Fanfic: Engel mit nur einem Flügel II

Chapter: Engel mit nur einem Flügel II

So, da bin ich wieder, mit Teil zwei. Ich hab lang nachgedacht darüber, wie ich die Geschichte weiterführen soll, also, hoffentlich ist es gut geworden. Vielen dank noch mal an alle Kommischreiber. Viel Lesespaß und ich freu mich auf eure Kommentare.

Euer Nihao



...

Mit einem Knall flog die Tür ins Schloss und Akane saß wie paralysiert in ihrem Bett. Hoch aufgerichtet starrte sie auf die Tür, hinter der Ranma eben verschwunden war. „Nein!“, flüsterte sie „Das darf nicht wahr sein!“ Dann brach sie laut schluchzend zusammen.



Als Ranma mittags von der Schule heimkam, rannte er. Akane war nicht zur Schule erschienen, auch im Park war sie nicht zu finden gewesen. Er stürmte durch die Tür, lief die Treppe hinauf, wobei er immer zwei oder drei Stufen auf einmal nahm, und blieb erst vor Akane’s Tür stehen. Er zwang sich zur Ruhe, zählte in Gedanken bis hundert und klopfte dann an ihre Tür. Keine Reaktion. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt und spähte hinein. Akane lag auf ihrem Bett. Sie musste inzwischen aufgestanden sein, denn ihr Haar war nass, auf dem Boden lag ein zusammengeknülltes Badetuch und außer einem seidenem Nachthemd war sie nackt. Die Decke hatte sie bis zu den Schultern hochgezogen, die Augen geschlossen und sie atmete ruhig und gleichmäßig. Auf Zehenspitzen ging Ranma zu ihrem Bett und betrachtete die schlafende. Das schwarze Haar fiel ihr in die Stirn und die Lippen waren ein kleines Stück geöffnet. Ranma’s Augen schweiften von ihren geschlossenen Augen über ihr ebenmäßiges Gesicht bis zur zarten weisen Haut an ihrem Hals und zurück. Er wusste nicht, ob er zehn Sekunden oder zehn Minuten so gestanden war, als Akane die Augen öffnete. Zuerst schien sie freudig überrascht zu sein. „Ranma, was...“, aber dann legte sich ein Schatten auf ihr Gesicht. „...was willst du hier.“ Führte sie den Satz hart zuende. „Willst du mich wieder ein bisschen schütteln und anschreien.“ Ranma schüttelte entsetzt den Kopf. „Ich...“ „Ach nein, nicht?! Ooooh, dann möchtest du mir sicher sagen, wie hässlich und fett ich bin, und was für ein Machoweib und was für ein Trampel. Nur zu, sag es nur. SAG ES! Es macht mir ja nichts aus. Ich bin ja unverwundbar für deine Beleidigungen. Und soll ich dir was sagen? Das bin ich auch. Du kannst mich gar nicht verletzen, dazu bist du viel zu niedrig. Und ich will dir noch was sagen. Du verschwindest jetzt aus meinem Zimmer, und zwar Augenblicklich!“ Akane hatte sich in Wut geredet und ihre Stimme war am Ende immer lauter und heftiger geworden. Jetzt saß sie da aufrecht in ihrem Bett, die Fäuste geballt, am ganzen Körper zitternd und mit vor Wut verzerrtem Gesicht. Ranma, der unter diesem Wortschwall zurückgewichen war, bewegte keine Miene. Er sah sie kalt an, aber in seinem innersten schrie er. Mit gezwungen ruhigem Ton sagte er, als wäre es eine bloße Feststellung: „Wenn das so ist, dann ist es gut. Denn du kannst mich auch nicht verletzen. Nicht mit deiner Brutalität und nicht mit deinem Geschrei. Denn verletzen kann mich nur jemand der mir etwas bedeute.“ Und damit wandte er sich ab und verließ das Zimmer.

Ranma stand auf dem Gang, mit dem Rücken gegen Akane’s Tür gelehnt, den ganzen Körper gespannt, die Hände zu Fäusten geballt und sich fest gegen das kühle Holz pressend. Er wollte sich schlagen, sich verletzen, ebenso, wie er Akane eben verletzt hatte. Mit seinem Kopf schlug er so fest nach hinten gegen die Tür, das der Schmerz ihm für einen Moment die Sinne raubte. Aber der Schmerz tat gut, denn er war etwas reelles, etwas, woran er sich festhalten konnte. Ranma biss die Zähne zusammen, schluckte ein Stöhnen hinunter und wartete mit zusammengekniffenen Augen, bis der Schmerz nachließ. Dann drehte er sich mit einem Ruck um, packte die Türklinke und riss die Tür wieder auf. Was er sah, jagte ihm einen scharfen Stich durchs Herz. Akane war auf ihrem Bett zusammen gesunken, hatte das Gesicht in ihren Kissen vergraben und ihre Schultern zuckten, als würde sie von einem heftigen Fieber geschüttelt. Dass er ihr Zimmer betreten hatte, schien sie nicht einmal bemerkt zu haben, denn sie gab keine Reaktion. Sie lag nur da, und weinte lautlos, aber es war schlimmer, als wenn sie geschrieen hätte. Ja, Ranma sehnte sich sogar danach, dass sie ihn anbrüllen würde, er wünschte sie würde aufstehen und ihn schlagen, oder wenigstens beschimpfen, alles hätte er gerne ertragen, aber mit dieser hilflosen, wie erschlagen daliegenden Akane wurde er nicht fertig. Er wollte, dass sie aufstand und ihn ansah, irgendetwas, nur nicht so daliegen sollte sie, so, wie eine zerbrochene Puppe. Er lief durch das Zimmer, packte sie an den Schultern, zog sie hoch und drückte sie an mich. Sie lies es sich gefallen, sie lag da in seinen Armen und wehrte sich nicht. Aber dann hob sie den Kopf und sah ich an, und in diesen Augen war weder Hass noch Liebe, werde Wut noch Freude, sondern nur eine unendliche Hilflosigkeit. Ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Darum konnte er sie gut verstehen als sie flüsterte: „Lass mich alleine!“ Ranma drückte sie wieder an sich. „Akane, ich ...“ Aber wieder hörte er diese zitternde Stimme in seinem Ohr, die flehend bat: „Bitte, lass mich alleine!“ Da lies er sie los, ging aus dem Zimmer und schloss die Tür.



to be continued
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