Fanfic: Berührungen ½ [5] ---RANMA ---

Chapter: Berührungen ½ [5] ---RANMA ---

FROHE OSTERN liebe Ranma-Fans! *verteilt Schokieier an alle freundlichen Leser und extra Eier an die, die so süß kommentieren*



Erstmal wollte ich etwas klarstellen, dass im letzten Kapitel etwas untergegangen ist. 1. Berührungen ½ ist mein eigener FF, lediglich Missing You habe ich übersetzt. 2. Akane fährt nicht 2, sondern 5 Stunden Zug. *seufz* Konnte es nicht mehr ändern... Ansonsten DANKE an den User, der mir die Info mit den Bugs gegeben hat. Echt ärgerlich... *grummel* Aber was rede ich hier lange herum?



Oh eines noch, ja Akane scheint etwas mies zu sein. Aber sie ist ein unschuldiges junges Mädchen ohne jeder Erfahrung mit Jungs. Wie man dem letzten Teil entnehmen konnte, fühlt sie sich unsicher, wenn es um Liebesangelegenheit geht, da ihre Mutter sie nie darüber aufgeklärt hatte. Daher fühlt sie sich sehr unwohl und etwas schmutzig durch ihre Träume und in dem Glauben, Ranma könne sie nicht ausstehen, gerät sie in unendlich tiefe Verlegenheit, wenn seine Anwesenheit sie an ihre Träume erinnert. Hoffe das wurde so weit klar. ^^;;



Yoshi iku wa yo!







V: Partial Mayhem



Ranma blinzelte. Die rötlichen, lauen Strahlen der Abendsonne kribbelten leicht in seiner Nase. Etwas war anders als sonst, wenn er aufwachte. Der Boden war härter und sehr uneben und... klumpig? Anstatt des Dufts von Kasumis leckerem Frühstück, füllte sich seine Nase mit erdiger, feuchter Luft. Es roch nach Holz, nassem Holz und alten Pilzen.

Langsam öffnete er die Augen. Erschrocken sprang er plötzlich auf. „WAS ZUR...?“ setzte er erregt an, hielt aber abrupt inne als er durch die Lautstärke seiner eigenen Stimme einen stechenden Schmerz im Kopf verspürte. Nur aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass etwas

kleines Weißes aus einem der Knopflöcher seines Hemdes auf den Boden segelte. Stumm verfolgte er den Kurs des dünnen Blatt Papiers und rieb sich die Nase, als er sich schließlich hinunter beugte, um es aufzuheben. Neugierig faltete er es auseinander. Auf einmal umfasste er das Papier fester und zog es ganz straff, ungläubig zu akzeptieren, was darauf geschrieben wurde. Mit rot anlaufenden Augen und zitternder Stimme las er laut vor:



„Mein Sohn, ich habe dich auf diese Trainingsreise geschickt, damit du zur vollkommenen Vollendung deiner Fähigkeiten als Martial Artist kommen sollst. Du befindest dich unmittelbar vor der sagenumwobenen ’Ninshiki no Izumi’ – der Quelle der Erleuchtung. Ihre Macht ist stets ein unlösbares Rätsel gewesen. Verzeih deinem alten Vater, es führte kein Weg drum herum, dich KO zu schlagen. Ja, die Aufgaben eines Lehrers und Erziehers sind wahrlich oft nicht leicht zu meisten. Doch es führt alles zu deinem Besten, das wirst du früh genug selbst erkennen. Ranma, mein Junge, enttäusche mich nicht.

Halte dich immer in der Nähe der Ninshiki no Izumi auf, um deinen Weg als Martial Artist zu finden.“



Ein irres Lachen entfuhr Ranma als er seinen Kopf mit geweiteten Augen in den Nacken warf. „Ninshiki no Izumi? NINSHIKI NO IZUMI? Was soll das sein? Eine Art Gehirnwäschebad?” Außer sich stampfte er mit qualmendem Kopf von einem Bein aufs andere. „Oyaji... Der alte Sack will mich zum Idioten halten!“ Knurrend zerknüllte er den kleinen Zettel und holte weit aus, um ihn mit einem kräftigen Wurf ins Nichts zu befördern, ließ jedoch nach kurzem Zögern seinen Arm sinken und blickte auf die krakeligen Zeilen, die sein Vater ihm hinterlassen hatte. Erschöpft lehnte er sich gegen einen Baumstamm und ließ sich langsam auf seinen Rucksack fallen, als ihm die Kraft aus seinen wackligen Beinen entfuhr. Mit einem tiefen Atemzug schloss er seine Augen und ließ die Geschehnisse der letzten 24 Stunden vor seinem inneren Auge Revue passieren.



***



Nachdem er müde und verspätet von der Schule zurückgekehrt war, freute er sich nach dem anstrengenden Reinigungsdienst auf einen faulen Nachmittag mit Kasumis köstlichem Tee und ein paar Knabbereien. Wenn er sich erst gestärkt hatte, das wusste er, würde er Akane aus ihrem Zimmer locken und handeln. Irgendetwas würde er tun, irgendwie. Es musste eine Möglichkeit geben, um sie wieder zum Reden zu bringen. Die beißende Stille hielt er einfach nicht mehr aus. Sie machte ihn wahnsinnig, zerfraß ihn innerlich. Sich mit seiner ’Verlobten’ zu streiten war eine Sache, von ihr auf kühle, gefühllose Art abgewiesen zu werden eine andere. Als er jedoch das Tendo-Haus betrat, wurde er von Kasumi informiert, dass Akane noch nicht zurück sei und sie auch keine Nachricht über die Dauer ihrer Abwesenheit hinterlassen hatte. Seufzend und demotiviert schleppte sich Ranma die Treppe hinauf und blieb vor ihrer Zimmertür stehen. „Akane...“, schrie sein Herz verzweifelt, doch Ranma brachte nur Flüstern hervor, das er so leise und vorsichtig aussprach, dass er selbst es kaum hörte.



Beim Gedanken an das Mädchen mit den dunklen, seidigen Haaren und den großen, braunen Augen mischte sich ein Gefühl aus vertrauter, angenehmer Wärme und kalter, nackter Angst in ihm. Schutzsuchend zog er seine Schultern näher zu seinem Gesicht und spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken, ihr Zimmer zu betreten und die Spuren ihrer Anwesenheit in sich aufzunehmen. Wie sehr wünschte er sich, er könnte kurz, nur für einen winzigen Moment, an ihrem Kopfkissen schnuppern, ihren süßlichen Duft einatmen... Aber nein. Wenn ihn jemand dabei ertappen würde, erkannte er, wären alle Chancen wieder normal mit ihr zu kommunizieren, ein für allemal dahin. Er seufzte schwer, unklar darüber, in welche Richtung des Hauses er sich bewegen sollte, als auf einmal Genma hektisch mit gepackten Rucksäcken angelaufen kam und eilig etwas von einer wichtigen Trainingsreise, die partout sofort anzutreten sein müsse, daher brabbelte. Ranma schaute durch seinen Vater hindurch und hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Er konnte nicht sofort abreisen. Was war mit Akane? Sollte er sich nicht von ihr verabschieden?



Ihm spukten die Ereignisse des Schultags im Kopf, während sein Vater nervös an seinem Ärmel zog.



An jenem letzten Schultag vor den Ferien hatte er es erkannt. Akane hatte sich verändert. Sie war nicht mehr die selbe wie vorher. In ihrem Haus, ihrem Zimmer, ihrem Körper wohnte nun

eine vollkommen neue Person. Zumindest war sie das ihm gegenüber. Mit gekräuselter Stirn stellte er fest, dass es keinesfalls so war, dass er die neue Akane nicht ausstehen konnte. Sie war ein süßes Mädchen, fleißig in der Schule und hatte ständig irgendwelche lustigen Ideen parat. Es war lediglich so, dass in ihm etwas fehlte. Verträumt fuhren seine Blicke über den Körper seiner Verlobten, als er ihr auf dem Weg zur Schule aus einer guten Entfernung still und heimlich hinterher schlich. Was blieben ihm noch für Optionen offen? Könnte er sie doch nur einmal wieder „Trottel“ rufen hören. Mit einem traurigen Lächeln im Gesicht schüttelte er leicht seinen Kopf. „Kann es sein, dass mir jemand fehlt, den ich nicht ausstehen kann?“ Der Gedanke, dass es ihm auf eine seltsame Art und Weise gefiel, sich mit einer bestimmten Person zu streiten, bereitete ihm ein sehr ungutes Gefühl. „Bin ich vielleicht wirklich pervers?“ fragte er sich zögernd und rollte unsicher seine Augen von einer Seite zur anderen. Dann ließ er seinen Kopf sinken und vergrub seine Hände in den Hosentaschen, als er halbherzig einen Stein kickte. „Nein, das ist es nicht. Das KANN es nicht sein. Alles, worum es sich hier dreht, ist ein Kampf. Genau, es ist nichts weiter als ein Kampf.“ murmelte er. „Aber was kann ich tun, damit du wieder mit mir... Ehm ich meine, damit ich diesen Kampf gewinne?“ Mit glänzenden Augen richtete er seinen Blick wieder auf die zierliche Gestalt, deren türkiser Rock mit jedem Schritt leicht aufwippte.



Sogar als Shampoo in der Mittagspause in die Schule kam und ihn vor den Augen der gesamten Klasse nach draußen auf die Wiese zerrte, um ihn dort mit Hausmannskost zu verwöhnen, hielt sich Akane zurück. Normalerweise kann er selbst es nicht ausstehen, wenn Shampoo so aufdringlich ist. Sie ist ganz sicher ein hübsches Mädchen und irgendwie süß. Aber auf unerklärliche Weise schüttelte er sich schon allein bei dem Gedanken, ihr nahe zu sein. Ihre ständigen Annäherungsversuche widerten ihn an. An diesem Tag jedoch wollte Ranma aufs Ganze gehen und Akanes schwächsten Punkt treffen. Er schickte Shampoo nicht sofort weg. Akane hatte sich noch nie zurückhalten können, wenn Shampoo um ihn herumtänzelte. Nicht mal damals, als sie ihr Gedächtnis verloren hatte. Aber diesmal schenkte Akane ihnen beiden nicht mal besondere Aufmerksamkeit. Er bemerkte, wie sie kurz herüber schaute und für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke. Es war etwas Seltsames in ihrem Gesichtsausdruck. Beinahe Erleichterung und noch etwas anderes. Aber warum? Aus welchem Grund sollte sie sich freuen, wenn Shampoo mit Ranma alleine sein wollte? Ranma hatte seine letzte und zugleich auch gefährlichste Waffe eingesetzt. Und sie verfehlte ihre Wirkung komplett. Dabei war er sich so sicher gewesen, dass Akane ihm bloß – für was auch immer - eins auswischen wollte mit dieser Schweigetaktik. Gegen Ende dieses „Kampfes“ wurde er immer verzweifelter, da seine Chancen auf den Sieg dahinschwanden. Als sie aber vollständig im Nichts versanken, war dieses „Es“ wieder da, ganz tief in seinem Bauch. Qualvoll begann es sich auszubreiten, kroch in jedes seiner Glieder, in jeden einzelnen Muskel. Konnte es sein, dass er tatsächlich verloren hatte? War dieses ganze seltsame Theater nun endlich vorbei? Verzweifelt versuchte er an diesem Hoffnungsstrang festzuhalten, wenn ihm auch eine innere Stimme ins Ohr flüsterte:
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