Fanfic: ATHRAVAN 01-Teil3
ganzen Geschichte
verändern kann. Wie Personen und Handlungen davon beeinflusst werden können.
Wir merken es nicht einmal, während sich die Götter im Himmel ins Fäustchen
lachen über die kleinen dummen Sterblichen, die ihr Schicksal mit kleinen
Gesten oder Wörtern verändern.
Kouma kann ein Lied davon singen. Aber das erzähle ich euch ein anderes Mal.
Kenji war das alles egal.
„Sicher.“
Ryoga lächelte glücklich.
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Kenji wurde langsam aber sicher ziemlich frustriert.
Soweit hatte er mindestens zwanzig Leute mit Ryoga im Schlepptau befragt, ob
sie denn zwei Personen gesehen hätten, auf die die Beschreibung von den
Eltern des Kindes zutraf.
Und jedesmal kam nur die Antwort ‚nein’.
Der kleine Junge verwirrte Kenji ebenfalls. Er kannte seinen Namen nicht,
und der Sechsjährige hielt sich fast peinlich in der Nähe von Kenji auf,
als ob er glaubte, den nun-Erwachsenen jeden Moment zu verlieren. Er klebte
förmlich an Kenjis Beinen. Was sage ich da? Er klammerte sich an Kenjis
linkes Bein.
„Ähmm, könntest du das bitte unterlassen?“
Ryoga lief rot an. In seiner Angst, von seinem neuen Retter wieder getrennt
zu werden, hatte er sich wohl unbewusst an dessen Bein geheftet. Was gab es
für einen besseren Weg, jemanden nicht zu verlieren, als sich an dessen
Körper zu hängen?
„’Tschuldigung, Herr...?“
Kenji lachte. Hier war er, 14 Jahre alt, und ein kleines Kind nannte ihn
‚Herr’.
„Nenn mich einfach Kenji. Und wie heißt du, wenn man fragen darf?“
Ryoga verbeugte sich kurz, während Kenji belustigt zusah.
„Mein Name ist Ryoga. Hibiki Ryoga. Nett Sie...dich kennenzulernen.“
Kenji eben noch auf den Beinen, landete mit dem Gesicht zuerst auf dem
Boden.
Er hatte schon längst gemerkt, dass die Schwerkraft in Ranmas Welt ‚etwas’
anders funktioniert als in seiner eigenen.
Seine Beine zuckten leicht. Hier hatte er den zweiten der Ranma-Crew vor
sich!
Er rappelte sich jedoch wieder auf, diesmal mit einem Sweatdrop am
Hinterkopf.
„Du heißt Ryoga? Ryoga Hibiki? Der Junge, der noch nicht einmal seinen
eigenen Hintern findet? DER Ryoga?“
Ryogas Gesichtszüge verhärteten sich. Sicher, seine Familie hatte ein
kleines Problem mit Richtungen, aber das hieß nicht, dass jedem auf der
Straße erlaubt war, seine Eltern zu beleidigen! Wenn dieser Kerl nicht
gleich damit aufhörte...
„Man, kein Wunder, dass du deine Eltern verloren hast! Wie lange suchst du
sie schon? Stunden? Tage? Wochen? Vielleicht Monate? Sogar ganze Jahre?“
Es hatte überhaupt keinen Sinn einen Hibiki zu suchen, nachdem er um eine
Straßenecke verschwunden war. Durch irgendeine göttliche Macht, (davon hatte
er mit Loki schon genug abbekommen) verschwand der verlorene Junge sofort,
selbst wenn man nur Sekunden später um die selbe Ecke schaute.
Aber er tauchte immer dann auf, wenn man ihn besonders brauchte oder die
Situation so unangebracht war, dass man sich denkt:
„Hey, die Idioten da drüben schlagen sich eh schon die Schädel ein! Was
macht schon einer mehr oder weniger?“
<Kouma> Öhmm, Kenji...
<Kenji> (lachend) Was ist, Kouma?
<Kouma> Zwei Sachen. Erstens: Wer ist dieser Junge und Zweitens: Was ist
sechs Jahre alt, wütend und wird uns gleich in den Arsch treten?
Kenji blinzelte kurz. Dann sah er auf den vor Wut zitternden Ryoga der
gerade dabei war, seinen Pulloverärmel hochzuschieben, was seine sowieso
schon süße Erscheinung noch niedlicher machte.
Jetzt wusste er die Antwort auf diese Fragen.
„Niemand sagt sowas über meine Familie! NIEMAND!“
Der Jusenkyo-Verfluchte schluckte. Sicher, das war Ryoga den er da vor sich
hatte, aber ein kleiner Junge konnte ihm nichts anhaben! Nicht wahr? Er war
schließlich siebzehn Jahre alt und hatte drei Wochen unter dem grausamsten
Martial Arts Großmeister der ganzen Welt trainiert. Ihm würde nichts
geschehen? Nicht wahr? NICHT WAHR!?
*kick*
„AUTSCH!!!! Du mieser kleiner…“
Kenji hielt sich das schmerzende Knie, gegen das Ryoga getreten hatte,
während er auf einem Bein auf der Stelle hüpfte und diesen böse anblickte,
welcher aber nur zufrieden zurückgrinste.
„Ich sollte dich…“
Ryoga konterte wieder mit den Puppy-Dog-Eyes.
Kenji schrumpfte in sich zusammen.
<Kouma> Hahahaha! Der Junge hat dich um den kleinen Finger gewickelt!
<Kenji> Ich will dich mal diesen Augen widerstehen sehen!
<Kouma> Wie du willst…
Kenji war geschockt, als er plötzlich völlige Kontrolle über seinen Körper
verlor. Er konnte alles sehen, hören und fühlen wie zuvor, es war nur, als
ob jemand anders seine Bewegungen steuerte.
Umso überraschter war er, als er anfing zu sprechen, ohne es eigentlich zu
wollen.
„Hey, Kleiner! Hör schon auf! Der Trick klappt nicht mehr!“
Ryoga blinzelte kurz, dann nahm sein Gesicht einen entschlossenen Ausdruck
an. Er würde diesen Kampf nicht verlieren. Er würde dieses Duell um jeden
Preis gewinnen!
<Zeit für Runde zwei. Puppy Dog-Eyes-Tear-Drop-Attack!>
Kouma schrak zurück, als er Tränen in Ryogas Augen sah. Er floh sofort in
Kenjis Unterbewusstsein.
<Kenji> Ein echter Mann, huh?
<Kouma> .....Halt die Klappe! Ich bin hier der bessere Mann, da ich bei
einem kleinen Kind keinen Akt von Gewalt anwende, ganz anders als andere
unreife Personen...
Kenji blinzelte. Dann fluchte er. Kouma hatte seine eigene Beleidigung
gerade auf ihn zurückgeworfen. Dieser miese...Ach, was soll’s!
„Ok, ok! Es tut mir ja leid! Es tut mir leid! Komm’ jetzt! Wir müssen deine
Eltern finden.“
Nach einem Blinzeln waren zu Kenjis Erstaunen Ryogas Tränen völlig
verschwunden und er nickte.
„Lass uns losgehen!“
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Ein kleiner Jahrmarkt wurde vorbereitet.
Das bemerkten Kenji und Ryoga auf dem Weg durch das Dorf.
Die Sonne ging schon hinter den Bergen unter, nur die Straßenlampen, die
extra für das Fest aufgestellte Beleuchtung und den die letzten
Sonnenstrahlen erzeugten Beleuchtung.
Kenji hatte die Hand des kleinen Jungen ergriffen, um ihn nicht wieder zu
verlieren. Ryoga schien das überhaupt nicht zu stören, er war sogar
glücklich darüber.
Sie stoppten kurz, um sich einmal umzugucken. Die beiden (einer davon
ehemals) Jungen standen in einer Gasse, die von beiden Seiten mit Spiel-und
Essensständen bevölkert war. Viele Verkäufer schrien laut und priesen ihre
Ware, um das Geschäft voranzutreieben, während Leute vergnügt und laut
redend durch die Gasse gingen. In der Entfernung konnte leise Feiermusik
gehört werden.
Von Ryogas Eltern keine Spur.
„Vielleicht sollten wir woanders suchen.“ Der Bandana-Junge blickte mit
fragenden Augen zu seinem Helfer auf.
„Ich...“
Kenji wurde unterbrochen, als plötzlich ein paar Kinder lauthauls schreind
und mit glücklichen Gesichtern vorbeirannten, mit Wasserpistolen in den
Händen. Sie verschwanden wieder um die Ecke, nicht bevor aber eines davon
Kenji mit seiner Pistole abspritzen konnte.
Komischerweise war das Wasser warm.
Vor Ryogas erstaunten und verängstlichten Augen schrumpfte Kenjis Figur
zusammen.
Kenji selber stand still da, sich wundernd, warum ihm seine Sachen auf
einmal zu groß waren.
<Was zum…? Ach ja! Der Fluch! Kouma? Kouma!?>
Keine Antwort.
Kenji stieß die Faust in die Luft.
„Kein Kouma! Kein Fluch! Kein...“
Er hörte auf, als er plötzlich bemerkte, dass Ryogas Hand in der seinen
fehlte.
„Ryoga? Ryoga wo bist du? Sag’ doch was!“
Eine leichte Panik überkam Kenji. Er hatte den verlorenen Jungen zwar erst
vor einer Stunde kennengelernt, aber er wuchs einem schnell ans Herz, soviel
war sicher.
*krach*
*klapper*
*schätter*
*klirr*
Kenji blickte in die Richtung der Scheppergeräusche.
Dort sah er Ryoga, der anscheinend mit dem Rücken in einen
Küchenhaushaltsstand hineingelaufen war und dabei ein paar Teetassen und
Teller umgestossen hatte.
„Kamisama sei Dank! Ich hatte schon gedacht, ich hätte dich verloren!“
Als er bemerkte, wie Ryoga seine Lippen bewegte, als ob er etwas sagen
wollte, aber nichts herauskam, machte es ‚Klick’ bei ihm.
„Uhm, warte, ich kann das erklären…“
Die Wahrheit aber war, er konnte es nicht. Wie erklärt man einen magischen
Fluch, der einen dazu bringt bei Kontakt mit kaltem und heißen Wasser seine
Gestalt zu verändern?
Ryogas war immernoch in einem Schockzustand. Es war doch nicht möglich, dass
Menschen einfach ihr Alter verändern konnten!
Moment mal! Seine