Fanfic: Berührungen ½ [6] --- RANMA ---
Zukünftigen die Onsen empfehlen.“
„Eine heiße Quelle?“ fragte Akane erstaunt.
„Genau. Es befindet sich eine sehr Besondere ganz in der Nähe deiner Hütte. Da schau doch!“ Sie machte eine winkende Geste, als der Bewegung ihres Armes plötzlich warmes Licht in der Dunkelheit folgte und bunte Bilder entstanden.
Ungläubig trat Akane auf das aus dem Nichts entstandene Bild zu, das ein paar Bäume, Felsen, einen Wasserfall und jede Menge dampfendes Wasser zeigte. Fragend wandte sie sich um, doch Matsuko war nicht mehr da. Auf einmal fand sich Akane mitten in dieser verrückten Szenerie im Wald, direkt vor jener mysteriösen heißen Quelle wieder. Etwas verloren fühlte sie sich und rieb sich unsicher ihre Arme, als sie dem ruhigen Rauschen des Wasserfalls folgte. Plötzlich blieb sie stehen und blinzelte. Da war jemand. Blass und verschwommen nahm sie zunächst die Umrisse eines Jungen wahr. Dann erkannte sie den dunklen Pferdeschwanz, der aus dem Wasser ragte.
„Ranma! Was machst DU hier?“
Erfreut sie zu sehen, drehte er sich zu ihr um sagte mit sehnsüchtiger Stimme: „Du fehlst mir so.“
Akane schluckte. „Und wenn ich mich... jetzt einfach fallen lasse? Nur dieses eine Mal?“
Sie zögerte nicht lange und glitt mitsamt ihres gelben Nachthemds in das heiße, sprudelnde Wasser ein, um in einen tiefen, innigen Kuss mit ihrem Verlobten zu fallen. Nicht länger wollte sie ihre verstauten Gefühlte ignorieren, sie wollte endlich leben. Sie wollte ihre Gefühle hinausschreien. Eng schloss er sie in seine kräftigen Arme und drückte sie sanft, aber bestimmt an sich, als sie bei seinen Bewegungen leicht stöhnte und sich noch fester an ihn presste. Langsam öffnete sie ihren Mund und ließ seine Zunge zärtlich hineingleiten, während seine weichen Lippen ihre sanft massierten. Ein Zucken durchfuhr ihren Körper. Was für ein Geschmack. Welch unglaubliche neue Sensationen sie empfand. Zitternd spürte sie ein Feuerwerk in ihrem Bauch hochgehen. Jede einzelne Berührung seiner Zunge, welche die ihre vorsichtig umkreiste, schenkte ihr neue unglaubliche Gefühle. In dem Strom ihr bisher unbekannter, wunderbarer Emotionen, befürchtete sie ihren Verstand zu verlieren. Sie vergaß alles um sich herum. Bloß die Zärtlichkeit des Mannes, nach dem sie sich so sehr gesehnt hatte, erfüllte ihren Geist. Ihm entfuhr ein Leidenschaftliches Raunen, als er sie langsam und etwas unsicher ein kleines Stück von sich wegdrückte, um ihr mit schüchternem, aber doch erwartungsvollem Blick den obersten Knopf ihres Nachthemdes zu öffnen.
Moment... Ihres Nachthemdes?*~*~*~
Mit einem tiefen Luftzug richtete sich Akane abrupt in ihrer Wanne in einen Sitz auf. Verwundert hob sie eine Augenbraue an. „Was bitte schön war das?“
Unbewusst strich sie sich plötzlich mit ihren Fingerspitzen über die Lippen. Wenn sie nicht noch so mitgenommen von dem überwältigenden Traum gewesen wäre, hätte sie gelächelt. Doch ihr Gesicht war wie versteinert, als sie sich an jene leidenschaftlichen Liebkosungen erinnerte.
***
„Ein junges Mädchen wohnt da ganz alleine in der Hütte?“ Ranma schaute überrascht zu dem Fremden auf.
Er nickte. „Sie ist heute Nachmittag angekommen. Ein wirklich außergewöhnlich schönes Fräulein.“
Ranma legte seine Stirn nachdenklich in Falten, als er den achtsamen Schritten seines Vordermanns folgte. „Ich habe sie vorhin gesehen.“
Schnippisch lachte der Fremde kurz auf. „Klingt ja so, als hätten Sie ernsthaftes Interesse an der jungen Dame. Wirklich kein schlechter Geschmack, das muss ich Ihnen lassen.“
„He?“ Ranma blickte etwas gedankenverloren zu ihm auf. Allmählich floss der Sinn seiner Worte in seine Wahrnehmung und er errötete. „Bitte, ich bin nicht hier, um irgendwelchen Mädchen nachzujagen. Im Gegenteil, ich möchte so schnell es geht von hier weg.“
„Verstehe“, antwortete der Fremde ruhig und blieb stehen. „Weil es da schon ein anderes Mädchen gibt, hm?“
Ranma schaute verlegen zu Boden und dachte einen Moment nach. Er lächelte.
„Aach“, der Dorfbewohner streckte sich. „Das bedarf keiner Worte mehr.“ Angestrengt machte er sich weiter auf den Weg, Wurzel über Wurzel überquerend, Ast um Ast ausweichend. Nach wenigen Minuten fügte er leise hinzu: „Dabei ist es wirklich schade. Sie ist so unglaublich hübsch und liebenswert.“
Ranma betrachtete kopfschüttelnd den Rücken des alten Mannes. „Übrigens“, sagte dieser plötzlich und Ranma erschrak sich leicht. „Mein Name ist Sen.“
„Ra-ranma Saotome“, lautete die knappe Antwort. Die Stimme des Mannes schien plötzlich von Traurigkeit verzerrt. Hatte er denn so ein Mitleid mit diesem armen Mädchen? Es war sicher nicht schön, so allein zu sein und hübsch mochte sie ja auch gewesen sein, aber Ranma konnte einfach an nichts und niemand anderen mehr denken, als an Akane.
***
Neugierig blickte er sich in dem kleinen, schwach beleuchteten Raum um, in den ihn Sen geführt hatte. Was für ein seltsamer Ort dies war. Als er das Dorf betreten hatte, fingen die Bewohner an, zu tuscheln, während sie ihn ungeniert mit großen Augen ansahen. Sie bekamen wohl sehr selten Besucher, anders konnte er sich ihre ungläubigen Blicke nicht erklären.
„Da!“ Sen pustete einmal kräftig und verursachte eine dicke Staubwolke, die ein uraltes Telefon freilegte. „Bitteschön!“ sagte er lächelnd und hielt es Ranma entgegen.
„Ehm... Sicher, dass das noch funktioniert?“
„Einen Versuch ist es Wert, mein Freund.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum, um Ranma ungestört telefonieren zu lassen.
Zögerlich wählte er die Nummer. Es klingelte ein paar Mal, bis endlich jemand abhob.
„Hallooo..... Tendo hier“, schallte ihm eine weinerliche Stimme entgegen.
„J...Ja, hier ist Ranma.“
„Ranmaaaaa!“ heulte Soun in den Hörer.
Ranma zuckte zusammen. „Was ist passiert? Ist Vater etwas zugestoßen?“
„Meine kleine Akane-chan ist verschwunden“, stieß er mit tiefen Schluchzern aus, ohne auf seine Frage zu antworten.
„Was?“
„Sie ist von zuhause fortgelaufen. Etwas Abstand wollte sie haben. Warum nur? Warum? Du wirst sie doch suchen, mein Sohn, oder?“
In Ranmas Kopf begann sich alles zu drehen. Er verstand nichts mehr. „Moment, Akane ist verschwunden?“ Soun bejahte kläglich. „Und keiner weiß, wo sie ist?“
„Sie hinterließ zwar einen kurzen Brief, aber erwähnte ihr Ziel nicht.“
Ranmas Herz wurde schwer, ganz schwer. War es denn tatsächlich so schlimm um sie gekommen? Hatte er nicht bemerkt, wie sehr Akane unter seiner ständigen Anwesenheit litt? Dabei wollte er ihr doch so gerne etwas Zeit geben, um sich ohne ihn etwas zu entspannen, um wieder normal essen zu können, normal leben zu können. Und dann... wenn er zurückkommen sollte, wollte er sich bei ihr entschuldigen. Doch nun wusste keiner wo sie war. Nun war er derjenige, dem Zeit geschenkt wurde. Zum ersten Mal erkannte er, wie bedrückend das Gefühl ist, von jemandem verlassen zu werden. Zum ersten Mal erkannte er, wie brutal er doch immer zu ihr gewesen war, wann immer er sich für eine seiner Trainingsreisen davonschlich und sie allein im Dunkeln zurückließ.
Er nahm einen tiefen Atemzug. „Ist sie allein?“ Die Frage kam einfach so über seine Lippen, ohne dass er weiter darüber nachdachte. Es war eigentlich ziemlich unwahrscheinlich, dass sie eine Begleitung hatte. Wer sollte denn schon...
„Ryoga Hibiki“, antwortete Soun mit ohnmächtiger Stimme.
„WAS?“ schrie Ranma erschrocken in den Hörer. „Stand das in ihrem Brief?“
Mit tonloser, ruhiger Stimme fuhr Soun fort: „Heute Morgen, noch ehe ich ihren Brief bemerkt hatte, bin ich Doktor Tofu begegnet und er fragte mich, was Akane denn gegen 4 Uhr Nachts mit einem Jungen auf der Straße treibt. Er machte sich große Sorgen, doch als er heraustrat, waren sie beide bereits verschwunden.“
„So ein Blödsinn“, brüllte Ranma außer sich, als sich ein leises, kaum hörbares Weinen in seine Stimme drängte. „Woher wollen sie denn wissen, dass es Ryoga war? Vielleicht sah es nur aus wie ein Junge. Ja, vielleicht war es... Ukyo!“ Ranma konnte im selben Moment beinahe das mitleiderfüllte Kopfschütteln von Soun hören.
„Mein Sohn“, setzte er schweratmend an. „Er beschrieb ihren Begleiter als einen Jungen, etwa deines Alters und derselben Größe, mit einem Stirnband und einem roten Schirm, den er am Rücken trug. Es tut mir leid, dass ich dir das sagen muss, aber viele Jungen treffen nicht auf diese Beschreibung zu.“ Er schluchzte erneut.
Fassungslos ließ Ranma mit gesenktem Kopf den Hörer aus der Hand gleiten. Ryoga? Ryoga und Akane? Das konnte nicht sein! Das... Erschrocken fuhr er hoch. Ryoga und Akane! Deswegen war sie in letzter Zeit so abweisend zu ihm gewesen. Sie hatte sich in Ryoga verliebt. Wahrscheinlich hatte sie ein schlechtes Gewissen und konnte ihm deshalb nicht mehr in die Augen sehen. Und Ryoga. Dieser miese.... Erfüllt von Zorn ballte er seine Hände so kräftig er konnte zu Fäusten und biss seine Zähne fest aufeinander. Auf einmal fuhr er erschrocken zurück und öffnete mit einem Blick, in dem so viel Angst, wie auch Neugier steckte, seine Fäuste. Auf seinen Handflächen zogen sich feine Bahnen einer tiefroten Flüssigkeit entlang. Von seinen Fingernägeln