Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (43)

Ölfarben und Pinsel in einem Schrank verschwinden... Allesamt Schwarzmarktware der ersten Wahl, heute ersteigert. Das halbfertige Gemälde zeigte, anstelle von Obst- und Frühstücksstilleben eine blutige Szene, auf der ein dem Prinzen bedenklich ähnelnder Saiyajin am Boden liegend abgebildet war... Besonders die tödliche Wunde war dem Doktor, seiner Meinung nach, besonders gelungen. Schon beim Malen hatte er feststellen müssen, was für eine Erleichterung ihm die langersehnte Tätigkeit brachte... Schon bald sollte er sich beim Wandern durch die Palastgänge die Frage stellen, ob wohl die gesamte ‚Kunst‘ der Saiyajins von frustrierten, dem Nervenzusammenbruch nahen Ärzten geschaffen wurde... Möglich war es.

Zufrieden blickte der Mediziner an sich herunter... Sein Kittel war gesprenkelt von roten und schwarzen Farbklecksen, die jedem vernünftig denkenden Wesen Anlass zum Verdacht gegeben hätten... Aber er war hier unter den Saiyajins, und konnte aus diesem Grunde gar nicht sicherer sein.

Sein glückseliges Lächeln spiegelte sich fast eins zu detailgetreu im Gesicht Aikos wieder, eine Tatsache, die jedoch von beiden Teilen des Spiegelbilds unbemerkt blieb. Zu verloren waren sie in ihrer persönlichen Definition der Vollkommenheit...



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Etwa zwei Stunden später wiederholte sich die allen im Krankenflügel Anwesenden bereits zur Genüge bekannte Prozedur des Aufwachens, eingeleitet durch das ebenso bekannte und verhasste Piepen des Regenerationstankes. Nachdem der Normalzustand der Verletzten, in diesem Falle Aiko, wiederhergestellt war, gingen alle Beteiligten erneut zu ihrem Tagwerk über. Das hieß, der Arzt widmete sich seinem blutigen Portrait, und das Saiyajinpärchen nahm Kurs auf die Trainingsarena.

Die blaue Flüssigkeit des Meditanks, in der wichtige Aminosäuren, Sauerstoff und Blutersatz enthalten waren, schien auch Aikos Zurechnungsfähigkeit wieder hergerichtet zu haben... Jedenfalls war von der Macht der Schlangen nicht mehr als ein dumpfer Abglanz zurückgeblieben. Stattdessen trat der Schmerz, den die Hypnose der <i>sune-kudansu</i> unterdrückt hatte, umso deutlicher hervor... Endlich hatte die Saiyajin das wahre Gesicht des Schlangentanzes erblickt, hinter seine täuschende, umschmeichelnde Fassade gesehen. Sich nicht bewusst, dass sie dieselbe Frage wie zuvor stellte, wandte sich Aiko an ihren Gefährten, diesmal jedoch um einiges aufnahmebereiter.

„Vegeta... was war das?“

„Der Tanz der Schlangen... Eine Spezialattacke, die ich auf einer Eroberungsreise erlernt habe...“ Die wahren Hintergründe verschwieg er ihr. Der besagter Feldzug war ein Desaster gewesen, ein Horrorszenario, das ein Schriftsteller nicht besser hätte konstruieren können. Scharenweise waren seine Untergebenen der Verführung der <i>sune-kudansu</i> erlegen, zurückgelassen entweder tot oder mit verwirrtem Geist... Lächelnd zwar, aber als Krieger vollkommen unbrauchbar. Schließlich war es dem Saiyajin no Ouji und ein paar seiner Getreuen gelungen, die Kämpfer, die den Schlangentanz beherrschten, auszuschalten. Den letzten Überlebenden behielt sich Vegeta jedoch vor... Der Prinz verließ den Planeten erst, als er die <i>sune-kudansu</i> erlernt hatte.

„Aber warum war ich so fasziniert davon? Warum habe ich mich nicht gewehrt?“, hakte die Saiyajin nach.

Vegeta lächelte in sich hinein. Sie stellte dieselben Fragen, wie die Überlebenden vorhergehender Angriffe...

„Die <i>sune-kudansu</i> verfügt über große psychische Macht... Der Angreifer gaukelt mit seinen Händen Traumbilder vor, die er mit einer normalen <i>ki</i>-Attacke kombiniert. Durch die Bilder wird das Opfer in Trance versetzt, nimmt das <i>ki</i> nicht als Gefahr wahr- und geht in die Falle, ohne zu wissen, dass es überhaupt eine gab. Funktioniert leider nur ein einziges Mal pro Gegner...“

„Warum?“

Anstatt Aiko die gewünschte Antwort zu geben, brachte er sie mit einer kurzen Handbewegung inmitten der inzwischen erreichten Arena zum Stehen, und positionierte sich an seinem angestammten Platz. Die Saiyajin no Oujo beäugte die Szene misstrauisch... Offenbar sollte dies eine praktische Demonstration werden. Gegen alles gewappnet, nahm sie eine abwehrende Haltung ein, um sich vom Angriff Vegetas nicht vollkommen überrumpeln zu lassen...

Doch die erwartete Attacke blieb aus. Ersatzweise begann der Thronfolger einige ausschweifende, in ihrer Verschlungenheit zwar schön anzusehende, seinem Wesen aber vollkommen widersprechende Bewegungen mit den Händen auszuführen. Bei einer Bauchtänzerin hätten diese vielleicht von Grazie und Eleganz gezeugt, aber bei Vegeta waren sie, nach längerer Betrachtung – einfach nur <i>lächerlich.</i>

Aiko musste an den ihr verbliebenen Anstand appellieren, um nicht vor Lachen loszuprusten... Mit leidlich fester Stimme fragte sie den Saiyajin no Ouji nach dem Sinn der Aktion... Zwecklos – er ließ sich nicht aus dem Zustand vollkommener Konzentration, den sein Gesicht hinreichen widerspiegelte, herausreißen. Sich zusammennehmend, setzte Aiko ihre beobachtende Tätigkeit fort... Die Tatsache, dass sich ihr stolzer Gefährte sich so einfach der Lächerlichkeit preisgab, ließ einen Haken, eine versteckte Falle vermuten.

Diese offenbarte sich in Form von sechs konzentrierten <i>ki</i>-Strahlen, die nach weiteren Sekunden des Herumfuchtelns aus seinen Händen hervorschossen - vorhersehbar und nichts, das eine besondere Erwähnung wert gewesen wäre... Souverän erschuf Aiko einen Schutzschild aus Energie, an dem die Blasts gleich rohen Eiern, die an eine Wand geworfen wurden, zerschellten. <i>(A/P: Ein wahnsinnig toller Vergleich, meint ihr nicht auch ^^?)</i> Sicherstellend, dass jegliche Gefahr gebannt war, entzog Aiko ihrem Schild die Energie, ließ ihre rotglühende Aura verblassen und schließlich ganz verschwinden. Irritiert wandte sich die Saiyajin an ihren Partner:

„Was sollte das?“

Vegeta grinste süffisant, in einer Weise, die einzig und allein er in dieser Perfektion zustande brachte.

„Dies, liebe <i>onna</i>, war die <i>sune-kudansu</i> in ihrer vollendetsten Form...“

Aikos Gesicht hätte nach dieser Offenbarung eine Broschüre über ausgerenkte Kiefer zieren können.

„Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“

„Sehe ich aus, als ob ich je scherzen würde?“

Nein, das tat er wohl nicht... Aber Aiko wusste es besser. Lebendig wie nie zuvor tanzten die Geschehnisse, die sich auf Delta 21 zugetragen hatten, in ihrer Erinnerung... Doch im Sinne der Erhaltung eines annehmbaren Trainingsklimas enthielt sie sich jedes Kommentares, und schüttelte nur amüsiert den Kopf.

„Siehst du nun, weshalb sie nur ein einziges Mal pro Gegner funktioniert? Du wirst in deinem Leben nie mehr auf den Trick hereinfallen, dein Bewusstsein ist dagegen praktisch sensibilisiert.“, erklärte Vegeta im Brustton der Überzeugung. Dies trug nicht gerade dazu bei, Aikos Skepsis zu zerstreuen... Viel wahrscheinlicher schien ihr die Begründung, dass ihr Gefährte einfach einen beabsichtigten Fehler in die Ausführung eingebaut hatte, um sie damit zum Narren zu halten. Soviel zu der Scherzfreudigkeit Vegetas...



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In Folge dieser Auseinandersetzung erlernte Aiko ebenfalls die <i>sune-kudansu</i>, um sie an einem unschuldigen Saiyajin, der gerade des Weges kam, auszutesten. Dieser Versuch endete mit einem besetzten Regenerationstank und einem stolzen Krieger, der ununterbrochen von der Übernahme des Reiches durch die Engel der Offenbarung predigte... Erst dann war die Fürstin überzeugt.

Die nächsten Tage vergingen in einem gleichförmigen Drei-Stunden-Rhythmus. Drei Stunden Training, drei Stunden im Krankenflügel, in denen Aiko im Meditank ihre Verletzungen auskurierte, Vegeta auf einem Stuhl daneben schlief und der Arzt diese Perioden nutzte, um seinem Portrait den letzten Schliff zu verleihen.

Die ewigen Zeitspannen der Unterweisung waren nun bar jeder Theorie... Der Saiyajin no Ouji hatte Aiko die grundlegenden Techniken gelehrt- deren Ausführung und Kombination lag nun allein in ihrer Hand.

Besonderen Wert legte ihr gestrenger Meister jedoch auf den Luftkampf... Aus der Erfahrung, dass sich ein offizielles Gefecht zwischen Saiyajins noch nie auf den zumeist sehr knapp bemessenen Ring beschränkt hatte - sollten beide Kontrahenten über die Fähigkeit, zu fliegen, verfügen.

Der Schlagabtausch viele Meter über dem Erdboden war ein schwieriges Unterfangen, wie Aiko bald feststellen musste. Es hieß, ihr <i>ki</i> gleichzeitig zum Schweben zu benutzen, die Richtung und Geschwindigkeit des Fluges zu steuern, und hinzukommend noch Tritte, Schläge oder Energieattacken auszuführen... Wenn es besonders schlimm kam, letzteres sogar noch parallel. Ihr Fluidum in dem Maße aufzuteilen, wie es für jede mögliche Situation nötig war, stellte an die Konzentrationsfähigkeit der Saiyajin hohe Anforderungen... Sofern das Tempo gemäßigt blieb, schaffte sie es, den Überblick zu behalten, doch wenn Vegeta die Geschwindigkeit langsam steigerte, ließ sie sich nach kurzer Zeit entnervt treffen. Ihr Gehirn war einfach nicht zur analog ablaufenden Verarbeitung so vieler Informationen geschaffen... Im Gegensatz zu dem Vinégas, die sicher schon seit der frühesten Kindheit auf derlei Tätigkeiten gedrillt war. Diese Tatsache ängstigte Aiko nicht, sondern verlieh ihr die nötige Motivation, zu ihrer Widersacherin aufzuschließen...



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Diese war in der Zwischenzeit bei Livo
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