosen Umherirren entschloss sich der 8-jährige schließlich, den nächsten Fernseher anzusteuern. Ein rascher Blick zur nächsten Uhr bestätigte seinen Verdacht – entweder er legte jetzt einen mächtigen Zahn zu, oder er würde seine Lieblingssendung tatsächlich verpassen. Einen Moment später legte sich geräuschlos der Staub – der Gang war leer.
>Im Wohnzimmer läuft der Fernseher?<
Verwundert legte Trunks den Kopf schief. Wie jetzt? Praktisch nahmen seine Eltern die nette Flimmerkiste immer erst nach 8 abends in Beschlag. Wieso jetzt schon halb Sieben? Auf Zehenspitzen schlich er näher an die Tür heran. Die Messing-Klinke blitzte, das unverkennbare Geräusch eines laufenden Fernseher drang aus dem Zimmer. Neugierig lugte er in den großen Raum. Alles wie immer. Die dunkle mit Fleece bezogene Couch stand wie eh und je mitten im Raum, die beigefarbene Schrankwand lachte den Türsteher <i>(A/E: Also der, der da gerade in der Tür steht, mein ich! *blush*)</i> an, die türkisfarbene Vase auf dem niedrigen Glastisch spiegelte sich klar im Kristall. Ordinär wie ein Regenwurm. Dennoch stimmte irgendetwas nicht. Gewissenhaft sah Trunks sich um, sog die Luft ein. Hm ... komisch ... ein seltsamer Geruch hing im Raum. Etwas, das ihn stark an die Grillabende im Hochsommer erinnerte. Fast unmerklich zogen sich seine Brauen zusammen, während er aufmerksam durch das große Zimmer schlurfte. Abgesehen von dem vor sich hin dieselnden Fernseher unterbrach kein Laut die ansonsten perfekte Stille.
„Hm ...“ Er blieb stehen. Jetzt hatte er das ganze Zimmer einmal der Wand entlang eingekreist und ... nichts gefunden. Zweifelnd drehte er sich um.
Schlagartig war ihm klar, warum ihm dieses Zimmer von der ersten Sekunde an so ungeheuerlich schien,