Fanfic: - DIE LEGENDÄREN KRIEGER VON ROHAN 2 -

stutzte erschrocken. >>In mehreren Wochen wird sich dieser Mörder der ganzen Stadt entledigt haben!<< Er war sichtlich aufgebracht und seine Stimme hallte in dem großen Saal.

Arth schüttelte den Kopf und beugte sich zu dem alten hinunter, in seinen Augen loderte kein Feuer wie sonst, sie waren gelassen, doch seine Stimme durchdringen und sie ließ den König regelrecht zurückschrecken: >>Ein Dieb ermordet nicht die ganze Stadt!<<

>>Aber ihren König!<< brachte Meridian in scharfem Tonfall hervor. Er hatte das Kinn entschlossen emporgereckt und ihr gegenseitiges Vertrauen war erloschen. >>Geht jetzt, General, bevor ich es mir anders überlege und euch zum Offizier degradiere!<<

Patrinell biss sich verzweifelt der Macht gegenüber auf die Lippen, drehte sich mit einem harten Ruck herum, wobei er fast das Kartenpapier vom Tisch gefegt hätte und verließ den Thronsaal. Mit einem Knallen flogen hinter ihm die großen Flügeltüren zu. Er war erbost, denn der König schimpfte ihn völlig zu unrecht! Sein Leben wurde bestens genug von den Soldaten und Rittern in der Burg bewacht, warum wollte dieser eingebildete Kerl denn nicht, dass er die Stadt verließ? Man könnte ihn doch locker durch zwei einfache Wachen ersetzen! Vor Wut schnaubend wie ein Schlachtross trampelte er die Treppe zur Empfangshalle hinunter, wo ihn Grafen und Barone hochnäsig und entsetzt über sein Benehmen ansahen.



Gestern konnte ich nicht herausfinden von wo dieser seltsame Schrei kam, dachte Thronn, aber vielleicht kann ich es heute bei Licht besehen. Der Schneefall hat sehr stark nachgelassen und der Himmel ist wieder klar. Er stand in der Ruine eines alten Glockenturms und überlegte. Dort wo früher immer die bronzene Glocke war, befand sich jetzt nichts mehr, ein Haken an der Unterseite des grünspanigen Kuppeldachs allein erinnerte an ihre Existenz vor mehr als hundert Jahren. Der Stein, aus welchem der Turm gebaut war, war nur grob behauen und jetzt prangten große Löcher in den Wänden. Das war sein Versteck, denn nur von hier oben hatte er die Möglichkeit ganz Trishol zu überblicken und so wusste er auch, was in den Straßen so vor sich ging. Auch versuchte er herauszufinden, wer den Mord an den Leuten im Gasthaus begangen hatte und natürlich hatte er schon sein Vermutungen, Melwiora Riagoth zum Beispiel ließ seit Tagen ihre Truppen und Spitzel durch die Lande streifen, doch warum hatte bis heute noch niemand verstanden. Deswegen war er ja auch da, um ans Licht zu bringen, was die Zauberin aus dem Osten dazu brachte ihre Dämonen über die Länder zu verteilen. Der einzige wirkliche Anhaltspunkt den er hatte, war der, dass sie noch alten Menschen suchte, deren Träume und Wünsche im Leben nicht in Erfüllung gegangen waren, näheres musste er noch herausfinden, doch er spürte, dass es etwas damit zu tun hatte.

In dem Moment wurde ihm eine Präsenz der Macht bewusst, die sich unten über die Straße gelegt hatte. Neugierig blickt er nach Unten und entdeckte einen jungen Mann, der aufrecht durch die Reihen von Bettlern und Arbeitslosen marschierte, schien getrieben von irgendetwas unsichtbarem zu sein. Es war, als ob er sich immer wieder umdrehen wollte, um zu sehen, ob jemand hinter ihm war, doch als er sich dann endlich überwinden konnte, war niemand da, der ihn verfolgte.

Der Hexer erkannte, dass der Mann genau vor dem Angst hatte, was er, der große, dunkle Riese, suchte. Sein Mantel flatterte elegant im Wind, als er sich auf das brüchige Kirchendach schwang, dort ein paar Meter über den Dachfirst lief, immer die Augen auf den Mann in der Straße gerichtet.

Bald hatte er das Ende erreicht und kletterte von dem Schindeldach herab zu einem der Zahlreichen, wenn auch zum Teil beschädigten Wasserspeier hinunter. Es waren Kreaturen mit spitzen Ohren und gewaltigen Flügeln, Greife und Ungeheuer aus den alten Zeiten. Hinter einen dieser schattigen Wesen ließ sich Warrket nieder, kniete sich hinter ihn und legte die Flache Hand auf den rauen, Steinernen Kopf. Er war kalt und Eis und Schnee hatte ihm zugesetzt, doch der Druide wusste, dass dessen Seele noch nicht ganz verloren war.

Plötzlich floss ein leichter Kraftstrom durch die Hand des großen in den Schädel des Flügelmonsters und der harte Stein schien sich zu weichen und von Innen wärmer zu werden. Irgendetwas begann in dem steinernen zu Lodern, vielleicht eine Flamme des Lebens, die Blut durch felsige Adern pumpte. Vorsichtig und mit zitternden Fingern ließ Thronn seine Hand zurück unter seinen Mantel gleiten. Sie war kalt wie ein Eiszapfen, brannte und jeder seiner Knochen schien zu Eis zu zersplittern, unglaubliche Kälte ging von seiner Hand aus...

Es war jedes Mal so, wenn er Magie benutzte, er hatte die Kälte aus dem Herzen des Greifs gesogen und dafür seine Wärme gegeben. Es war schmerzhaft gewesen, doch es hatte sich gelohnt, der zuerst noch steingrau war zu einer rötlichen Gestalt mit goldgleißenden Augen wurden, deren dürre Glieder und kräftige Pranken sich über den kalten Sims schoben. Das Wesen hatte lederne Flügel und aus seinem Kieferlosen Mund drang ein erwachendes Ächzen und Stöhnen.

Der Hexer atmete eine Rauchfahne aus, als er endlich wieder das warme Gefühl in beiden Händen hatte, dann schickte er den roten an:

>>Geh, mein dunkler Seraphim! Bring mir bald Kunde von dem Mann mit der Angst vor dem Eis Riagoth’ s!<< Der steinerne Seraphim erhob sich lautlos und wie ein großer Schatten von seinem Stammplatz in die Lüfte, schwebte höher und war bald außer Sichtweite, doch der Magier wusste, dass der rote mehr sehen konnte, als jeder andere Mensch. >>Bring mir Kunde...<< wiederholte er noch einmal, bevor er sich dann in eine verwüstete, abgeschirmte Nebengasse fallen ließ.

Das Geräusch, mit welchem er auf dem Boden aufkam, war nur leise und hätte niemand hören können. Erleichtert zog Warrket sich wieder die schwarze Kapuze vors Gesicht, schlang den langen, ebenfalls obsidianschwarzen Mantel enger um sich. Verschnaufend lehnte er sich gegen die Hauswand und warf einen Blick aus den trübenden Schatten heraus auf die Straße, wo gerade noch der ängstliche Mann gelaufen war. Nun hoffte er, dass der Seraphim ihm wirklich gute Neuigkeiten bringen würde, denn das war es, was er jetzt brauchte. Noch so einen Vorfall wie gestern im Lokal konnte er nicht gebrauchen, schon gar nicht deswegen, weil gewiss einige Leute, die das Haus verlassen hatten, bevor der Mörder sie fassen konnte, ihn gesehen hatten. Irgendwie musste er herausfinden, wer diese Leute waren. Der einzige Name der ihm einfiel, war Katren Arsca, es hätte zwar nur eine Finte des Wirts sein können, doch das Risiko, dass es keine war, war einfach zu groß.



***



Der Tag neigte sich dem Abend zu, die Sonne ließ ihre Strahlen über die Bergkämme, die rau und schroff waren, die Grenze von Ländern bildeten, tasten, versuchte für einen gleißenden Augenblick die Schatten aus den Ecken zu verbannen, doch es gelang ihr nicht, das helle Licht sichte schwächer werdend durch die hellen Baumwipfel, erlosch in einem Teppich aus purpurnen Farben, die sich über grasige Hügel und den Horizont legten. Viele Schatten versuchten länger zu werden, rafften sich auf die Gelegenheit zu nutzen und traten dann nur unter dem silbernen Licht von Mond und Sterne zum Vorschein. Mit einem leisen Säuseln strichen die Winde durch die herzförmigen Blätter der großen Bäume, Büsche und Farne und nur wenige Lichtungen gab es, welche die Sicht zum Himmel freigab. Hier über diesem endlos erscheinenden Meer aus Bäumen hingen Schleier von Nebel und blasse Dunstfahnen, die sich ewig dort aufzuhalten schienen und nur die Stellen von kleinen Waldwiesen waren wolkenlos, verborgen, tief zwischen Kraut und Heide, zogen sie sich in kleinen Gruppen durch den Dschungel, bis zu den ansteigenden Hügeln, die sich später zu den großen, felsigen Ausläufen des Seebaldkamms entwickelten. Dieser Kamm war die Grenze, das Gebirge der Trennung des Landes, das Waldland erebbte hier zu einer Wüste aus Steppegras und zerklüfteten Felsen, das Hochland formte sich hier aus den größten Teilen des tiefen Waldlandes.

Kurz vor den großen Felsen, am Saume des Rokronpasses glitzerten und funkelten die Silberseen in einer Pracht, wie sie es noch nie getan hatten, denn es war die erste Nacht, in der die zwei Monde von Rohan zur gleichen Zeit voll waren, ihre Kater deutlich auf dem grauweißen Mondsand abzeichneten.

In dieser Nacht stiegen Rauchfahnen vom ganzen Hochland auf, webten ihren Weg auf seidenen Bahnen in das Morgengrauen des anbrechenden Tages, der Tag am Ende einer mörderischen Woche.

Der Schlachtzug der Dämonen aus dem Westen war blutig und unausweichlich gewesen, die lechzenden Kämpfer hatten das Große Tor der Hochländer zerbrochen, niedergefegt wie eine Streichholzschachtel, hatten sich durch unzählige Blockaden weiter vorgerungen, bis sie schließlich vor der Hauptstadt des Landes standen, vor Trishol.

Schon seit zwei Tagen dauerte die Belagerung an und die Streitmächte aus Trishol waren alle bis auf eine Handvoll mutiger Krieger niedergemacht worden. Allesamt hatten sie sich in die Burg und in die Ruinen darum verschanzt, der glänzende Teil des großen Ortes war eingenommen und von den Mauern der Feste aus konnte man die großen, kräftigen steingrauen Wesen aus den Wäldern erkennen, wie sie sich an jeder Ecke eingefunden hatten und zerstörten oder plünderten. Viele Feuer brannten, die den Rauch aufsteigen lassen konnten, viele Feuer, die von gegenwärtigem Leiden zeugten, Feuer, die, so lange der Krieg dauern würde, nicht erlöschen, ewig die kalten Hände der gottlosen Wesen wärmen würden.

Der Glaube der Männer an die Freiheit war in den
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