Fanfic: Warum nur immer du...?

und mich am Boden winden. Nicht ich der große Schülerdetektiv Shinichi Kudo. So kniff ich nur die Augen zusammen und hoffte, daß es niemand mitbekam. Nach fünf endlosen Minuten war es dann wieder vorbei.



Ich öffnete langsam die Augen und blickte mich um. Alles ging seinen gewohnten Gang. Niemand schien es bemerkt zu haben. Niemand außer Ran. Diese schaute mir besorgt in die Augen, sagte aber nichts. Ich lächelte sie an, aber ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht.



„Shinichi, wie lautet das Ergebnis der Aufgabe?“



Mißt, welches Ergebnis, von welcher Aufgabe denn? Durch meinen kleinen Anfall habe ich natürlich nichts vom Unterricht mitbekommen und konnte diese Aufgabe auch nicht verfolgen. Was mache ich denn nur?



Da landete ein kleiner weißer Zettel auf meinem Tisch. Herr Hamato, der mit dem Gesicht zur Tafel stand und auf meine Antwort wartet konnte diesen nicht sehen. Ich öffnete ihn und konnte eine Zahl erkennen.



„815,69“



Antwortete ich laut. Er nickte zufrieden und fuhr mit dem Unterricht fort. Ich selbst betrachtete die Schrift etwas genauer und stellte zu meiner Überraschung fest, daß es die von Ran war. Blitzartig drehte ich mich zu ihr um. Sie schaute allerdings bereits wieder nach vorne, aber ein angedeutetes Lächeln konnte ich ihre Lippen umspielen sehen. Warum hatte sie mir denn gerade eben geholfen? Schnell nahm ich meinen Füller und schrieb ein ‚Danke‘ unter die Lösung. Dann warf ich ihr den Zettel zurück auf ihren Tisch.



Sie öffnete ihn und schaute mich mit einem Lächeln im Gesicht an, als sie ihn gelesen hatte. Mir wurde sofort wieder warm ums Herz. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren und vielleicht hatte ich doch noch ein Chance bei ihr. Bitte lieber Gott, gebe das es so ist.



Den Rest des Schultages verbrachten wir wieder mit Schweigen, aber es war nicht so unangenehm wie die Tage zuvor. Gegen 14 Uhr ertönte die Schulglocke und beendete damit den schulischen Alltag. Gerade als ich mich dazu entschlossen hatte, Ran nach Hause zu begleiten, um mit ihr vielleicht doch noch mal in Ruhe über alles reden zu können, hörte ich wie sie Sonoko erklärte, daß nicht direkt nach Hause gehen würde, da sie erst noch für sich und ihren Vater den wöchentlichen Einkauf erledigen müßte. Dahin ging meine Chance.



Im nächsten Augenblick fragte mich dann auch schon Kim, ob ich mit auf den Fußballplatz kommen würde. Ohne länger darüber nachzudenken ging ich mit, da ich der Auffassung war, daß mir die Abwechslung gut tun würde. So verbrachte ich meinen Nachmittag auf dem Fußballplatz, bis mich nach drei Stunden die Energie verließ. Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und machte mich völlig ausgepowert auf den Heimweg.



Ich war gerade um die Ecke gebogen und hatte mein Haus und damit die erfrischende Dusche bereits in Reichweite, als sich erneut dieser stechende Schmerz in mir ausbreitete. Nicht jetzt. Bitte nicht jetzt. Nur noch ein paar Meter und ich wäre wenigstens in meinem Haus. Helfen könnte mir doch sowieso keiner. Kalter Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Mir wurde schwindelig und ich mußte mich an der Mauer, vor der ich stand abstützen. Langsam bewegte ich mich in gekrümmter Haltung auf das Hoftor zu. Zum Glück hatte ich es heute Morgen nicht abgeschlossen sondern nur zu gemacht.



Es kostete mich unglaubliche Mühe die schwere Eisentür aufzuschieben. Meine linke Hand suchte bereits nach dem Schlüssel in der Hosentasche. Da wurde mir plötzlich schwarz vor Augen und ich fiel auf die Knie. Einen Augenblick verharrte ich in dieser Position, dann nahm ich das letzte Fünkchen Kraft und richtete mich wieder halbwegs auf, um mich weiter in Richtung Haustür zu kämpfen.



Mit letzter Energie erreichte ich sie. Kaum daß ich sie aufgeschlossen hatte war es vorbei. Der Schmerz hatte die Überhand und ich mußte einen Aufschrie unterdrücken, um nicht die ganze Nachbarschaft auf mich aufmerksam zu machen. Meine Umwelt nahm ich nur noch schemenhaft war. Hinter mir konnte ich schnelle Schritte hören, aber ich war zu schwach, um mich in die Richtung aus der sie kamen umzudrehen. Dann war es soweit. Ich fiel nach vorne über und wäre mit Sicherheit auf die harten Fliesen gefallen, hätte mich nicht jemand noch im letzten Moment festgehalten. Dann wurde das Bild schwarz und ich brach endgültig zusammen.



Vorsichtig öffnete ich wieder meine Augen. Wo bin ich denn und was ist passiert? Ach ja, ich bin ja vor meiner Haustür zusammen gebrochen. Allen Anscheins nach befinde ich mich im Wohnzimmer. Irgend jemand hat mir einen kalten Lappen auf die Stirn gelegt und mich mit einer Decke zugedeckt.



Als sich dann der Schleier vor meinen Augen zu lichten begann, konnte ich erkennen, daß jemand auch Tee gemacht hatte. Ich wollte mich gerade nach der Tasse ausstrecken um einen Schluck zu trinken, als mich ein stechender Schmerz durchfuhr. Der Anfall war also noch nicht ganz vorbei, oder er war so schlimm gewesen, daß ich daran noch eine Weile zu knabbern hatte. Ich mußte es ja auch gleich übertreiben und Fußball spielen gehen, das hatte ich nun davon.



Was mich aber im Moment mehr beschäftigte war die Frage, wie ich hierher gekommen war. Dann vernahm ich eine Stimme und lauschte angestrengt dem Gespräch, das sich ganz in meiner Nähe abspielte.



„So, ich werde dann mal wieder rüber gehen, du brauchst mich doch nicht mehr oder?“



„Nein, ich denke, ich werde jetzt alleine klar kommen, nochmals danke, daß sie mir geholfen haben, alleine hätte ich ihn nicht so einfach auf das Sofa bekommen.“



Diese Stimme, ist das nicht Ran?! Wenn ich doch nur meinen Kopf drehen könnte, um zu sehen was da los ist. Sie scheint sich mit dem Professor zu unterhalten. War sie es, die mich festgehalten hat?



„Also, dann mach’s mal gut Ran und kümmere dich um unseren Meisterdetektiv.“



„Werde ich machen. Sagen sie mal Professor, hat er solche Anfälle öfter?“



„Warum fragst du?“



„Naja, heute in der Schule hat er auch die Augen so zusammen gekniffen und ich konnte sein schmerzverzerrtes Gesicht sehen.“



„Mach dir keine Sorgen Ran und schau nicht so ernst. Er wird noch eine Zeitlang mit diesen Anfällen leben müssen. Immerhin ist sein Körper innerhalb kürzester Zeit erst geschrumpft und dann wieder rapide gewachsen. Das sind nun die Nebenwirkungen.“



„Kann man denn nichts dagegen machen?“



„Leider nein, er wird sie einfach aushalten müssen.“



„Armer Shinichi, hoffentlich hat er es bald hinter sich.“



„Er schafft das schon. Also dann, ich bin nebenan, falls du mich brauchst.“



„Auf wiedersehen Professor.“



„Auf wiedersehen Ran und grüß mir Shinichi, wenn er aufwacht.“



„Mach ich.“



Das nächste, was ich hörte, war die zufallende Haustür und dann Schritte, die sich mir näherten. Dann erschien Ran in meinem Blickfeld. Sie setzte sich mir gegenüber auf den Sessel und schaute mich an. Als sie erkannte, daß ich wach bin schenkte sie mir ein Lächeln. Ja sie lächelte mich an. Bis gestern hat sie noch nicht einmal mit mir gesprochen und nun sitzt sie mir gegenüber, kaum zu glauben.



„Na, bist du endlich aufgewacht?“



Ich versuchte zu nicken, verzog aber gleich darauf wieder das Gesicht. Irgendwie schien mir jede Bewegung Schmerzen zu bereiten.



„Versuch erst gar nicht dich großartig zu bewegen. Der Professor meinte, du müßte noch eine Weile still liegen bleiben, bevor du dich wieder schmerzfrei bewegen könntest, der Anfall war ziemlich schlimm, also sei brav.“



Sie lachte wieder. Ich konnte mir ein schmunzeln auch nicht verkneifen, doch dann wurde ich wieder ernst.



„Was genau ist denn passiert? Ich kann mich nur noch daran erinnern, daß mir plötzlich wieder schwarz vor Augen wurde und mich dann jemand festgehalten hat, bevor ich auf die Fliesen fallen konnte. Das nächste, was ich weiß ist, das ich hier auf dem Sofa aufgewacht bin.“



Sie schaute mich ernst an, doch dann setzte sie sich zu mir auf das Sofa und fing an zu erzählen.



„Ich bin gerade auf dem Nachhauseweg von meinem wöchentlichen Einkauf gewesen, da hab ich dich etwa 100 Meter vor mir laufen sehen. Erst hab ich langsam gemacht, weil ich dir eigentlich nicht über den Weg laufen wollte, immerhin war ich noch ziemlich sauer auf dich. Doch dann hast du plötzlich angefangen dich zu krümmen und an der Mauer abzustützen. Da hab ich meine Schritte beschleunigt und dich gerufen, du hast aber nicht geantwortet. Danach bist du in euren Hof eingebogen. Ich fing an zu rennen und wie sich herausstellte keinen Moment zu früh. Gerade als ich eurer Grundstück erreicht hatte bist du an der Haustür zusammengebrochen. Im letzten Moment konnte ich dich noch vor dem Sturz bewahren. Zum Glück kam dann der Professor und hat mir geholfen dich ins Wohnzimmer zu tragen, denn alleine hätte ich das vermutlich nicht geschafft.“



Sie senkte den Kopf. Ich selbst kam mir ziemlich doof vor. Nicht weil ich diese Anfälle hatte, dafür konnte ich nichts. Nein, der wahre Grund war, das ich ihr schon genug Kummer bereitet hatte und eigentlich nicht wollte, daß sie das miterleben mußte. Andererseits war ich froh, daß sie hier war und ich nicht alleine in diesem Haus mit meinem Schmerz war.



„Ran, es tut mir leid. Ich wollte dir nicht unnötig mehr Kummer machen, es tut mir wirklich leid.“



Sie schaute mich. Dann griff sie nach meiner Hand.



„Das
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