Fanfic: Kagomes Kraft oder Ich bin nicht bloß eine Wiedergeburt!

als sich die Situation tatsächlich darstellte.

Ein Feuerball bildete sich auf der ausgestreckten Hand des Dämons.

Inuyasha sah hilflos zu, wie der Dämon einen tödlichen Schlag gegen Kagome plante. Er musste ihr helfen, doch sie war viel zu weit weg. Warum hatte sie sich auch eingemischt? Ihm ging es gut, er konnte sich selbst verteidigen. Wie jedoch sollte er sie beschützen? Er blickte sich nach Tetsaiga um, doch auch das würde zu lange dauern. Ihm musste etwas anderes einfallen. Er hatte geschworen Kagome zu beschützen. Verflucht sollte er sein, wenn er zuließ, dass sie noch einmal starb.

Nein, ermahnte er sich. Kagome ist nicht Kikyo. Doch machte es einen Unterschied? Nein, er würde sie nicht sterben lassen. So einfach war das.

Sein Herzschlag wurde langsamer und lauter. Er schien sein Blut zum Rasen zu bringen. Ungläubig weiteten sich seine Augen. Das konnte nicht sein! Inuyasha verwandelte sich nur, wenn es darum ging sein eigenes Leben zu retten. Und dennoch erkannte er die Zeichen. Diese Verwandlung machte er nicht zum ersten Mal durch. Alles Menschliche erlosch in ihm. Zurück blieb das dämonische Blut. Wenn das der Weg war Kagome zu beschützen, dann sollte es eben sein.

"He, Tatsumaru! Vergiss nicht wer dein Gegner ist."

Kagomes Blick wanderte zu Inuyasha und sie schluckte schwer. Das konnte nicht sein. Inuyasha verwandelte sich nicht solange er sicher war. Und doch leuchteten seine Augen rot, während das Blut durch seinen Körper pulsierte. Er hatte sich in ein Tier verwandelt und doch war er immer noch ihr Inuyasha.

Tatsumaru wich zurück, als er Inuyasha sah. Die Aura, die ihn nun umgab, war komplett anders als die zuvor. Dies war kein Gegner mehr, den man einfach besiegen konnte. Inuyasha fauchte und knurrte wie ein wildgewordener Hund. Dann setzte er zum Sprung an und schlitzte den Dämon mit seinen Krallen auf. Tatsumaru taumelte.

Kagome wollte wegschauen, doch sie konnte es nicht. Unfähig sich zu bewegen sah sie dem Spektakel vor ihr zu. Immer wieder trafen Inuyashas Krallen Tatsumaru. Es gab kein entkommen mehr für ihn. Wenn Inuyasha so wie jetzt war, konnte ihn nur noch der Tod aufhalten. Er fühlte keinen Schmerz, keine Angst. Nichts von den menschlichen Emotionen war übrig geblieben. Er handelte nur noch instinktiv. Blutrausch nannte man das wohl. Wenn Inuyasha wie jetzt war verfiel er in einen Blutrausch. In letzter Zeit wurde es immer schlimmer. Anfangs hatte er ihre Stimme noch wahrgenommen, doch in letzter Zeit war das nicht mehr der Fall. Dennoch vertraute sie ihm. Er würde ihr nichts tun. Sie wusste einfach, dass es so war.

Tatsumaru sackte zu Boden und Inuyasha bohrte seine Hand in die Brust seines Gegners. Er zog sie ruckartig wieder heraus und hielt das Herz in seiner Hand. Unbarmherzig quetschte er es, bis es nur noch Matsch war.

"Inuyasha hat ihn besiegt." Shippo tauchte neben Kagome auf und blickte erstaunt drein.

"Warum hat er …" Sango stellte die Frage nicht zu Ende, denn Kagome stand auf und ging schwerfällig zu Inuyasha.

"Kagome-sama, er ist nicht er selbst.", mahnte Miroku, doch sie winkte ab.

"Er wird mir nichts tun."

Ihre Freunde waren sich da nicht so sicher, aber Kagome hatte ihre eigene Magie um ihn selbst in diesem Zustand zu erreichen. Gebannt sahen sie zu wie Kagome sich Inuyasha näherte.

Seine Ohren hoben sich, als er auf ihr Geräusch lauschte. Zähnefletschend sah er sie an.

"Du wirst mir nichts tun.", flüsterte sie. Es war wohl auch ein Gebet. Kagome vertraute auf Inuyasha. Er würde sie nicht verletzen. Wie könnte er auch? Er hatte sich ihretwegen verwandelt. Sie wusste nicht wie es geschehen war, aber er hatte es getan. Wenn er sie also beschützen wollte, wie sollte er sie dann verletzen können.

"Inuyasha!" Sie streckte ihre Hand aus. Er wich knurrend zurück. Sie sah das Blut durch seine Augen fließen.

"Inuyasha, erinnere dich.", bat sie inständig. Es ging sehr schnell, zu schnell, als dass sie hinterher hätte sagen können, wie es passierte. Doch mit einem Satz sprang Inuyasha auf sie zu und seine Krallen bohrten sich in ihren Bauch und schlitzen ihn der Breite nach auf. Kagome keuchte auf und sank starr vor Schreck auf ihre Knie. Ungläubig sah sie an sich hinunter.

"Kagome!" Sie hörte die Schreie nur von sehr fern. Blut floss ihren Bauch entlang, das konnte sie erkennen, aber sollte es sie nicht schmerzen? Nein, sie fühlte nichts. Sie blickte Inuyasha an. Er erkannte sie nicht mehr.

"Hiraikotsu!" Inuyasha wurde getroffen und ging zu Boden.

"Kagome-chan!" Sango zog sie in ihre Arme und blickte verzweifelt auf die Wunde ihrer Freundin. Er hatte sie wirklich verletzt. Sie fühlte sich so hilflos. Es sah schlimm aus.

"Kagome, Kagome!" Shippo weinte bittere Tränen.

Miroku war zu Stein erstarrt.

Kagome nahm von all dem nichts mehr wahr.





Tief im Wald verborgen, stand eine junge Frau. Sie hatte beobachtet, was geschehen war. Sie hatte vor allen anderen erkannt, dass Inuyasha das Mädchen verletzen würde. Sie hätte es verhindern können. Doch der Tod des Mädchens erleichterte ihr so einiges. Sie drehte der Szenerie den Rücken zu und ging langsamen Schrittes tiefer in den Wald.





Inuyasha kam nur sehr langsam zu sich. Zuerst konnte er sich nicht mehr erinnern. Und sekundenspäter wünschte er sich in diesen Zustand zurück. Er roch Blut. Dicht bei ihm. Seine Hände hoben sich zu seinem Gesicht. Blut war an seinen Fingern. Richtig, der Dämon. Doch da war noch ein anderer Geruch. Süßer als der eines Dämons. Menschlicher. Mit einem Satz stand er aufrecht und starrte entsetzt auf seine Finger. Richtig, sein Blutrausch hatte nicht mit dem Dämon aufgehört.

Und dann kam die Erinnerung in grausigen Bildern zurück.

Kagome!

Panisch glitt sein Blick umher und blieb an Sango hängen. In ihren Armen lag Kagome bewusstlos, vielleicht sogar schon tot. Nein, er hörte sie atmen. Langsam zwar aber dennoch lebte sie. Er machte einen Schritt auf sie zu und Sangos Blick hob sich. Wut zeichnete sich darin ab. Er konnte sie verstehen.

"Geh, Inuyasha, geh."

Er wollte nicht gehen. Gott, wie könnte er sie jetzt allein lassen? Er wollte nicht, dass sie ihn so ansahen. Als wäre er ein Monster. Wieder sah er auf seine Finger. Doch sie hatten Recht. Er war eine Gefahr für sie alle. Wenn er sie wirklich beschützen wollte, musste er sie verlassen. Das war der einzige Weg. Doch Kagome …

Nein, er ertrug es nicht zu sehen, was er getan hatte. Großer Gott, er hatte sie doch beschützen wollen.

Inuyasha drehte sich um und rannte so schnell ihn seine Beine trugen.

"Sango?"

Sango sah auf, Tränen brannten in ihren Augen.

"Houshi-Sama, so ist es besser."

Miroku blickte Inuyasha nach, wie er davonrannte. Besser für wen? Doch vielleicht war es besser, wenn er nicht in Kagomes Nähe war. Wenn sie wieder bei Bewusstsein war, konnte sie selbst entscheiden was sie wollte. Sein Blick glitt zurück zu Kagome. Wenn sie wieder aufwachte!





Kagome träumte von roten Flüssen, von schreienden Kindern. Wüste, sie war in einer Wüste. Es war so entsetzlich heiß. Sie hatte Hunger und Durst, doch so viel sie auch aß und trank, es wurde nicht besser. Sie hatte ein Loch in ihrem Bauch, wie sollte sie da auch etwas bei sich behalten?

"Inuyasha!" Eine Name geflüstert und doch lauter als alles, dass sie sonst wahrnahm. Etwas war da. Dieser Name, er sagte ihr etwas. Sie musste ihm etwas sagen, doch sie wusste nicht mehr was das wahr.

"Sie ruft nach ihm!"

Sango blickte Miroku wütend an.

"Nein, sie phantasiert. Das ist nicht das Gleiche."

Miroku seufzte. Er konnte Sangos Wut, ihren Schmerz verstehen. Es ging ihm nicht besser als ihr. Aber dennoch auch Inuyasha war ihr Freund. Er konnte sich vorstellen, was durch seinen Kopf ging. Obwohl sie alle gesehen hatten, dass er Kagome verletzt hatte, wusste Miroku doch, dass es nicht wirklich Inuyasha gewesen war. Wenn er sich in einen Dämon verwandelte, dann konnte er nicht mehr denken. Ihn in diesem Kummer allein zu lassen, war nicht richtig. Doch wie sollte er an Sangos Mitgefühl appellieren?

Sango hatte ihre ganze Familie verloren. Kagome nun dem Tod so nahe zu sehen, musste diese Erinnerungen in ihr wachrufen. Er selbst hatte auch keine Familie mehr. Eigentlich waren sie alle durch diese Tatsache verbunden. Shippo hatte seinen Vater sterben sehen. Er hatte keinen Ort mehr wo er hingehen konnte. Sangos Familie, ihr Dorf sie alle waren tot. Kohaku war der einzige Mensch, den sie noch hatte, doch er war in Narakus Händen. Einen Ausweg gab es da momentan nicht. Miroku selbst war auch nicht besser dran. Sein Vater war längst tot und ihm selbst folgte dieses Schicksal auch stets auf leisen Sohlen. Und dann war da noch Inuyasha. Seine Mutter war gestorben als er noch sehr klein war. Sein Vater folgte dem auch sehr bald. Alles was er noch an Familie hatte, war sein Bruder. Da sich die beiden aber gegenseitig versuchten umzubringen, konnte man das nicht wirklich zählen. Da waren sie also. Vier einsame Menschen verbunden durch diesen einen, der im sterben lag. Kagome! Sie selbst hatte noch eine Familie. Vielleicht hatte sie es genau deswegen geschafft, sie alle aus ihrer Einsamkeit herauszuholen. Ohne Kagome gäbe es diese Verbundenheit nicht.

Miroku schüttelte seinen Kopf. Er sollte nicht so denken. Kagome würde das überleben. Sie musste es einfach überleben.

"Inuyasha!" Der Ruf nach ihm wurde lauter.

Sango blickte abwesend in die
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