Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (45)
sie auf diese ungewohnte Situation reagieren sollte. Jedoch antwortete sie, mit einer Geste, die von einem anderen, mittlerweile auf Chikyuu lebenden Saiyajin hinreichend bekannt war: „Ich werde gewinnen!“
„Etwas anderes habe ich auch gar nicht erwartet... immerhin habe ich hundert Standards auf Cucumas Sieg gesetzt... Ein todsicherer Tipp“, riss der Reporter einen reichlich lahmen Scherz <i>(A/P: An einer anderen Stelle im Universum, auf einem winzigen Planeten sollte sich nun ein uns hinlänglich bekannter, blauer Zuschauer vor Lachen auf dem Boden wälzen und unter Kichern hervorstoßen „Jungchen, der Witz hätte von mir sein können... Todsicherer Tipp... Hahahahaha“)</i> Ein energisches Kopfnicken des Kameramannes wies den Sprecher darauf hin, dass sein Opfer inzwischen von einem sichtlich wütenden Vegeta an der Hand ergriffen und weggezerrt wurde. Die Unmut des Prinzen mochte von seinem Hass auf Fernsehleute jeder Art rühren, aber vielleicht missfiel es ihm einfach, dass der Berichterstatter ihn geflissentlich übersehen hatte. Doch dieser war mit seinem Interview noch nicht am Ende angelangt... „Ist euch bewusst, dass die andere Cucuma genau dasselbe geäußert hat?“
Innerhalb von Sekundenbruchteilen bekam das rundliche Alien die Konsequenzen seiner eigentlich harmlos gemeinten Frage zu spüren. Aiko, deren Sinne beim Nennen der verhassten Konkurrentin augenblicklich aus ihrem narkotisierten Zustand erwachten, hatte den Unglücklichen am Kragen gepackt... „Die andere? Wo ist sie?“
Da die Antwort nicht in der gewünschten Schnelligkeit kam, wurde der hilflose Reporter kräftig durchgeschüttelt – eine Prozedur, deren Erfolg nicht lange auf sich warten ließ.
„S.s.s.s.i.i.i.i.e.e.e....i.i.i.i.i.s.s.st....d.d.d.d.a.a...hi.hi.hi.n.t.e.n!“ Mit einem seiner linken Arme, der, wie der Rest seines Körpers, der unfreiwilligen Rüttelei unterworfen war, wies er in eine leidlich bestimmte Richtung – eine Richtung, in der Aiko sofort ein bekanntes Gesicht ausmachte: <i>ihr eigenes.</i>
Achtlos ließ Aiko das blaue Wesen fallen und wandte sich schnellen Schrittes zum Gehen – versus ihrem Spiegelbild.
Der Reporter klopfte sich eiligst den Staub von der Hose und fuhr seinen Kameramann an, die peinliche Szene hinauszuschneiden, woraufhin dieser grinsend klarstellte, dass es sich um eine Live-Übertragung handelte. Für weitere Querelen blieb jedoch keine Zeit, denn schon hatte das mikrofonbewaffnete Wesen eine neue Gelegenheit zur Berichterstattung ausgemacht. <i>Die erste Begegnung der beiden Kontrahentinnen...</i>
Da jedoch das STV weder über die nötige Sachkenntnis noch über Zugang zu den Gedanken der Saiyajin-Kriegerinnen verfügte, verlassen wir nun das beherzte Team und wechseln zu den Hauptakteurinnen...
Kaum hatte Aiko ihre Doppelgängerin fixiert, da wandte sich auch schon, wie auf ein verabredetes Zeichen, deren Kopf zur Saiyajin no Oujo. Mit verschränkten Armen manifestierte sich nun eine fast absolut detailgetreue Wiedergabe ihrer selbst keine zwanzig Schritte entfernt von ihr – das Antlitz gesenkt, einige vorwitzige Strähnen des noch ungezähmten Haares ihr vor die Augen fallend. Langsam, in einer Bewegung die viel von der ihr innewohnenden Anmut offenbaren ließ, strich Vinéga sich diese aus dem Gesicht, gleichzeitig ihr Haupt hebend – und schlagartig kam jeder Beobachter, der sie noch eben für ein Inbild von Grazie gehalten haben mochte, von seinem Eindruck ab. Denn nun hatten ihre Augen das Ziel, ihren Gegenpart gefunden...
Dieser Blick, dessen Zeuge dank Saiyan-TV ‚über hundert Millionen Haushalte‘ wurden, sollte in die Geschichte eingehen. Wer weiß, wie viele Gefühle sich in ihm mischten, denn eines überstrahlte all die anderen: <i>Hass.</i> Heiße, pure Verachtung, ausgetauscht von Sehorganen, deren Farben und Formen sich bis in die kleinste Besonderheit glichen. Wer bisher noch gemeint hatte, die Rivalinnen anhand ihres einmal spöttischen, andermal ein wenig naiven Ausdruck unterscheiden zu können, dem sollte es nun vollkommen unmöglich sein, sie auseinanderzuhalten. In beiden loderte rabenschwarze Feindseligkeit aus den zu Schlitzen verengten Augen, jegliches Verständnis für das Spiegelbild unmöglich machend. Nur wenige Augenblicke dauerte dieser Austausch, doch das Summen in der Luft des Stadions schien schlagartig leiser geworden zu sein... Jeder, dessen Sinn für <i>ki</i> auch nur elementar ausgebildet war, zuckte zusammen angesichts der Dimension dieses Instinktes, der die Macht über die Frauen ergriffen hatte. Gerade die Unglücklichen, die sich zwischen den gekreuzten Klingen aufhielten, spürten die historischen Größe dieses Momentes am eigenen Leib, fühlten die abgrundtiefen Abneigung der Saiyajins, die während der nächsten Stunden nur allzu deutlich hervortreten sollte, doch ohne sie wirklich zu begreifen. Der Ausdruck ihrer Augen sprengte jegliches Fassungsvermögen, selbst Vegeta, der sich bisher in der Kontrolle jeglicher Situation wähnte, war sprachlos, erstarrt. Nie hatte er eine derartige Gefühlsregung von Seiten seiner sonst so sanftmütigen Gefährtin für möglich gehalten...
Die Intensität des Blickes erreichte ihren Höhepunkt... Sowohl Aiko als auch Vinéga wussten, dass sie ihn nicht mehr aufrechterhalten konnten, ohne eine Abschwächung zu erfahren. Dabei konnte eine Dämpfung ihrer Emotionen schon die kleinste Spur von Mitgefühl auslösen... Und Mitgefühl war tödlich, machte schwach in einer Situation, die nichts als Stärke erforderte. Doch keine wollte die erste sein, die aufgab, den Augen ihres Konterfeis nicht mehr standhielt....
Plötzlich, wie im Einvernehmen wandten beide ihr identisches Profil zur Seite. Kein gesenktes Lid, kein Wimpernschlag, kein Blick auf den Boden wiesen auf ein Unterliegen hin... Sie hatten ihr Gesicht gewahrt, den Hass nicht versanden lassen. Nun musste nur noch der Kampf beginnen...
Als ob ihr Wunsch erhört wurde, erschallte nun eine Stimme...
<b> „Die Kämpferinnen werden gebeten, sich im Ring einzufinden! Ich wiederhole: Die Kämpferinnen...“</b> So sehr der unsichtbare Sprecher sich auch verausgabte, er schaffte es nicht, das Publikum zu übertönen. Eben noch erstarrt, andächtig lauschend, erhoben sich nun unzählige Rufe, Jubel wurde laut... Und selbst das stärkste Mikrofon schaffte es nicht, gegen die Begeisterung einer versammelten Menge von Saiyajins anzukommen. Aufgeregt deuteten viele auf die Uhr, auf der in gleichmäßigem Fluss Sekunden rückwärts liefen... 0:59... 0:58... 0:57... Wie immer, wenn der Beginn eines Ereignisses von ganzem Herzen herbeigesehnt wurde, schien sich die Zeit ins Unendliche zu dehnen. Besonders Ungeduldigen, dehnen es schnell leid wurde, sich nicht verändern wollende Zahlen zu beobachten, hatten schnell eine neue Entdeckung gemacht: Der Ringrichter war aus einem verborgenen Durchlass getreten und ging gemessenen Schrittes seinem angestammten Platz entgegen.
Der Ring war nun vollkommen leer... Vinéga lehnte an einer Mauer, die Augen auf einen weit entfernten Punkt fixiert, den Kopf frei von jeglichen Gedanken. Eben diese Leere benötigte sie... Jetzt, wo der Anfang in greifbare Nähe gerückt war, galt Konzentration als einzige Maxime. Die totale Beherrschung ihres Denkens, die Fähigkeit, sie nach ihren Vorstellungen zu lenken... Um die mentale Kontrolle auch nur annähernd erfolgreich einsetzen zu können, waren dies die elementarsten Voraussetzungen. Niemand konnte ihr in diesem Zustand der inneren Emigration, der totalen Abkapslung noch etwas anhaben... Schon gar nicht diese windige Fürstin, die ihr den Sieg streitig machen wollte. Doch soweit würde sie, die große Vinéga, es nie kommen lassen... Mit einem kalten, siegessicheren Lächeln betrat sie den Ring.
Durch diesen wäre es nun ohne weiteres möglich gewesen, eine Symmetrieachse zu ziehen... Vinéga gegenüber nahm nun auch Aiko, die wahre Fürstin der Saiyajins die kleine Stufe, die die ausgelegten Metallplatten von dem sie umgebenden roten, spärlich mit niedergetrampeltem, harten Gras bewachsenen Staub trennte. Eben hatte sie sich noch von ihrem Gefährten verabschiedet... Wortlos, aber mit einem Blick, der ihre gesamte Zuversicht ausstrahlte. Mehr Gesten bedurfte es nicht... Vegeta suchte noch einmal in den Augen des Mädchens, das nun auf einmal erwachsen werden musste, fand aber nichts, das auf Angst, auf Verzweiflung hingedeutet hätte. Der Kampf war ihr Schicksal, ihre Vorbestimmung... Mehr war aus den tiefschwarzen Flecken, in denen ein wenig Licht schimmerte, nicht herauszulesen. Eine Botschaft, die den Saiyajin no Ouji gelassen stimmte... Ihre Seelen waren verwandt – sie waren füreinander geschaffen. Am Rande seines Sichtfelds nahm er war, wie Aiko den Ring betrat... Auch er hatte hier nun nichts mehr verloren. Sogar seine Wut schien verflogen... Er konnte warten, die Stunde der Rache würde schlagen – jedoch noch nicht jetzt. Langsam schwebte er zu dem Platz, nein, zu seinem kleinen Thron, der neben seinem Vater für ihn reserviert war.
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Die Uhr ließ gleich einer alten, weisen Schildkröte ihre Ziffern zurückblättern... <i>0:30... 0:29... 0:28...</i>
Der Ringrichter, gleichzeitig der wohl passionierteste Kommentator, den Vegeta-sei je gesehen hatte, trat nun an sein Mikrofon. An den Schläfen schon braun geworden, die Haare in hohen Geheimratsecken zurückgezogen, konnte der Saiyajin mit dem verspiegelten Scouter auf eine lange Kampferfahrung zurückblicken – sowohl auf selber ausgetragene Gefechte als auch auf die, denen er als aktiver Zuschauer beigewohnt hatte. So war es ihm möglich, ohne den geringsten Zweifel zu behaupten, dass das