Fanfic: Dreamzone IV - Red poppy

bekommen?!* Er ließ sich auf den kalten Boden sinken und legte den Kopf auf die angezogenen Knie. Leise schluchzend drückte er sich mit dem Rücken gegen die Wand.

Im selben Augenblick spürte er, dass ihm eine sanfte Hand durch die Haare strich. Er blickte auf und blickte in das, von Tränen verschwommene, Gesicht von Vegetara. Sie sah ihn sanft an und half ihm auf. „Was ist mit dir? Du bist so aufgelöst.“ Der 3/4 Saiyajin drehte den Kopf weg, um ihrem durchdringenden Blick zu entgehen, doch er konnte ihr nicht entkommen. „Sag schon, was hast du, Raven?“ Seine Tränen nahmen überhand und er fiel ihr schluchzend um den Hals. „Ich hab die Familien am Hangar gesehen. Ich will auch eine Familie!“ Er krallte sich in ihr T-Shirt und zitterte am ganzen Körper. Vegetara sah erst erstaunt drein, doch dann lächelte sie.

„Aber du hast doch eine Familie!“ Raven sah auf. Seine Augen waren leicht gerötet, genauso wie seine Wangen. Ihr Schmunzeln wurde weicher und sie schloss liebevoll ihre Arme um seinen Oberkörper. „Du hast doch einen Vater und drei Schwestern und ... du hast mich!“ Raven riss die Augen auf und stieß sie von sich weg. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel hinten über. Sie blickte verdutzt in zwei wutglänzende blau-grüne Augen. „Ve ist nicht mein richtiger Vater! Und ... und ihr seid nicht meine richtigen Schwestern!“ gab er schroff zurück, wischte sich die Tränen aus den Augen und stand auf. Vegetara verstand ihn für einige Sekunden nicht. *Was ist nur los mit dir?* fragte sie sich, als sie Raven nachsah, der sich wieder auf seinen Platz setzte. Sie legte den Kopf schief. *So hast du dich noch nie benommen. Seit wir hier sind, bist du irgendwie anders. Was geht nur in dir vor?* Sie setzte sich ebenfalls wieder auf ihren Platz und warf Raven einen kurzen Blick zu. Er beachtete sie nicht. Er starrte nur wieder in das tiefe Schwarz, das sie umgab.



Die Sonne schien hell, als das Shuttle auf Campunia landete und die ersten Schüler ausstiegen. Vegetara kniff die Augen zusammen, da ihr die grellen Strahlen direkt ins Gesicht fielen. Sie schritt langsam die Rampe hinunter und spähte von links nach rechts. Ein wunderschönes Bild bot sich ihr: Weite Wiesen, viele Bäume, an denen reife Früchte hingen, ein strahlender, violett schimmernder Himmel, der voller Wattewolken war. *Das ist wirklich mal etwas anderes, als die AURORA-7* sagte sie sich und lächelte. SO hatte sie sich ihr Reiseziel nicht vorgestellt, obwohl sie viele Planeten kannte, die gute Urlaubsziele sind. Raven, der hinter ihr seinen Weg nach unten suchte, schwieg und schien keine Notiz von der Schönheit der Umgebung zu nehmen. „Schau mal, Raven!“ rief sie plötzlich und deutete auf eine Wiese. Desinteressiert wandte er den Kopf in die gezeigte Richtung. „Überall roter Mohn!“

Ravens Blick wurde von Sekunde zu Sekunde erstaunter. Noch nie zuvor hatte er solche Blumen aus der Nähe gesehen. Er kannte sie nur aus Computerlernprogrammen der Biologie oder aus den wenigen Büchern, die noch existierten. Der 3/4 Saiyajin war völlig fasziniert: Die roten Mohnblumen, die auf dem grünen Gras wie Bluttropfen aussahen. Für einige Minuten wünschte er sich, dass dieser Moment eine Ewigkeit dauern würde. Doch dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt, da die Lehrer die Schüler zum Bus riefen. Raven seufzte nur und folgte den anderen, stieg in den Bus und suchte sich einen Platz. Leider fand er nichts. Nur ein Platz neben Vegetara war noch frei, der eindeutig für ihn bestimmt war. Er überlegte. *Ich war gestern Nacht so mies zu ihr,* dachte er reumütig. *Jetzt kann ich mich nicht einfach so neben sie setzen. Das geht einfach nicht. Ich setz mich lieber in den Gang.* Gedacht, getan. Er setzte sich in den Gang und stellte sich den Rucksack zwischen die Beine. Die meisten Schüler lachten leise und tuschelten miteinander.

„Raven,“ ertönte die Stimme der Lehrerin vor ihm. Er blickte auf. „Was is?“ „Willst du dich nicht neben deine Schwester setzen?“ fragte sie. Der 17jährige schüttelte den Kopf. „Ich bleib hier sitzen, bis wir am Hotel sind.“ Die Lehrerin seufzte zog die Schultern ein wenig hoch und setzte sich auf ihren Platz. Vegetara stand auf und beugte sich zu ihm runter. „Komm schon. Ich hab ihn extra für dich freigehalten.“ Raven schien gar nicht zu zuhören, da er nicht reagierte. Sie wurde langsam wütend, aber zügelte sich so weit, dass sie nicht gleich losbrüllte. Sie packte ihn am T-Shirt und hob ihn auf den Fensterplatz. „So,“ sagte sie zufrieden. „Geht doch!“ Der 3/4 Saiyajin drehte den Blick von ihr weg und sah hinaus, wie am Abend davor.

Die Landschaft flog nur an ihnen vorbei, als sie durch die Landschaft des grünen Planeten fuhren. Der Mohn schimmerte hell und tauchte einige Wiesen und Hügel in ein wunderschönes Scharlachrot. Raven war faszinierte es und strich etwas verträumt über den Elementcontroller. *Wenn ich dich kontrollieren könnte, würde ich auch viele Blumen und Wiesen erschaffen. Aber ich kann es ja nicht. Das bleibt dann halt ein Traum.*

„Hey, Brüderchen!“ flüsterte Vegetara plötzlich und ergriff seine Hand. Raven schreckte auf und sah mit großen Augen auf seine Sitznachbarin. „Immer noch sauer?“ fragte sie lächelnd, da sie eh wusste, wie seine Antwort lauten würde. Er bekam kein Wort heraus, sondern schüttelte nur den Kopf. „Es ... es tut mir leid!“ stotterte er und ihm schoss das Blut in die Wangen. Vegetara schmiegte sich lächelnd an ihn. „Alles schon vergeben!“ Sie wurde ebenfalls etwas rot und stöhnte leise. Sie hatte schon oft davon geträumt: Einfach nur in seinen Armen zu liegen. „Vegetara,“ seufzte er und legte seinen Arm um sie und drückte sie leicht an sich. Es war fast wie ein Reflex. Er wollte sie loslassen, doch es ging nicht. Seine Arme wollten es nicht, hielten sie noch immer fest am Oberarm. Raven sah nur mit verträumtem Blick auf sie und lächelte.



Doch plötzlich kam jemand durch den Gang. Es war Hikari, die mit einem lauten „Hallo!“ neben ihnen auftauchte. Blitzschnell ließ er sie los und setzte sich richtig hin. „Äh, ... Hi!“ stammelte er und grinste. „Ich bin Hikari,“ stellte sich die Mitschülerin vor. „Sag mal, Raven. Was hältst du von der Klassenfahrt?“ Raven sah sie vollkommen verdattert an. „Äh ... aber wir sind doch noch nicht mal am Hotel. Was soll ich denn schon davon halten?“ gab er etwas schroff zurück. „Na ja,“ meinte Hikari und lächelte ihm zu. „Ich meine, den Flug hierher. War doch sehr entspannend, oder?“ Vegetara vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte. *Alter Schwede!* dachte sie. *Die ist ja echt dumm wie Brot! Fragt uns, was wir davon halten und dabei haben wir noch nichts gesehen. Oje, oje. Und so eine ist Klassensprecherin?!*

„Würde es dir was ausmachen, dich wieder hinzusetzen?“ fragte Vegetara mit fiesem Grinsen, als sie ihr Gesicht aus den Händen hob. Hikari sah sie verstört an. „Was meinst du damit?“ fragte sie und legte den Kopf schief. Vegetaras Grinsen wurde immer mieser. „Setzt dich oder es gibt Stress!“ Das Mädchen begann zu lachen. „Guter Scherz, aber ich gehe trotzdem. Bis dann, Raven!“ Sie ging zu ihrem Platz zurück und setzte sich. Die Saiyajin ballte triumphierend die Fäuste und stieß einen kurzen und harten Lacher aus. Raven sah sie verdutzt an. „Sag mal,“ begann er. „Bist du etwa eifersüchtig?“

Vegetara schreckte auf und wedelte mit den Armen. „Nein, nein, nein!!“ sagte sie schnell. „Ich hasse es nur, wenn dich eine doofe Kuh anspricht, die nicht mal annähernd dem IQ eines Knäckebrots entspricht, das ist alles!“ Der 17jährige stützte lächelnd das Gesicht auf der linken Faust ab. „Kurz und gut: Du bist eifersüchtig!“ Sie warf ihm einen bösen Blick zu und drehte sich weg. „Pah! Bin ich nicht!“ „Aber klar. Ich glaube dir voll und ganz, Schwesterchen!“ sagte Raven lachend und lehnte sich entspannt im Sitz zurück.

*Wie Recht er doch eigentlich hat.* dachte sie und legte die Hände in den Schoß. *Ich hasse es, wenn ihn eine andere anspricht. Ich könnte immer wieder auf diese Person losgehen und sie mir nichts dir nichts töten! Immer wieder muss ich mich zurückhalten, damit das nie passieren wird, doch wozu? Weiß ich, ob er mich auch liebt?* Sie seufzte und sah wieder an Raven vorbei und aus dem Fenster. Die wunderschöne Landschaft flog mit einer hohen Geschwindigkeit an ihnen vorbei und warfen immer mehr Fragen in ihr auf, vorauf es wohlmöglich keine klaren Antworten geben könnte.



Nach einer knappen Stunde Fahrt, kamen sie am Hotel an. Es lag zwischen einer großen Stadt und einer wunderschönen Strandgegend. Die Schüler waren ganz aus dem Häuschen, als sie sich endlich die Beine vertreten konnten. „Wahnsinn,“ staunten de beiden Saiyajins, als sie das große Hotelgelände sahen. „Das hab ich mir hier aber schlimmer vorgestellt,“ gab Raven zu und dachte wieder an die Liste, die er Vegetara vor dem Abflug gezeigt hatte. Vegetara nickte nur zustimmend und erwiderte: „Ich auch. Ich dachte, das wäre nur ein billiges Jugendhotel, aber das ... das ist wirklich ... wow!“ Sie war total verblüfft, von der Umgebung. Vielleicht würde es doch ein schöner Kurzurlaub werden.

„Also ihr Lieben!“ rief einer der Lehrer und lotste somit die Schüler zu sich. „Machen wir erst mal die Zimmerverteilung!“ Ein anderer Lehrer ergriff das Wort. „Wir haben das B-Gebäude, da drüben. Es gibt 5 Sechsbettzimmer, 3 Vierbettzimmer, 1 Zweibettzimmer und 4 Einzelzimmer! Die Einzelzimmer sind für die Lehrer. OK. Wer würde in das Zweibettzimmer gehen?“ Raven und Vegetara hoben, wie auf Knopfdruck, gleichzeitig die Hand und riefen laut: „Wir!“ Die Lehrer sahen die beiden erstaunt an. „Ja, aber ... habt ihr nicht auf die Liste gesehen?
Search
Profile
Guest
Style