Fanfic: - DIE LEGENDÄREN KRIEGER VON ROHAN 2 -

blutigen Schleiern des Krieges versunken, jeder blieb hier in den grauen Gemächern sich selbst überlassen, vorbereitet mit schweren Rüstungen und Schilden, scharfen Schwertern und schützenden Helmen.

Die grüne Fahne mit dem grauen Berg in der Mitte, mit dem Wappen des Hochlandes waberte nur noch vor einem Balkon im Wind, von dem Balkon des letzten Kriegers, der noch an weite Wiesen und saftig grüne Heiden dachte, von dem Balkon Rune Meridians. Er war es, der ruhmreich an den Toren des Hochlandes gekämpft hatte, stämmige Gegner im Grenzland in die Knie gezwungen hatte, die Stadttore von Trishol die meiste Zeit hielt und seinen Gefährten das Gefühl von Freundschaft und innerer Stärke verlieh, die Kraft sich gegen die Ungerechtigkeit aufzubäumen und sie mit jeden zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen, um dann endlich an einem fernen Tage den Windhauch des Sieges im Gesicht zu spüren.

Rune dachte nach, den Blick in den Wolkenschleiern vor den offenen hölzernen Balkontüren gerichtet. Der Balkon war prächtig verziert, viele Bildhauer mussten an ihm gearbeitet haben und eine dunkelgrüne Efeuwand zog sich von den Füßen des stattlichen Gemäuers bis zu diesem Aussichtspunkt hin, überwucherte das breite Geländer und kroch an den Außenwänden rechts und links noch höher, bis es schließlich die Kraft verloren hatte und kurz vor der Turmspitze in immerkleiner werdenden Ranken endete. Es kann so nicht weitergehen, machte er sich mut, wobei er sich auf das große Bett in der Mitte des Raumes fielen ließ, es muss uns doch noch irgendeine Möglichkeit einfallen uns hier klammheimlich zu verdrücken! Sein langes, blasses Haar viel auf die Seide des Bettes und breitete sich aus. Meridian starrte die farblose Decke an, durch die sich zahlreiche Risse und Unebenheiten zogen. Diese verdammten Dämonen können wohl nie aufhören zu zerstören? Schon das ganze Land leidet unter ihrer Knute und ist zum Teil auch schon vernichtet worden! Hart biss er die Zähne zusammen und tiefer Hass loderte in seinen Augen auf. Man müsste da rausgehen und sie alle zerhacken, wie bei dem Tristanmassaker!

Es blieb ihm keine Zeit mehr über die finsteren Wesen zu fluchen, da er schritte vom Inneren der Burg hörte, ein hallen das von den Treppen zu kommen schien, die sich um die Innenseite des großen Turms schlängelten. Wer konnte es sein? Aufmerksam blickte er auf, erhob sich halb von seinem Platz, legte aber instinktiv die Hand auf den Schwertknauf, um bereit zu sein, wenn es darauf ankam. Der Ausdruck in seinem Gesicht war erstaunt und schon überlegte er sich, was er dem kommenden sagen würde, wenn er bei ihm wäre. Er hatte weiche Züge, das Haar blond, doch es war grau an vielen Stellen, eine Krankheit, die sich das erste mal äußerlich an seinen Haaren bemerkbar gemacht hatte, dass wusste er, da er erst ein paar Jahre über zwanzig war und sonst noch jeder Muskel in seinem Körper perfekt und reibungslos funktionierte. Der Brustpanzer, den er trug, war eingedellt, zeigte aber immer noch das Hochlandwappen, den Berg auf grasgrünem Grund, sein Umhang hatte ebenfalls die Farbe von Moos und auch der Schmuckstein an dem Heft seines Schwertes war grün, es waren eben die Farben des Hochlandes, das trockene Grün der vielen Steppen und Hügel, das weißgrau der hohen, zerklüfteten Felsnasen.

Es war Rykorn, einer seiner Mitstreiter. Er hatte dunkles, strähniges Haar, das ihm in mehreren kleinen Zöpfen vom Haupt hing. Ein kleiner Spitzbart umrahmte seinen schmalen Mund und seine Augen leuchteten in einem hellen blau, das jeden magisch anziehen zu schien. Er hatte den dritthöchsten Rang in ihrer jetzigen kleinen Truppe, bestehend aus fünfen, Rune den höchsten, jedenfalls war er es, der sie antrieb zu handeln.

>>Rykorn!<< begrüßte ihn Meridian lachend, umarmte ihn und klopfte ihm auf die Schulter. >>Was gibt es neues erfreuliches, was du mir zu dieser Stunde zu erzählen weißt?<<

>>Herr,<< begann Rykorn etwas verlegen und trat dann eilig ein paar Schritte zurück, um nicht zu lange der bedrückenden Freude Meridians ausgesetzt zu sein. >>es ist schlimmes geschehen. Es geht um<< Er räusperte sich und wollte sichtlich nicht so gerne darüber reden. Sofort erlosch das Lachen in Runes Gesicht und ein Hauch von Entsetzen begann darauf zu ruhen. >>Trajan... Er...<< Der Sprecher verstummte und Meridian führte ihn zu dem Bett und ließ in sich setzen.

>>Was ist geschehen? Es ist wichtig, das wir alle die Schlechte Kunde erfahren. Unser Leben hängt davon ab.<< Die Ehre zu wahren bedeutete für ihn mehr als das Leben, dennoch war das eine ohne das andere nutzlos und so würde er lieber einen Rückzug antreten, um dann später mit doppelter Kraft zurückzuschlagen.

>>Trajan. Es hat ihn erwischt. Er war dabei Vorräte aus der Stadt zu holen, doch er ist zum vereinbarten Zeitpunkt nicht wieder aufgetaucht.<<

>>Ich bin sicher, er ist da draußen irgendwo! So einer wie Trajan geht uns nicht so schnell verloren, dafür ist er viel zu gut!<< Zwar sagte er es mit fester Stimme, doch so überzeugt wie es schien war selbst er es nicht. Trajan war zwar ein guter Kämpfer, doch gegen diese Art von Dämonen konnte er nicht gewinnen, sie wären einfach in der Überzahl gewesen. Schließlich fasste er sich ein Herz und starrte Rykorn fest und mit aller Kraft in die Augen, öffnete die Lippen zu einem Satz, den er glaubte nie sagen zu müssen. >>Wir werden ihn da rausholen! Ohne unsere Hilfe scheitert er gewiss. Los, gib Palax bescheit! Wir treffen uns bei den Geheimgängen!<<

Die Mine Rykorns erhellte sich und er stürmte sofort los, aus dem Zimmer und auf die Treppe. Noch lange verhallte der Aufschlag seiner Stiefel auf dem uneben Steinboden, dann erklangen Stimmen, eine tiefe Zwergenstimme und die Stimme des Läufers. Sie unterhielten sich schnell und aufgeregt. Wahrscheinlich wollten sie Trajan genau so gern finden wie er.

Rune seufzte kurz und zog sich die ledernen Handschuhe an, streifte sich den Helm über den Kopf und richtete das Kettenhemd. >>Nehmt nur leichtes Gepäck!<< rief er zu ihnen hinunter, >>Dieser Weg ist noch keiner von uns gegangen. Es grenzt an eine Selbstmordaktion, also Vorsicht! Die grauen wissen nicht, dass wir kommen.<< Den schweren Tornister und die vielen Dolche ließ er in einer Ecke hinter einem Brocken Stein liegen, um sie später nach bedarf wieder zu holen und so waren sie sicher und geschützt vor den Mordgeistern, die ihr Spiel schon lange in der Dämonenwelt trieben.

Endlich trat er auf die dritte Ebene von vieren hinaus, rechts von ihm zwischen zwei staubigen, mit Efeu bewachsenen Säulen führte die Treppe in die zweite Ebene hinab, wo Palax und Rykorn schon ungeduldig warteten. Der Zwerg war groß für sein Volk und unter seiner Rüstung trug er ein Hemd, das aus dem dichten Fell eines Bären gemacht war und große Muskeln zierten die Nackten Arme und Beine. Ein buschiger, dunkler Bart zog sich über sein von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht, die Augen lagen tief im Schatten ihrer Höhlen verborgen und waren braun wie die Erde. Der mürrische Ausdruck auf seinem Gesicht war schief und er grinste Meridian verächtlich an.

>>Keiner schickt einen Zwerg in dunkle Gänge, Hochländer! Lass dir das gesagt sein!<< mahnte er mit der mächtigen Streitaxt auf dem Rücken. Er verschränkte die Arme über der Brust und kniff die Augen prüfend zusammen, während er auf einen Haufen Schutt und Asche neben einer Statue eines Königs in einem langen Mantel starrte. >>Da ist nie im Leben ein Geheimgang! Ich würde so was doch als Zwerg sofort erkennen!<<

Ohne auf sein Gebrummel zu achten, zog Rune an ihm hocherhobenen Hauptes vorbei, steuerte auf die Statue zu.

>>Versuch es gar nicht, Hochländer! Da is nichts!<< Der Zwerg deutete zuerst mit zwei Fingern auf seine Augen und dann auf die Statue. >>Sag du es ihm, Rykorn!<< befahl er in herrischem Ton, doch dieser zuckte mit den Achseln.

>>Wenn Meridian meint, dass da etwas ist, dann wird es wohl oder übel so sein. Vertrau ihm, Palax!<<

>>Pah, Vertrauen! Einem Hochländer wie ihm?<< höhnte der Zwerg und stützte lauthals lachend die Hände in die Hüften. >>Der Tag muss erst noch kommen!<<

Inzwischen hatte sich Rune vor die Figur, welche auf einem Sockel thronte, gestellt, sah skeptisch an ihr hinauf und betrachtete jeden Millimeter aufs genauste.



Rone saß still am Fensterbrett, unbeweglich auf die Tropfen starrend, die von draußen gegen die Scheiben schlugen. Das Geräusch, das sie dabei machten, erfüllte die Nacht von einer regen Traurigkeit, die sich fest in die Kleider und Mäntel der Dorfbewohner sog. Kelt hockte neben ihm, starrte ihn aus engzusammengekniffenen, dunklen Augen an, seine Haut hatte die Farbe von gebleichtem Leder und Falten zogen sich wie Furchen über seinen stämmigen Körper. Hätten seine Füße nicht in dicken Winterstiefeln gesteckt, wäre er höchstwahrscheinlich schon erfroren. Das Feuer im Ofen knisterte und loderte hell, als er mit dem alten Schürhaken darin herumstocherte.

>>Verdammte Kälte!<< murrte er und Funken stoben aus den Flammen, blieben für wenige Sekunden wie Schneeflocken in der Luft stehen, nur um dann rasch zu erkühlen und aschgrau zu Boden zu sinken. >>Friert man sich ja sonst was ab!<< Die Stimme des Zwerges war rau, doch der Junge schien sie nicht einmal wirklich wahrzunehmen. Wie gebannt beobachtete er das Prasseln auf den dunklen Straßen.

>>Sag halt was!<< herrschte Kelt ihn nach einiger Zeit wieder an. >>Will hier nicht den ganzen Abend rumlungern und auf den Druiden warten! Er
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