Fanfic: Schwarzes Schicksal - No. 2

erst besten Diener rief er zu: „Schaff mir Dame Leora in mein Arbeitszimmer!“

Der Plan hatte sich geändert, er bog ab und ging anstatt in den Thronsaal in seine eigenen Gemächer. Dort setzte er sich hinter einen großen, schweren Schreibtisch und wartete. Es dauerte eine Weile, dann klopfte es leicht an der Tür. Vegeta Oû stand auf, öffnete die Tür und half der alten Hofdame in einen Stuhl. Sie ließ sich seufzend fallen, funkelte ihn jedoch sofort wieder mit ihren roten Augen an. „Nun, Vegeta, was kann ich für dich tun?“ Wenn sie allein waren, duldete der König, dass sie ihn duzte, immerhin hatte sie ihm früher die Windeln gewechselt.

Der König ließ sich auf der anderen Seite des Tisches auf seinem Stuhl nieder und sah sie an. „Ich brauche jemanden, der mich vor einer <i>Kobila</i> schützen kann. Ich werde mich mit König Ardrin treffen und er erwähnte, dass ihn eine dieser Hexen begleiten würde.“ Die Alte kicherte. „Und du hoffst, ich könnte dir helfen? Tut mir Leid, aber diese Macht wurde mir von einem deiner Saiyajins vor langer Zeit geraubt.“, sie lächelte matt.

Vegeta legte die Stirn in Falten, während er sich eine passende Strafe für jenen Saiyajin ausdachte. Schließlich fragte er: „Wie?“ Die Alte sah ihn verschmitzt an. „Nun, um die Macht einer <i>Kobila</i> oder eines <i>Kobiris</i> zu haben, muss der- oder diejenige zwar ein bestimmtes Erbe haben, aber wichtiger noch jungfräulich sein. Unschuldig, unberührt, wie auch immer.“ Sie zuckte bedauernd mit den Schultern. Vegeta Oû ließ sich zurückfallen und schloss sinnend die Augen. So war das also.

Leora fuhr fort: „Aber, ich kann erkennen, wann die <i>Kobila</i>, die <i>Cor</i> Ardrin mitbringt, etwas gegen dich im Schilde führt. Außerdem können sie in meiner Anwesenheit nichts in ihrer Sprache besprechen, was du nicht hören sollst.“ Die königlichen Lider öffneten sich wieder und zwei kohlschwarze Augen starrte die Alte an. Vegeta Oû nickte. „Gut. Du begleitest mich.“



Ilea stand in ihrem Zimmer am Fenster und beobachtete die beiden Pflegesöhne ihres Vaters beim Spiel mit einem Kreisel. (A/N: <i>Heute würde man sagen: beim beybladen. Herje, was passiert mit unseren Kindern??</i>) Die Sonne brannte selbst zu dieser Stunde noch erbarmungslos vom azurblauen Himmel und die Flüssigkeit in einem kleinen Röhrchen am Fensterrahmen war bis zum vorletzten Strich angestiegen. Ilea beschattete die Augen mit einer Hand und blickte gen Süden, wo es über den Ebenen flimmerte, dennoch konnte sie schemenhaft die drei Türme ausmachen, die sie suchte. Eine Weile beobachtete sie den Turm am weitesten links, dann entdeckte sie ein schimmerndes Blinken.

Fröhlich wirbelte sie herum, schnappte sich ein Bündel auf ihrem Bett und rannte die Treppen des Geheimganges hinunter. Einen anderen Abzweig nehmend, gelangte sie direkt in den Hof und von dort schnell zu den Ställen. Unbemerkt von Knechten und Gesinde erklomm sie den Heuboden und tauschte das grüne Kleid gegen eine braune Hose und ein weißes Leinenhemd ihres Bruders. Das rote Haar schnürte sie behelfsmäßig zusammen und verbarg es unter einer braunen Mütze. Behende sprang sie wieder hinunter in die Stallgasse und ging schnellen Schrittes die Boxen ab. An der vorletzten blieb sie stehen und spähte durch die Stäbe.

Es war duster, aber sie erkannte <i>Markalor</i> sofort. Das hell kupferfarbene Fell leuchtete selbst hier drin, genau wie Mähne und Schweif, beide flammend blond und rot. <i>Markalor</i>, Feuersturm in der alten Sprache ihres Volkes und er machte seinem Namen alle Ehre. Temperamentvoll warf der große Hengst den Kopf, als sie möglichst leise die verriegelte Tür seiner Box öffnete und sich hinein schob. Feuersturm tänzelte nervös, lies sich dennoch ohne Probleme die Trense anlegen und sich in die Stallgasse führen. Die paarigen, unbeschlagenen Hufe klapperten leise auf den dunklen Steinen.

Ilea nutzte eine Stiefelbank um auf den blanken Rücken Feuersturms zu klettern. Sie wusste, dass sie schnell hinaus reiten musste, sonst würde man sie aufhalten, also drückte sie die Schenkel fest gegen den muskulösen Rumpf und sofort sprang der Hengst nach vorn und galoppierte aus dem Stall. Ilea duckte sich unter der Tür hindurch, zog ihn herum, quer durch den Hof. Schreiend retteten sich Männer und Frauen vor dem anscheinend wild gewordenen Pferd, welches mit trommelnden Hufschlägen über die Holzplanken der Zugbrücke die Burg verließ.

Aus seinem Arbeitszimmer konnte König Ardrin seinen besten Hengst sehen, wie er auf seinen langen Beinen geschmeidig über die Ebene galoppierte und bald außer Sicht war. Er wusste genau, wer ihn ritt, keine Verkleidung war gut genug, um seine Tochter vor ihm zu verbergen. Doch er mochte es nicht, wenn sie dieses unberechenbare Geschöpf ritt. Es stimmte, dass <i>Markalor</i> ein prächtiges Tier war, aber er war störrisch, temperamentvoll und manchmal sogar gefährlich. Noch gut hatte er den Morgen in Erinnerung, als sie einen tot getrampelten Stallknecht in seiner Box gefunden hatten. Eigentlich behielten sie den großen Myela-Hengst nur zu Zuchtzwecken, die Hufeisen hatten sie ihm aus Sicherheitsgründen abgenommen. Er musste ein ernstes Wort mit seiner Tochter reden, sobald sie zurück kam.

Ilea ließ sich von Feuersturm über die Ebene tragen, genoss den Rausch der Geschwindigkeit. Der Hengst war die absolute Verkörperung von Kraft und Eleganz. Jeder Galoppsprung klang wie Donner auf dem kargen Boden, seine Hufe prasselten in einem immer gleichbleibenden Rhythmus auf die Erde. Seine festen Muskeln katapultierten jedes der vier langen, sehnigen Beine in Sekundenbruchteilen nach vorn, um den Körper erneut abzustützen und vorwärts schnellen zu lassen. In den Phasen, in denen der Hengst alle vier Hufe vom Boden löste, glaubte Ilea mit ihm zu fliegen. Ihr war, als würde er jeden Moment die Flügel ausbreiten und sie zu den Sternen tragen. Sie konnte das Spiel der Muskeln durch ihre Hose deutlich an ihren Schenkeln spüren und trieb ihren Liebling weiter an. Feuersturm nahm das Drängen seiner Herrin willig entgegen, streckte den perfekt aufgesetzten Hals, spannte jeden Muskel fester an und beschleunigte seinen Schritt noch weiter. Die Nase hoch erhoben, mit geweiteten Nüstern freute auch er sich daran, laufen zu können, nur mit dem Federgewicht der Prinzessin im Rücken und ohne den lästigen Sattel. Im gestreckten Galopp wehte der feurige Schweif stolz zur Schau getragen hinter ihm her, während das wüste Land unter ihnen dahin zu eilen schien. (A/N: <i>Und Gott sprach zum Pferd: „Ich habe dir die Kraft verliehen, zu fliegen ohne Flügel...“; Beduinen Legende. Aw, ich verrenne mich immer mal wieder in Bewegungsstudien..... Jetzt geht’s wesentlicher weiter! *g*</i>)

Ilea bedauerte fast, als sie auf die Straße zu „Dreitürme“ kamen und sie Feuersturm zügeln musste. Etwas widerwillig schnaufend fiel er erst in Trab und schließlich in Schritt. Energisch schritt er aus, als hätte es ihn nicht die geringste Mühe gekostet bis hier her in diesem halsbrecherischen Tempo zu gehen. Er schnaufte nicht einmal und an seinem Maul zeigten sich gerade mal die ersten Spuren von Schaum. Ilea ließ ihn also wieder antraben und legte den Rest des Weges so zurück.

„Dreitürme“ lag auf einer leichten Anhöhe. Es war der Sitz einer großen Adelsfamilie und gleichzeitig ein Tempel. Zwei der Türme gehörten den geschworenen Schwestern und Brüdern, der dritte und die Hauptgebäude waren der Stammsitz eines Cousins ihres Vaters. Die drei Türme waren mit geschwungenen Gängen verbunden, die hoch über den drei Innenhöfen schwebten. Außen um den Sitz verlief eine hohe, starke Mauer, darin ein großes, Kupfer glänzendes Tor.

Ilea nahm kurz vor dem Eingang die Mütze ab und löste ihr Haar, damit sie mit den Torwächtern keine Probleme bekam. Diese erkannten sie sofort als Mitglied der königlichen Familie, verbeugten sich und ließen sie ohne Murren hindurch.

Im Vorhof sprang sie von Feuersturms Rücken und führte den unruhig tänzelnden Hengst weiter durch den zweiten Hof in den Haupthof. Jeder der drei Höfe war von einer neuen Mauer eingefasst und im Innersten winkte sie einen Stallknecht zu sich. Der Mann kam schnell auf sie zu, verbeugte sich und fragte: „Soll ich Euren Hengst versorgen, <i>caý Cori</i>?“ Ilea nickte und überreichte ihm die Zügel. Feuersturm warf den Kopf und tänzelte nervös, folgte dem Mann jedoch dann recht friedlich in die Ställe.

Ileas Ankunft war nicht unbemerkt geblieben. Aus einem der Hauptgebäude trat ein großer, junger Mann mit Haar, dass ebenso feurig Rot war, wie ihres. Lächelnd ging sie auf ihn zu. Schon von weitem rief er: „Was führt dich zu uns, Verwandte?“ Er grinste schelmisch. Sie warf ihm ein eben solches Lächeln zu und begrüßte ihn mit den gehörigen Küssen auf jede Wange, doch er packte ihr Handgelenk, zog sie mit sich zurück in den Eingang und drückte seine Lippen auf ihre. Sie erwiderte den Kuss innig. Als sie sich für einen Moment voneinander trennten, flüsterte sie: „Ich habe dich vermisst, Remard – Liebster.“ Remard zog sie wieder an sich, küsste sie erneut. Seine Zunge verlangte fordernd Einlass zwischen ihre Lippen, sie gewährte diesen nur allzu gern. Ein leichter Schauer überlief sie, wie jedes Mal, wenn sich ihre Zungenspitzen sanft berührten. Ilea zog sich etwas zurück, sodass er ihr folgen konnte, mit seiner Zunge zärtlich über ihre strich.

Plötzlich Schritte. Wie angestochen stoben die beiden auseinander, sahen sich an und rannten dann im gegenseitigen Einvernehmen lachend in die Ställe. Ilea voran kletterten sie auf den Heuboden und ließen
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