Fanfic: walking on the water (I + II + III)

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Manche lasen Mangas, manche aßen oder zeichneten. Hä? Ranma schob mir einen Zettel zu… Sollte ich ihn annehmen? Was sollte das?

Er bedeutete mir, ihn nun endlich zu nehmen und nicht erst Frau Fujitakas Aufmerksamkeit zu erregen. Dann ging’s schnell. Jemand kam, es war Shiro, wollte den Zettel ansehen. Ranma ließ sich das natürlich nicht gefallen. Ein kleiner Kampf brach aus, den Ranma natürlich gewann. Nun erteilte Frau Fujitaka den beiden eine Strafarbeit… Tja, und ich hatte einen abgerissenen Zettel in der Hand. Als ich sah, was darauf stand, hätte ich Ranma erst eine runterhauen können… Doch dann… Ein eisiges Frösteln durchfuhr mich.

Denn auf dem Zettel stand

Keiner liebt dich

Ich war sozusagen in einem… Sagen wir mal hypnotisierten Zustand. Ich starrte nach vorne, hielt den Zettel fest in meinen Händen und wäre beinahe ohnmächtig geworden, wäre da nicht Frau Fujitaka neben mir aufgetaucht.

„Akane? Geht es dir nicht gut?“ Sie hätte mich wahrscheinlich die Klasse putzen lassen (Ja, streng war sie auch ein bisschen!), wäre ich nicht ihre Lieblingsschülerin gewesen. Na ja, der Respekt beruht eben manchmal auch auf Gegenseitigkeit.

„E-Es ist okay…“, log ich. Warum wurde mir so schwindelig…?

„Das glaube ich aber nicht… Was ist los, Akane?“, fragte Frau Fujitaka. Frau, ich wusste es nicht!!

„Ähem… Alles okay“, meinte ich nur noch und kippte um.



Als ich wieder aufwachte, war alles stockdunkel. Ich tastete um mich herum und erfühlte, dass ich wohl in meinem Zimmer sein musste… Da ich sah, das nur die Vorhänge zugezogen waren, musste es mitten in der Nacht sein.

Also versuchte ich wieder einzuschlafen. Doch nun fiel mir wieder der Zettel ein… Ich musste Ranma am nächsten Morgen unbedingt fragen! Ob er es ernst gemeint hat, oder ob es nur ein Scherz war…

KEINER LIEBT DICH

Eine einzelne Träne lief mir meine rechte Wange hinunter. Wenn es stimmte… Wenn er es ernst meinte… Was sollte ich bloß tun…? Am besten gar nichts. Oder doch. Ich musste ihn wirklich fragen. Ich hatte ihn in letzter Zeit so… <i>lieb</i>. Ich weiß auch nicht. Vielleicht hatte ich mich in ihn verliebt… Nein, das glaubte ich nicht. Vielleicht war ich kurz davor. Oh, Gott! Aber nun… Musste ich versuchen zu schlafen.



Und so wachte ich an einem nebeligen Sonntagmorgen auf. Puh, die Nacht hatte ich überlebt. Ich zog schnell eine lange Leggins und einen leichten Pullover an und ging ein bisschen joggen. Das Wetter an diesem Tag war so wie meine Stimmung. Trüb. Einfach nur trüb. So.

Ich lief ein bisschen in Richtung Chiba-Park. Es war einfach schön, an diesem Morgen in den hübschesten Park Tokyos zu gehen und dort zu sein. Aber ich wusste nicht, was ich dort eigentlich wollte. Außer joggen.

Vielleicht wollte ich den Duft der Kirschblüten im Frühjahr in meine Nasenflügel strömen lassen.

Vielleicht wollte ich den Enten auf den Teichen zuschauen, ihnen vielleicht etwas Brot geben.

Vielleicht wollte ich auch den Tau von den grünen Blättern auf meinen Finger tropfen lassen.

Doch was ich in diesem Moment wirklich wollte, das war auf dem Wasser laufen. Ich weiß, es hört sich komisch an, doch in diesem Moment wollte ich wirklich zu dem Teich wenige Meter vor mir, mich auf die Wasseroberfläche stellen und darauf laufen. So verrückt es auch klingt.

Ich glaube, ich wollte etwas Außergewöhnliches sein. Etwas, was die Anderen nicht waren, nicht sind und auch nie sein können. Doch ich war normal. So normal wie das Wasser. Das kalte, klare Wasser, das für uns doch ein Lebenselixier ist. Und doch ist es normal. Dann kann etwas wichtiges… auch normal sein? Wir brauchen Luft, die wir atmen, wir brauchen Wasser, das wir trinken, wir brauchen Mais oder Reis, den wir essen… Aber alles ist normal. Man würde sich nicht wundern, über ein Reiskorn in seiner Reisschale. Und doch wundert man sich, wenn man ein Reiskorn unter seiner Matratze findet… Eigentlich… ist die Welt <i>nicht</i> normal. Für uns, ja… Doch, wenn es wirklich Außerirdische gibt, dann ist die Erde für sie auch nicht normal. Wir Menschen haben uns dran gewöhnt. An alles, was wir brauchen, um zu leben und unsere Lebensgefährten, die Tiere, die Pflanzen, die Natur. Aber für Wesen aus anderen Welten mag das alles vollkommen fremd sein.

Doch es wäre möglich, dass diese Wesen auf Wasser laufen könnten… Das wäre für sie normal. Und für uns wäre es eben nicht normal. Und genau das wollte ich nun. Ich tat es nicht, doch ich stellte es mir vor… Wie ich langsam, ganz langsam einen Fuß vor den anderen setzte und mich frei und wohl fühlte. Frei wie ein Vogel, der seine Flügel ausbreitet und dem Horizont entgegen fliegt… Ich lief auf Flüssen entlang, ich kam zu großen Seen, und schließlich war ich auf dem Meer. Es war wunderschön…! Wie die Möwen kreischten, die Sonne strahlte und die Wellen gegen die Klippen schlugen. Ich wollte weiter hinaus. Viel, viel weiter. Ich lief und lief. Alles war ruhig, warm und schön. Doch dann kam ein Sturm auf. Es wurden immer mehr schwarze Wolken, bis der Himmel ganz von ihnen bedeckt war. Das Meer wurde rau und die Wellen peitschten nun richtig. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Ich wollte weg, wollte nach Hause, doch ich wusste nicht mehr, woher ich gekommen war. Alles um mich begann sich zu drehen, mir wurde schwindelig… Und dann stürzte ich in die Fluten.



Ih, war das nass! Hm? Ein Frosch saß auf meiner Schulter… Nun wusste ich, was geschehen war. Ich hatte so vor mich hin geträumt, und da hatte ich versucht, auf das Wasser zu gehen. Aber so ist es: Ich fiel in den Teich. Mist. Jetzt war ich völlig durchnässt und bekam höchstwahrscheinlich eine Erkältung.

Nun wurde mir erst klar, wie lange ich am Teich geträumt hatte. Der Nebel war verschwunden, die Sonne schien kräftig und es versprach ein schöner Tag zu werden. Aber nicht für mich.



Als ich wieder zu Hause ankam, versuchte ich mich unauffällig am Wohnzimmer vorbei zu schleichen. Doch vergeblich. Ranma sah mich und kam auf mich zu. Er sah besorgt aus… Ach, Quatsch, das bildete ich mir bloß ein, oder?

„Akane! Wo warst du denn nur, du dumme Kuh? Außerdem bist du ganz durchnässt!“, fauchte er. Nee. Ich hatte mich geirrt. Er machte sich ganz und gar keine Sorgen um mich. Blödmann.

Ich streckte ihm nur die Zunge heraus, er machte ein betretenes Gesicht und ich ging ins Badezimmer, um ein heißes Bad zu nehmen.



Als ich da so in der warmen Badewanne lag und nachdachte, wäre ich beinahe eingenickt. Hätte nicht… <i>irgendjemand</i> die Schiebetür aufgeschoben. Ich schreckte auf und erblickte…

…Ranma.

Eigentlich wollte ich brüllen, mit dem Waschbecken nach ihm schlagen, doch ich war wie gelähmt und meine Kehle wie zugeschnürt. Ich saß einfach da, so in der Badewanne, ganz nackt und stehe einem fast nackten Mann gegenüber. Oh, nein! Was für eine peinliche Situation! Warum, verflixt und zugenäht, konnte ich mich bloß nicht rühren?!

Dann machte Ranma den ersten Schritt. Er drehte sich mit hochrotem Kopf um und murmelte: „Entschuldige, bitte.“ Entschuldige bitte. Entschuldige bitte. Entschuldige bitte!? Was sollte das?

„Äh, ich… Ich wusste nicht, dass du immer noch im Bad bist“, fuhr er fort. Ich sagte immer noch nichts. Am liebsten hätte ich gesagt „Dann hau doch endlich ab und geh ins Badehaus!“, doch das konnte ich nicht.

Ranma wollte die Tür zuschieben. Doch als ich sagte „Bleib bitte hier!“, hielt er inne. Was hatte ich da denn gesagt?? War ich IRRE?

„W-Was…?“, machte Ranma. Ja, W-Was.

„Ähm… Ich wollte…“, fing ich an, doch ich wurde von Ranma unterbrochen.

„Du willst wissen…“, meinte er. „…warum du heute Morgen in deinem Bett aufgewacht bist und… weil du dich an nichts mehr sonst erinnern kannst? Na ja… Du bist gestern... in der Schule einfach umgekippt. Da hab ich dich nach Hause getragen… Ähm… Sei mir nicht böse, okay?“ Nicht böse sein? Nicht böse sein?! Doch! Ich war gewaltig böse!! Oder doch nicht…?

„Ähm… Danke.“ Was sagte ich da?! „Doch… Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du das… was gestern auf diesem Zettel stand… auch ernst meintest…?“

Stille.

Ranma hatte sich noch immer abgewandt, und doch sah ich das Entsetzen auf seinem Gesicht.

„Todernst“, sagte er noch, ehe er das Badezimmer verließ.

Nun fing ich wirklich an zu heulen. Ich wusste es ja auch nicht, aber ich war einfach traurig. Nicht wegen der Sache selbst, sondern eher, weil ich auf etwas gehofft habe, was dann nicht eingetroffen war. Etwas WICHTIGES.



So ging ich frisch gebadet in mein Zimmer. Ich legte mich erst einmal auf mein Bett. Nun wollte ich wirklich schlafen. Und ehe ich mich´s versah, war ich auch schon eingeschlafen.



Ich wachte spät in der Nacht auf. Im Halbschlaf hatte ich mitbekommen, wie mich Kasumi fragte, ob ich etwas essen wolle. Ich hatte nein gesagt. Wie dumm ich doch gewesen war! Ich hatte Riesenhunger. Also ging ich hinunter in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Ah! Wie lieb Kasumi doch war! Sie hatte mir etwas vom Abendessen übrig gelassen. Au ja! Da machte ich mich nun ran.



Das war lecker gewesen! Die Kabeljauröllchen mit Garnelen hatten mir besonders gemundet. Ach, Kasumi war einfach eine großartige Köchin. Dann hörte ich Schritte. Zuerst erschrak ich, doch dann beruhigte ich mich schnell wieder. Aber als Ranma in die Küche kam, wäre ich beinahe vom Stuhl gefallen.

„W-Was machst du hier mitten in der Nacht?!“, fragte ich.

„Das gleiche wollte ich dich gerade fragen. Aber
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