Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (43)

oft Aiko auch Haken schlug, Beinahe-Zusammenstöße mit Decke und Wänden riskierte, sie gaben nicht auf. Schon hatten die ersten ihren <i>gi</i> aufgeschlitzt, lange, blutige Kratzer hinterlassend... Zeit für eine neue Taktik. Im Flug formte Aiko ihre Hände zu einem Trichter, ließ eine kleine Energiekugel entstehen und feuerte sie gegen ihre lästigen Verfolger ab. Dass sie dabei die Decke durchschlug, störte die Saiyajin kaum...

Vegeta zischte durch die neu geschaffene Öffnung hinterher – um von einer grinsenden Aiko empfangen zu werden, die ein Musterexemplar von einem <i>ki</i>-Ball in ihren Händen hielt... Mit einem lauten Schrei feuerte sie diesen ab, mitten auf das verdutzt schauende Gesicht des Prinzen. Dieser wog blitzschnell die ihm noch zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ab... Zum Ausweichen war es zu spät, und sein Körper war ihm zum Blocken zu schade. Ihm blieb keine Wahl – sprichwörtlich im letzten Augenblick startete er einen Konter und formte ebenfalls einen Energieblast. Dieser allerdings fiel recht spärlich aus, da die Zeit zum <i>ki</i>-Sammeln einfach nicht genügte... Immerhin verhinderte die hellblau gleißende Kugel, dass ihr von Aiko geschaffener Gegenpart seinen zerstörerischen Weg fortsetzte. In den Momenten, die sein <i>ki</i> ihm zum Atemholen gab, legte Vegeta noch etwas mehr Kraft in seine Attacke... Und langsam, aber sicher gelang es ihm, den roten Strahl seiner Gefährtin von seinem Körper weg, zurück zu dem ihrigen zu drücken.

Das blieb von Seiten der Saiyajinfürstin nicht unbemerkt... Sie wusste, im direkten Kräftemessen mit Vegetas Energie war sie machtlos, selbst wenn er die wahre Stärke des Supersaiyajin zurückhielt. Doch in einem der wenigen Momente, die sie nicht trainierend oder im Meditank verbrachte, war ihr die Erleuchtung gekommen - eine Taktik, mit der sie der Attacke entgehen konnte, ohne ihr <i>ki</i> sinnlos ins Blaue zu schleudern.

Für einen Wimpernschlag steigerte sie die Menge der Energie, die in dem Blast steckte, so dass Vegeta zurückgedrängt wurde... Dann tauchte sie blitzschnell ab, löste sich förmlich vor den Augen des Saiyajin no Ouji auf. Sein hellblauer Blast ging ins Leere... Allerdings nicht so Aikos weit ausholender Tritt, der Vegetas Genick, das beabsichtigte Ziel, punktgenau traf. Ein Angriff, der vielen Kämpfern sicher das Leben gekostet hätte... Doch die Gewissheit, dass sie ihrem Gefährten ohnehin keinen ernsthaften Schaden zufügen konnte, ließ sie auch vor den hinterhältigsten Zügen, ausgeführt mit voller Kraft, nicht zurückschrecken. Instinktiv ahnte die Saiyajin, dass dies für den bevorstehenden Kampf die ideale Vorbereitung war...

Der Saiyajin no Ouji flog durch die Luft, bis er sich viele Meter von Aiko entfernt wieder abfing. Die scharfen Augen seiner Gefährtin konnten gerade noch das dünne Blutrinnsal, dass ihm aus dem linken Mundwinkel strömte, ausmachen... Allerdings auch die Tatsache, dass er etwas ausheckte.

Seine Hände verschlangen sich in einem langsamen, mystisch anmutenden Rhythmus zu Figuren, die nach ihrer Erschaffung sofort wieder in sich selbst zerfielen, um von neuen, fesselnderen ersetzt zu werden... Ein Bild wechselte das andere ab, immer neue, sich nie wiederholende Visionen entstanden vor ihrem angestrengt zusammengekniffenen Auge... Es war ein mitreißendes Schauspiel, dass sie sich nicht entgehen lassen durfte. Wie gebannt hing sie an den Händen ihres Gefährten, denen auf einmal Zauberkraft zuteil geworden sein schien...

Unmerklich nahm der Wechsel der Muster an Geschwindigkeit zu, sie verschwammen vor Aikos Augen, fügten sich zu einer neuen, schillernden Erscheinung zusammen, in der alle Farben, die je ihre Netzhaut berührt hatten, vorhanden zu sein schienen...

Ohne jede Vorwarnung schossen sechs Schlangen aus Energie aus dem wirbelnden Kreisel hervor, allesamt aus dem selben, bewegten Stoff zusammengesetzt, der zuvor aus Vegetas Händen entstanden war. Das Ziel der verschlungenen Lichtstrahlen war ohne Zweifel Aiko... Ein hilfloses Opfer, hypnotisiert von der Brillianz ihres Untergangs.

Der Erzeuger beäugte seine Geschöpfe und deren Ziel abwartend. Die <i>sune-kudansu</i>, der Tanz der Schlangen, war die Feuerprobe für seine Gefährtin... Sollte sie es schaffen, sich dem überwältigenden Einfluss der <i>sune-kus</i> zu entziehen, dann hatten seine Lektionen vom wachen Auge, Spezialattacken und der Verteidigung gegen dieselben wirklich gefruchtet. Vorerst schien dem allerdings nicht so zu sein...

Die Fürstin schwebte mit weit aufgerissenen Augen, und einem beinahe bis zur Grimasse verzerrten glückseligen Lächeln in der Luft, die drohende Gefahr mit offenen Armen empfangend. Ja, diese wunderbaren Wesen der Vollkommenheit, Boten des Lichts sollten zu ihr kommen, sie mit auf die Reise in höhere Gefilde des Glücks nehmen... In ihrem Kopf kreisten die Bilder der Schlangen, wechselnde Farbspiele auf ihren gleißenden Oberflächen. Sie kamen näher, links und rechts, vor und hinter, über und unter ihr jeweils eine, verharrten einen Augenblick, und begannen die Saiyajin in einem komplizierten, sich nicht wiederholenden Tanz zu umhüllen...

Aiko, gefangen in sich windenden Strahlen aus Licht, wusste nicht, wie ihr geschah, als sich das willkommene Gefängnis plötzlich zusammenzog, den kleinsten Zwischenraum auslöschend, der die beiden Geschöpfe, eins aus Licht und Energie, das andere aus Fleisch und Blut, noch trennte. Das Licht drang in sie ein, durchflutete sie...

Vegeta starrte gebannt auf die wirbelnden Schlieren, die seine Gefährtin zu verschlingen drohten. Die <i>sune-kudansu</i> war nicht stark gewesen... Zum Glück seiner Gefährtin. Wie alle Lebewesen, die den Tanz der Schlangen zum ersten Mal beobachteten, war sie seinem Zauber hoffnungslos verfallen... Und würde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einmal bemerken, dass sie einem Trugbild aufgesessen war. Von den Schlangen gefressen zu werden, war eine sanfte Art zu Sterben... Das Opfer würde mit einem Lächeln ins Reich der Toten übergehen.

Nun war Aikos Gestalt komplett von der changierenden Oberfläche verhüllt, ihr Körper abgebildet von einem Farbwirbel, dessen Kraft mit Worten nicht zu beschreiben war. Vegeta wusste, was jetzt folgen würde... Die wahre Kraft der sechs Schlangen, freigesetzt mit einem Schlag. Sie hatten ihr Opfer eingelullt, es war bereit, sich widerstandslos seinem Schicksal zu fügen...

Mit einem lauten Donnerschlag, der kilometerweit widerhallte, zerbarst der Kokon, der Aiko so nahtlos umschlossen hatte. Die an flüssiges Quecksilber erinnernden Schlieren platzten ab, verwandelten sich in reine Energie, die sattgoldenes Licht abstrahlte... Eine Explosion, deren Zentrum die Fürstin der Saiyajins war.



In enger werdenden Spiralen stürzte die Getroffene zu Boden, hinaus aus der Rauchwolke, die als einziges Überbleibsel von dem atemberaubenden Spektakel, das sich hier eben noch zugetragen hatte, zeugte. Ihr weicher, gebrochener Körper wurde von ihrem Gefährten aufgefangen... Sie lebte, daran bestand kein Zweifel. Ihr <i>ki</i> war da, klar und deutlich spürbar... Der Angriff hatte sie, gemäß Vegetas Erwartungen, geschwächt und verstört, aber auf keinen Fall umgebracht. Nein, so ein Risiko wäre er auch nie eingegangen... Doch die <i>sune-kudansu</i> würde der <i>onna</i> zeigen, wo ihre Grenzen lagen. Dafür musste sie jedoch erst einmal der Hinterlist der Schlangen gewahr werden...

Langsam schlug die <i>Saiyajin no Oujo (A/P: Schlagt mich, aber laut meinem Übersetzer heißt das soviel wie ‚Fürstin der Saiyajins‘... Keine Gewähr!)</i> ihre Augen auf. Doch sehen konnte sie nichts... zu geblendet war ihre Retina vom Glanz der Schlangen. Aus dem strahlenden Weiß, in das ihre Welt getaucht war, begannen sich nur zögernd Kontraste abzuzeichnen... Eine Gestalt, gleich einem Engel tauchte auf, jedoch konnte sie dem verschwommenen Schemen keinen Namen zuordnen. Vielleicht hatten sie die <i>sune-kus</i> mit in ihr Reich genommen und dieser Himmelsbote war da, um sie willkommen zu heißen? Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. Allmählich fokussierten sich ihre Augen wieder, ihr Träger nahm Form an... <i>Es war Vegeta.</i>

Beinahe enttäuscht wandte sich Aiko an ihren Gefährten, ein verklärter Ausdruck umspielte ihre Züge. Es war nicht der erwünschte Engel, aber immerhin der Erzeuger ihrer Erleuchtung...

„Vegeta... das war so schön... was war das?“ Wenn nicht schon ihr Tonfall Bände gesprochen hatte, dann tat dies der unnatürliche Glanz ihrer Augen.

„Dumme <i>onna</i>... Das war die <i>sune-kudansu</i>, der Tanz der Schlangen... Und du bist darauf hereingefallen.“, konstatierte er.

Aikos vernebelter Geist ließ jedoch nur das hindurch, was seine Besitzerin hören wollte... <i>‚sune-kudansu‘</i>... Diesen Namen trug also ihre Offenbarung.

Vegeta realisierte, dass es zwecklos war, in die idealisierte Welt seiner Gefährtin einbrechen zu wollen. Alle, die den Schlangentanz überlebten, reagierten auf ähnliche Weise... Aber die Zeit würde das ihrige tun, und den destruktiven Einfluss der Attacke zurückdrängen.

„Vegeta...“ wisperte es plötzlich unter ihm, „warum ist es vorbei?“

„Erkläre ich dir später. Du kommst jetzt erstmal in den Meditank...“ Es war nutzlos, das Training fortsetzen zu wollen. Obwohl ihre Reserven noch nicht vollkommen erschöpft waren, mehr als glückselige Säuselei würde er ihrem Körper nicht entlocken können...



Ein Surren in der Luft kündigte den feinen Ohren des Arztes das Eintreffen seines Dauergastes an. Eilig ließ er Staffelei,
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