Fanfic: ATHRAVAN 01-Teil1
atmete schwer.
„Yuika? Was machst du in Nerima?“
„Baka! Das hier ist nicht Nerima! Wir sind in Deutschland!“
„Nerima? Von was redest du da?“
Er hatte schon vergessen, worum es in seinem Traum ging.
Yuika hmpfte und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Er hatte schließlich
mit diesem ganzen Nerima Mist angefangen.
„Mum hat gesagt, Frühstück ist gleich fertig. Ich soll dich nur aufwecken.“
Dann lachte sie.
„Du bist ja total verschwitzt. Hast du gestern Nacht wieder unanständige
Filme im Fernsehen geguckt? Also was würde Mum nur dazu sagen?“
Kenji wurde rot wie eine Tomate. Teilweise aus Ärger, andererseits aus
Verlegenheit. „D-das würde ich n-nie m-machen, und das weißt du!“, stotterte
er zusammen.
Wieder lachte Yuika. „Sicher Brüderchen, sicher.“
„RAUS AUS MEINEM ZIMMER!“
Bevor sie komplett aus dem Zimmer verschwand grinste Yuika ihn noch einmal
an.
„Ich seh’ dich beim Frühstück, HENTAI!“
Kenji schnaubte. Große Schwestern waren wirklich eine Pest. Ganz besonders
die mit den braunen Haaren, und den für sie viel zu hübschen Gesichtern.
Trotzdem musste er unweigerlich lächeln.
„Das kriegst du wieder!HAHAHAHA!“
Das diabolische Lachen war in der Nachbarschaft bekannt und gefürchtet.
Herrn Stark, dem Nachbarn der Mesh Familie lief es kalt den Rücken runter.
Einer der Geschwister hatte den anderen geärgert. Jedesmal folgte darauf
dieses Lachen.
Es verhieß nichts gutes…...
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Ein noch ziemlich verschlafen aussehender Kenji stieg in Shorts und
T-Shirt, denselben Sachen in denen er geschlafen hatte die Treppe hinunter.
Seine Haare waren zerzaust, er gähnte und kratzte sich am Bauch.
Seine Mutter, war wie jeden Tag schon eifrig dabei das Frühstück
vorzubereiten. Ihr kurzes, schwarzes Haar glänzte im Morgenlicht, das durch
das Fenster schien.
Yuika deckte gerade den Tisch.
Mutter: (lächelt)“ Ohayio gozaimazu, Kenji!“
Der Mesh Haushalt war der einer deutschen Familie, aber dabei mit
japanischen Elementen. Die Begrüßungen und die Tatsache, dass beide Kinder
fließend Japanisch konnten war ein Beweis dafür.
Yuika: (grinsend) „Ohayio, Hentai.“
Kenji starrte Yuika an, als ob er versuchen würde, mit seinem bloßen Blick
ein Loch durch ihren Kopf zu brennen…
Nichts passierte. Er seufzte. Einen Versuch war es wert gewesen.
Kenji: „Morgen Mum. Morgen Nervensäge.“
Seine Mutter lächelte. Es war fast süß, wie oft sich die beiden stritten.
Obwohl sie dabei niemals handgreiflich wurden, waren einige ihrer „kleinen
Witze“ etwas übertrieben, wie z.B. die Sache mit dem Rasenmäher, oder der
kleine Feuerunfall, oder…
In diesem Moment konnte ein lautes Geräusch von nebenan gehört werden. Drei
Augenpaare richteten sich in die Richtung des Wohnzimmer, ein Paar gefüllt
mit Neugier, die anderen zwei mit Nervosität. Yuika und ihre Mutter
schluckten unmerklich.
Kenji war der erste, der ins Wohnzimmer trat. Beim Eintreten machte er ein
glückliches Gesicht.
Er zeigte auf die in der Mitte des Zimmers zusammengebrochenen Stücke des
ehemaligen Wohnzimmertisches.
Wäre der sogenannte „sweatdrop“ in der realen Welt möglich gewesen, hätten
die zwei Frauen jetzt je einen von etwa einem halben Meter Durchmesser am
Hinterkopf.
Kenji: (glücklich) „Seht ihr das? Der Wohnzimmertisch ist kaputt. Das
heißt, ich kann ihn wieder zusammenbauen. Ich mach’ mich gleich an die
Arbeit.“
Yuika: <Verdammt, Yuika, denk’ dir was aus. Wenn er seine Hände an die
Überreste des Tisches bekommt, brrhh……daran will ich gar nicht erst
denken! Denk’ nach, denk’ nach! Ich hab’s!>
„Um, Kenji, d-das ist eine g-gute I-Idee...“
Nun haben Frauen bis zu einem gewissen Grade telephatische Fähigkeiten.
Diese Nachrichten können jedoch nur von anderen Frauen verstanden werden.
Männer sind entweder zu blöd, können nicht, oder wollen diese gar nicht erst
verstehen (wobei jedes männliche Wesen wohl das letztere behaupten wird!).
In diesem Moment waren diese Fähigkeiten der beiden Frauen auf Hochtouren.
Mutter:
<Bist-du-jetzt-völlig-verrückt-geworden?-Du-weißt-was-passieren-wird!>
Yuika antwortete mit einem ich-weiß-schon-was-ich-tue-Blick, fügte aber noch
kurz hinzu: Hoffe-ich-jedenfalls….
Kenji kannte diesen Starr-Wettbewerb nur allzu gut. Er wurde immer dann
eingesetzt, wenn ein Mann die Gedanken der anwesenden Frauen nicht
mitbekommen sollte.
Er starrte seine Schwester weiter an, verschränkte seine Arme über der Brust
und tappte seinen Fuß ungeduldig immer wieder auf den Boden. Er wollte
endlich mit der Arbeit beginnen.
„Was ist denn noch?“
Yuika klärte ihre Stimme. „Wie ich sagte, eine sehr g-gute Idee...“
Ihr rechtes Augenlid zuckte.
„Aber wir haben kein……..Holz, genau, wir haben kein Holz mehr. Du müsstest
also zum Handwerksgeschäft laufen und neue kaufen…..“
Das würde ihr und ihrer Mutter hoffentlich genug Zeit verschaffen. Sie
schaute ihn weiter nervös an.
Kenji sah sie skeptisch an. Yuika schien unter seinem Blick zu schrumpfen.
Dann zuckte er seine Schultern. „Okay.“
Zu sagen, die Mesh-Frauen waren erleichtert, wäre eine Untertreibung
gewesen.
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Fünf Minuten später.....
Kenji, nun völlig mit einer Jeans und einem Pullover bekleidet, stand vor
dem Eingang des Mesh Hauses. Seine Mutter und Schwester waren ebenfalls
draußen.
Yuika: „Lass dir ruhig viel Zeit.“ <So viel wie möglich!>
Kenji: „Keine Angst, ich werde danach eh noch ein paar andere Geschäfte
besuchen. Vielleicht statte ich sogar Viktor einen Besuch ab.
Mutter: (lächelt und umarmt ihn) „Hab’ Spaß, mein Schatz!“
Kenji, dem es nicht gefiel, der Umarmung seiner Mutter und dem breiten
Grinsen seiner Schwester ausgesetzt zu sein, löste sich aus ihren Armen.
Yuika: (lächelnd): „Ja, viel Spaß, Süßer!“
Um ihre Hänselei noch etwas nachzuhelfen, gab sie ihm einen Kuss auf die
Wange. Kenji errötete leicht. Yuika lachte. Kenji war manchmal soooo
leicht zu necken.
Bevor beide auch nur etwas Weiteres sagen konnten, war Kenji schon mit
einem „Tschüß“ um die Straßenecke verschwunden, nicht jedoch bevor er den
beiden noch einmal zuwinkte. Mutter und Tochter winkten lächelnd zurück.
Dann wandten sie sich einander zu.
Mutter: „Meinst du nicht, es war etwas zu extrem, ihn einfach so
wegzuschicken?“
Yuika: „Extrem? EXTREM!? Du weißt, was er mit dem kaputten Regal in der
Garage gemacht hat! Wir mussten die Feuerwehr rufen!“
Mutter: (seufzt) „Ja, du hast ja recht. Komm, lass uns den Tisch reparieren,
BEVOR er zurückkommt, und wir ein neues Haus brauchen.
Yuika lachte. Ihre Mutter stimmte nach ein paar Sekunden mit ein. Nachdem
sie sich die Tränen aus den Augen gewischt hatten, gingen sie gemeinsam ins
Haus.
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Kenji winkte seiner Schwester und Mutter noch ein letztes Mal zu. Er musste
zugeben, Yuika sah im Morgenlicht wie ein Engel aus. Die langen, braunen
Haare, ihr Gesicht, die Haut……
Er schüttelte seinen Kopf. Die Schöhnheit lag in den Genen. Und da er so gut
aussah…
Während er um die Ecke bog, bemerkte er nicht die Gestalt, die grinsend aus
dem roten Portal in der dunklen Seitengasse stieg.
Seine Gedanken kreisten um Yuika.
Kenji sollte sie vielleicht nie wieder sehen.
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20 Minuten später, in einer Einkaufsspassage der Stadt……..
Kenji lief die Bücherregale entlang. Er war an dem Bücherladen
vorbeigekommen, und hatte sich eingebildet, seinen Freund Victor durch das
Schaufenster zu sehen.
Während er sich nach ihm umsah, kam er in die Kindersektion. Er schnaubte.
Manga hatten in diese Kategorie nichts zu suchen. In Japan, dem Land aus dem
seine Mutter ursprünglich kam, hatte man mehr Respekt davor. Wegen seiner
Mutter konnte er auch Japanisch. Er hatte selber zuhause eine
Mangakollektion, alle Bücher natürlich auf Japanisch, die deutschen
Übersetzungen waren schließlich grauenvoll.
Aus dem Augenwickel konnte er etwas sehen. Als er seinen Kopf in diese
Richtung drehte, merkte er, dass es ein Ranma ½ Manga war.
Kenji schüttelte den Kopf. Er hatte alle Bände vor einem Jahr bei einem
Besuch in Japan gelesen.
Nicht, das die Serie irgendetwas besonderes war…………
Kenji wurde durch eine Hand aus seinen Gedanken gerissen. Als er sich
umdrehte, schaute er in das grinsende Gesicht von Victor.
Victor: „Hey Kumpel, was machst du denn hier? Willst du ein neues
Gute-Nacht-Büchlein für dich kaufen?“
Kenji musste lächeln. Victor mochte es, einfach alles und jeden zu necken.
Dabei war im egal, was die Folgen waren. Blaue Augen, gebrochene Arme, er
nahm